Laufbachstiege (1060-1600m) im Oytal


Publiziert von Murgl , 2. Juni 2021 um 22:18.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:31 Mai 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 760 m
Abstieg: 760 m
Strecke:Parkplatz Oybelehalle an der Nebelhornbahn - Oytalhaus - Gutenalpe - Laufbachstiege - Im Laufbach
Kartennummer:AV-Karte 2/1

Alte Steige, die schon bessere Zeiten gesehen haben, finde ich spannend. In den Allgäuer Alpen um Oberstdorf gibt es abseits der viel begangenen Wege einige davon, z. B. auf dem vorderen Teil des Himmelschrofenzugs von Spielmannsau bis Burgstall (falls noch vorhanden; bin ihn vor vielen Jahren einmal gegangen) oder die beiden Steige auf die Kegelköpfe. Selbst zum Höfats-Westgipfel führte einmal durchgehend ein veritabler Steig, sicher nicht mehr als T4+, sonst hätte ich es 1977 nicht geschafft, auf ihm den Gipfel zu erreichen. Nach den Beschreibungen hier bei hikr sieht es mittlerweile leider ganz anders aus.
Alle diese Steige haben gemeinsam, dass der Einstieg nicht ganz einfach zu finden ist.
Das gilt auch für die Laufbachstiege im Oytal, die ich schon einmal vor über 30 Jahren erkundet habe (damals war der Steig nur schwach ausgeprägt) und nun wieder mal genauer in Augenschein nehmen konnte. Ich weiß nicht, ob dieser Steig einmal bis zum Laufbacher-Eck-Weg hinaufgeführt hat. In manchen Karten ist er noch bis zu einer Höhe von ca. 1500m eingezeichnet, in der (alten) AV-Karte 2/1 sogar bis 1720m. Der Aufstieg lohnt sich nicht nur wegen der eindrucksvollen Blicke zur Höfats, Kleinen Höfats, Seilhenker, zum wilden Rauhenhalstobel und dem weiteren Höfatskamm unbedingt. Auch der Blick Richtung Schneck ist beeindruckend. Und hier ist es absolut einsam.
Der Einstieg ist eigentlich nicht schwer zu finden, wenn man weiß, wo genau man den Weg im Oytal verlassen muss. Und zwar ist er wenige Meter nach der Gutenalpe; genauer ca. 50 m nach Beginn eines Wäldchens an der Stelle, wo der Oytalweg leicht nach rechts abbiegt: Dort nicht weiter dem Weg folgen, sondern eine kleine Schneise geradeaus hinauf, neuerdings einen Zaun übersteigen, und schon bald findet man Steigspuren, die sich in der Folge nur selten unter sehr viel Laub verlieren. Aber die Gefahr, den Steig zu verpassen, wenn man ihn einmal gefunden hat, ist gering.
Der Steig ist fast durchweg steil, aber ohne Schwierigkeiten, und führt bis auf ca. 1400m meist durch einen schönen Buchenwald (oben mit viel Bärlauch!), ein paarmal werden kleinere Tobel gequert und einmal führt der Steig an den Rand des Laufbachtobels, der im unteren Teil tief eingeschnitten ist. Immer wieder ist kurz der Blick auf die Höfats frei; mit zunehmender Höhe „schälen“ sich die vier Gipfel immer klarer heraus. Auf ca. 1400m wird der Wald verlassen und es geht kurz durch strauchiges Gelände, bevor der Steig durch Wiesengelände führt. Nach den ersten Schneefeldern auf ca. 1450m Höhe ist der Steig jedoch nicht mehr zu finden; das Gelände ist hier erdig und felsdurchsetzt; es sprießen in großer Zahl Pestwurze aus dem Boden; der Hang scheint hier in Bewegung zu sein. Weiter oben ist das Gelände wieder grasiger, aber Steigspuren waren nicht mehr auszumachen. Auf ca. 1600m Höhe machen wir kehrt und stiegen wieder ab.

Tourengänger: Murgl


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Kommentare (10)


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Kommunist hat gesagt: Wenn sich hikr wieder selber um Kopf und Kragen reden ...
Gesendet am 3. Juni 2021 um 14:08
"Alte Steige, die schon bessere Zeiten gesehen haben, finde ich spannend."
Mit solchen Veröffentlichungen wird erreicht, dass solche Steige nicht mehr "schwer zu finden" sind, dass sie wieder "bessere" Zeiten sehen und dann nicht meh spannend sind.
Herzlichen Dank auch dafür und einen schönen Gruß von deiner Nachwelt.

Murgl hat gesagt: RE:Wenn sich hikr wieder selber um Kopf und Kragen reden ...
Gesendet am 3. Juni 2021 um 20:28
Was meinst Du, wie viele Bergsteiger wegen dieses Berichts die Laufbachstiege begehen werden? Da muss noch viel Wasser den Laufbach runter, bis es vielleicht fünf sind ;-)

83_Stefan hat gesagt: RE:Wenn sich hikr wieder selber um Kopf und Kragen reden ...
Gesendet am 4. Juni 2021 um 09:04
Hallo Murgl, schöne Tour! Im Zweifel Kommentare wie den meines Vorredners einfach ignorieren - die Infos findet man heutzutage sowieso. Viele Grüße!

Kommunist hat gesagt: RE:Wenn sich hikr wieder selber um Kopf und Kragen reden ...
Gesendet am 4. Juni 2021 um 09:13
Hallo 83_Stefan, es gibt auch heute noch Berge, zu denen man keine Infos findet und das müsstest du wissen. Im Oberallgäu ist zwar eh schon alles im massentouristischen Choas versunken, aber woanders eben. Außerdem: Wenn ich davor schon die Möglichkeit hatte, auf hikr alles genau beschrieben zu bekommen und Fotos zu sehen, ist es eben nicht mehr das Gleiche. Mit jeder weiteren "Hikr/Internet-Erstbegehung" macht man der Nachwelt eben die Spannung kaputt, das ist meine Meinung. Vor 20 Jahren war Bergsteigen v.a. in dieser Region spannender und schöner.

sven86 hat gesagt: RE:Wenn sich hikr wieder selber um Kopf und Kragen reden ...
Gesendet am 4. Juni 2021 um 10:28
Wenn Du das Bergsteigen wieder spannender und schöner haben willst dann lese doch hier einfach nichts (und am besten auch keinen AV-Führer) und verschone uns mit deinen dämlichen und häufig ja auch durch die Fakten wiederlegten Kommentare. Damit wäre doch allen geholfen.

Kommunist hat gesagt: RE:Wenn sich hikr wieder selber um Kopf und Kragen reden ...
Gesendet am 4. Juni 2021 um 11:17
Ohne Hikr und Co., zu früheren Zeiten, waren halt Bergsteiger, wie du, die nur beleidigend argumentieren konnten, einfach nicht da. Und heute hinterlassen solche Leute ihre Spuren in Form von Klopapier und Plastikmüll auf der Laufbacher Stiege.

sven86 hat gesagt: RE:Wenn sich hikr wieder selber um Kopf und Kragen reden ...
Gesendet am 4. Juni 2021 um 11:32
Also ich habe noch nie Klopapier oder Plastikmüll irgendwo hinterlassen.

Kommunist hat gesagt: RE:Wenn sich hikr wieder selber um Kopf und Kragen reden ...
Gesendet am 4. Juni 2021 um 13:20
Die von dir angesprochenen "belegten Fakten" nehme ich ganz anders war: Eben in Form von Müll im Gebirge, weiter z.B. in Form von immer mehr Wildruhezonen oder immer mehr dümmlichen Schildern im Gebirge. In Form von irgendwelchen Steinmännchen, mit denen jeder meint, sich im abgelegensten Loch, wie z.B. an der Laufbacher Stiege, verewigen zu müssen. In Form von unfreundlichen, dichtegestressten Menschen. Solchen begegnet man genau auf solchen Touren immer mehr: Menschen, die unbedingt eine einsame Tour suchen, die Einsamkeit und Ruhe aber dann (u.a. wegen hikr) nicht gefunden haben und dann eben nicht grüßen oder sogar beleidigen (wie du in deiner Antwort oben). All das hat es vor 20 Jahren, in der Zeit vor dem Internetbergsteigen, in dieser Form, an solchen Orten im Allgäu definitiv nicht gegeben.

Tuppie hat gesagt: RE:Wenn sich hikr wieder selber um Kopf und Kragen reden ...
Gesendet am 9. Juni 2021 um 20:17
Sehe ich genauso. Der Mainstream googelt doch lieber, wo die nächste Bahn auffährt oder nutzt bestenfalls komoot. Ich kenne soviele Allgäu-Liebhaber, die keine Ahnung haben, dass es hikr gibt. Muss ja auch nicht jeder wissen ;-)
Interessanter bericht jedenfalls aus einer landschaftlichen Traumecke: ein Geheimtipp, der noch lange ein Geheimtipp bleiben wird: keine bewirtete Hütte, kein leichter Gipfel, den man mitnehmen kann, keine Bergbahn und mit dem Ebike kommt man da auch nicht rauf. Wer bitte findet das reizvoll? Nur wenige Leute, zum Glück. Also: alles gut!

Murgl hat gesagt: RE:Wenn sich hikr wieder selber um Kopf und Kragen reden ...
Gesendet am 14. Juni 2021 um 15:11
Genau; das ist etwas für spezielle Liebhaber und diese Sorte ist selten; und denen kann man auch mal einen Tipp geben.


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