Innere Eisengabelspitze 2489m - Attraktive Gestalten


Publiziert von georgb , 19. Juni 2021 um 15:02.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 Juni 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Jeder, der je von Pederü nach Fanes gewandert ist, hat die Innere Eisengabelspitze schon gesehen und vermutlich auch fotografiert. Sie gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Motiven, eine attraktive Gestalt. Doch hinaufsteigen will keiner, nur die nördlich von ihr gelegene Äußere Eisengabelspitze wird gelegentlich begangen.
Es war eine Frage der Zeit, dass ich auch auf die Innere Eisengabel steige und für so einen Berg braucht es natürlich den passenden, besonderen Zustieg. Einer meiner ladinischen Informanten weiß von einem Steiglein, das von Norden zu den Furce dai Fers führt. Seit Jahren steht es auf meinem Plan, heute ist die Zeit reif.
Ganz so einfach sind diese Steige oft nicht zu finden, wo niemand geht, holt sie sich die Natur zurück. Ich nutze die klettersteigähnliche Seilversicherung am Klettergarten "Vedla", so gewinne ich schnell Höhe und schon stehe ich im Urwald unter der Eisengabelspitze. Ein wenig später öffnet sich ein abgeschiedenes Hochtal und ich suche die beste Linie durch Geröll und Latschen.
Der "Steig" verdient den Namen zwar nicht, aber mit ein wenig Fantasie und offenen Augen findet man immer wieder Spuren. Einen Felsriegel umgehen sie links und danach beginnt ein zauberhaftes, menschenverlassenes, offenes Gelände, faszinierend. Die Orientierung ist klar, der Sattel zwischen den beiden Eisengabelspitzen ist das nächste Etappenziel.
Und dahinter taucht sie schon auf, die Innere Eisengabelspitze, auch von dieser Seite eine markante Gestalt, nicht minder attraktiv als von Süden. Auf den ersten Blick unzugänglich und abweisend, ohne jegliche Begehungsspuren oder Wegmarkierungen. Ich nähere mich und langsam wird mir klar, warum da niemand hinauf geht. Steiles Geröll, abschüssige Platten und brüchige Felsen sind nicht jedermanns Geschmack. Es geht zwar nie über den 1.Grad hinaus, aber jeder Tritt und jeder Griff muss geprüft werden, will man auf die Furcia dai Fers da ete.
Und ich will definitiv, wühle mich durch den Schotter, teste die Reibung meiner Schuhsohlen und suche nach festen Griffen bis es nicht mehr höher geht. Nicht einmal ein Steinmann begrüßt mich, was für ein einsamer Hügel, herrlich. Bevor ich mich zurückziehe, locken noch drei weitere attraktive Gestalten und ich quere hinüber. Schon beim Aufstieg sind mir die eigenwilligen Felsgebilde östlich des Gipfels aufgefallen, da muss ich einfach hin.
Ich schleiche mich durch den Schotter zu den Steinmonumenten und lasse mich zu ihren Füßen nieder, ein magischer Ort. Kurz bin ich versucht, eines von ihnen zu besteigen, doch der Fels bröckelt schon vom Hinschauen und ich belasse es beim von unten Betrachten. So taste ich mich wieder abwärts, rutsche ein Schneefeld ab und stehe in dem Boden unter den beiden Eisengabeln. Jetzt nur noch durch den Trichter und dann schleunigst nach Pederü, der Topfenkuchen wartet. Aber der Abstieg gestaltet sich etwas zäh, die Latschen wuchern und der Steig ist teilweise nicht mehr zu erkennen. So hangel ich mich durch eine Bachschlucht und quere hin und her bis ich auf den Wanderweg Nr. 7 stoße.
Der gemütliche Teil des Tages kann beginnen, ich gönne mir ein paar Süßig- und Flüssigkeiten im Gasthof Pederü und lasse mir von Walter die Umgebung erklären. Auf dem Heimweg schaue ich noch bei anderen attraktiven Gestalten vorbei, der Frauenschuh ist in voller Blüte und die Wälder sind voll davon, wie vielleicht noch nie zuvor.

Tourengänger: georgb


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