Maraberg 2158m - Der doppelte Riedl

Beim Blick auf die Karte sind mir unter dem Golfen gleich zwei Stacher Riedl aufgefallen. Wohl zur Unterscheidung hat man den einen in Stacha Riedl umgetauft und ein Kreuz aufgestellt. Den anderen kennt kein Mensch und ihn betreten auch kaum Menschen. Selbst die Stacherbergalm darunter ist nahezu unbekannt und genau deshalb will ich da hin.
Der in der Karte eingezeichnete markierte Weg startet in Oberplanken und ist identisch mit der Forststraße. In einer weiten Kehre zieht er durch die Gsieser Wälder, wahrlich kein Brüller. Zwei Stunden dauert der etwas eintönige Fußmarsch bis sich die nette Lichtung mit der Stacherbergalm öffnet. Ein herrlich abgelegener ruhiger Ort, selbst die Rindviecher sind noch nicht hier.
Erstaunlicherweise leiten rote Markierungen hinter der letzten Hütte in den Wald und noch erstaunlicher, es taucht ein Wanderer auf. Er ist vermutlich genauso überrascht wie ich, heute hier noch einen anderen Menschen anzutreffen. Ich kann ihm gerade noch die nötigen Informationen über die mir unbekannten Markierungen entlocken und schon ist er eben dahin unterwegs verschwunden.
Diese direttissima hinab nach Oberplanken werde ich später auch nutzen, aber vorher brauche ich ein Gipfelerlebnis. Ich folge diversen Vieh- und Wildspuren zu einer Anhöhe auf 2158m, in der tabacco als Marhberg bezeichnet. Ich nehme ihn als Maraberg auf, nach der darunterliegenden Alm!? Von hier kann man auf Weidespuren und Wildwechseln bis zum Stacher Riedl weitergehen. Ich suche den höchsten Punkt und kann jetzt beide Stacher Riedl in mein Tourenbuch aufnehmen, das können nur Wenige von sich behaupten ;-)
Es fängt an zu tröpfeln, ich schleune mich und quere auf die ominöse Markierung. Tatsächlich zieht ein nettes Steiglein gut angelegt direkt hinab nach Oberplanken. Das Tröpfeln geht in Graupel und Starkregen über, zum guten Schluss muss der Poncho noch aus dem Sack, nimmt man für den zweiten Riedl aber gerne in Kauf.