Natursteine bei Wernsbach - Sandsteinbruch und Kiefernwald


Publiziert von 83_Stefan , 29. Mai 2021 um 14:14.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum:11 April 2021
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 50 m
Abstieg: 50 m
Strecke:11,2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:B 2, Anschlussstelle "Wernsbach"; kostenfreie Parkgelegenheiten an der ehemaligen, mittlerweile abgestuften Bundesstraße im Ortszentrum.
Kartennummer:BayernAtlas

Vor rund 500 Jahren wurde nahe Wernsbach begonnen, im großen Stil in einem weitläufigen Steinbruch den als Baumaterial heißbegehrten Burgsandstein zu brechen. Im 19. Jahrhundert kam der Abbau zwar vollständig zum Erliegen, aber noch heute prägt der Burgsandstein das Bild vieler mittelfränkischer Ortschaften sowie der Stadt Nürnberg. Den Steinbruch hat sich die Natur mittlerweile wieder zurückerobert und das freut den Wanderer: Mitten im dichten Kiefernwald spaziert man an steilen Abbauwänden entlang, erkundet eine künstliche Höhle und wandert sogar unter einem gewaltigen Felsbogen hindurch. Bei so viel Abwechslung wird einem garantiert nicht langweilig...

Seit im Jahr 2020 die autobahnähnliche Ortsumfahrung von Wernsbach freigegeben wurde, ist in dem kleinen Örtchen mit seinen knapp 100 Einwohnern Ruhe eingekehrt. An der ehemaligen Bundesstraße wurden im Zuge des Rückbaus ausreichend Parkgelegenheiten geschaffen, am besten parkt man gegenüber des Landgasthofs Wernsbach. Von hier aus wandert man ein Stück ostwärts durch den Ort, bis bald der Wanderweg Nummer 2 nach rechts abzweigt. Gleich geht es wieder links weiter und man verlässt die Ortschaft. Der Weg führt durch Felder zur nagelneuen Umgehungsstraße, die unterquert wird. Jenseits trifft man auf einen Fahrweg.

Man hält sich rechts und zweigt kurz darauf bereits wieder nach links ab. Wanderweg Nummer 2 leitet sodann in den Wald hinein, an einer Verzweigung sowie an einer Fahrwegkreuzung folgt man der Beschilderung jeweils nach links. Wo das Geotop-Schild ("Geologie erleben") nach rechts zeigt, verlässt man den breiten Forstweg und folgt einer alten Fahrspur nach Süden zum aufgelassenen Steinbruchgelände, das sich die Natur auf Laufe der Jahrzehnte zurückerobert hat. Am Rande des alten Steinbruchs steht eine Geotop-Schautafel, die weiterführende Informationen gibt.

Auf zahlreichen Trampelpfaden lässt sich das Gelände erkunden, an den steilen Abbauwänden sollte man allerdings vorsichtig sein, denn es besteht durchaus Absturzgefahr. Anhand der freigelegten Flächen lässt sich die unterschiedliche Felsqualität gut erkennen, teilweise sind diese noch ziemlich glatt, an anderen Stellen hingegen bereits fast erodiert. Es finden sich steile Wände, tiefe Gruben und interessant strukturierter Sandstein. Am Wanderweg durchquert man den Steinbruch und gelangt zu einem gewaltigen Felsbogen, unter dem man hindurchwandert - ein absoluter Höhepunkt der Tour!

Nach dem Torbogen geht es kurz nordwestwärts weiter, dann zweigt man auf einen Waldweg in südwestliche Richtung ab - die Nummer 2 gibt stets die Richtung vor. Der Weg passiert abermals eine große Abbauwand, in der sich sogar eine kleine künstliche Höhle befindet, die Wand selbst ist mit Bohrhaken für Kletterer erschlossen. Man erreicht schließlich einen Fahrweg, dem man nach rechts folgt, bis die Nummer 2 an einer Fahrwegkreuzung nach links weist. Immer der Beschilderung nach, geht es grob in westlicher Richtung durch den Kiefernwald, bis dieser nahe der Ortschaft Mauk verlassen wird.

Man spart sich den Schlenker über Mauk und kürzt einen Teil des Wegs ab: Am Waldrand hält man sich scharf rechts, folgt dem Fahrweg ein paar Meter und zweigt sodann an einem Hof nach links ab. Hinter dem Hof trifft man auf einer schmalen asphaltierten Straße wieder auf die Beschilderung des Wanderwegs Nummer 2 und überquert die autobahnähnliche Bundesstraße 2.

Wer schon genug hat, der kann auf der Straße zurück nach Wernsbach wandern, ansonsten bietet sich noch die Runde über Petersgmünd an. Hierzu verlässt man die Straße direkt nach dem Überqueren der Bundesstraße nach links (Vorsicht: aktuell fehlt hier noch die Beschilderung des Wanderwegs!) und wandert auf einer Schotterstraße etwa einen halben Kilometer entlang der "gelben Autobahn" nach Südwesten. Die Nummer 2 weist schließlich nach rechts auf einen asphaltierten Feldweg, der - vorbei an einem kleinen Weiher - am Waldrand entlang führt. Man verlässt das Sträßchen nach rechts und folgt einem Schotterweg durch Wald und Feld an den Ortsrand von Petersgmünd. 

Der Rückweg nach Wernsbach ist schnell beschrieben: Am Ortsrand von Petersgmünd zweigt man scharf rechts ab und wandert auf Weg Nummer 2 entspannt und ohne große Höhepunkte meist im Wald zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Historische Steinbrüche Wernsbach: T1 (Fahrwege und breit ausgetretene Waldwege; Vorsicht vor den Abbrüchen an den Abbauwänden).
Runde über Petersgmünd: T1 (Feld- und Forstwege).

Fazit:
Eine interessante 3*-Unternehmung, die zwei Einzelrunden miteinander kombiniert. Die historischen Steinbrüche sind sehr interessant, der gewaltige Torbogen ist sogar spektakulär. Die Runde nach Petersgmünd ist eher Eintopf als Sonntagsbraten: Durchaus schmackhaft, reißt einen aber nicht gerade vom Hocker.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Die Natursteine bei Wernsbach sind Geotop Nummer 95 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Fränkisches Keuper-Lias-Land, 3*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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