Schmales Südrippli am Kreuzberg III


Publiziert von rhenus , 14. Mai 2021 um 22:01.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:16 Juni 1974
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: 4+ (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alpstein   CH-AI 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Der St. Galler Nationalrat und Bergsteiger Ruedi Schatz schwärmte in der 10. Ausgabe des Alpsteinführers von 1976 vom Alpstein mit den Worten: "Es gibt kühnere, höhere, vielleicht schönere Berge als die unsern. Aber es gibt keinen Alpstein mehr, kein Bergland wohl, das alles besitzt, was sein Wesen ausmacht. Im Alpstein sind Mensch und Natur eine einzigartige und unauflösliche Verbindung eingegangen. So schroff die Wände zum Himmel ziehen, stehen sie doch in grünen Wiesen, und vom Gipfel aus sieht man stets irgendwo hin in fruchtbares Menschenland: Herden weiden auf den Alpen, der Rhein fliesst in der Ferne durch die Äcker, ein gelbes Weglein führt an einem grasigen Hang hoch; das alles nimmt den Bergen jede Feindseligkeit. Sie sind nicht vom Menschen unterjocht, und sie unterjochen ihn nicht, sondern sie leben mit ihm zusammen, sie nehmen ihn auf, sie lassen ihn bei sich nicht nur als seltenen Gast, sondern als Nachbar und Freund zu."

Auch wir sind in den 70-er Jahren mit dem Alpsteinführer von Ruedi Schatz im Rucksack oft aufgestiegen zu jenen Bergen, die Carl Egloff, einer der Erschliesser der Kreuzberge, bereits in seinem Säntisführer von 1908 als "Modeberge" bezeichnet hat! Nachdem ich im Mai 1974 erstmals mit dem festen Schrattenkalk der Kreuzberge Bekanntschaft gemacht hatte, folgte kaum einen Monat später ein zweiter Besuch mit der JO der Sektion Piz Sol. Unter Leitung des JO-Chefs Georg Jung stiegen wir bei zweifelhafter Witterung von Sax über die Saxerlücke zur Roslen. Als erstes Ziel visierten wir das schmale Südrippli am Kreuzberg III an. Der Aufstieg zur Scharte zwischen dem III. und IV. Kreuzberg war mir schon bekannt. Dann folgte die wirklich sehr schöne Kletterei in 4 Seillängen auf dem ziemlich ausgesetzten, schmalen Südrippli. Es waren schon damals Haken geschlagen, die Abstände waren aber gross, denn man musste sparen. Zwischensicherungen setzten wir sofern möglich mit Schlingen, Friends jedoch waren damals noch nicht bekannt. Dennoch genossen wir die tolle Kletterei im festen Kalkstein.

Der Abstieg führte uns über die Route der Erstbegeher von 1893 über das Westkamin (T5, I). Da nun der befürchtete Regen einsetzte, war der Entscheid über die nächste Route müssig, denn das Wasser machte den Kalk unangenehm glitschig. Etwas enttäuscht - zumindest eine zweite Route wären wir liebend gerne geklettert - stiegen wir daher zurück zur Roslen und hinab zu den Autos bei Nasseel, die wir diesmal auf Anhieb fanden.

Leider keine Fotos von 1974 vorhanden. Die Fotos stammen von der Begehung des schmalen Südripplis am K III mit Manfred und Urs G. im Jahre 1977  



Tourengänger: rhenus


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