Wellheimer Trockental - Kraxelei im Norden Oberbayerns
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Im Verlauf von etwa zwei Millionen Jahren hat sich die Donau tief in die Südliche Frankenalb eingeschnitten, bis sie vor etwa 80.000 Jahren von der Schutter angezapft wurde und sich weiter im Süden ein neues Flussbett suchte. Seither ist das Tal zwischen Rennertshofen und Dollnstein trockengefallen. Es ist gesäumt von markanten Felsgestalten aus hartem Kalkgestein, die heutzutage beliebt bei Kletterern sind. In den 1920er-Jahren wurde bei Konstein der Oberlandsteig errichtet, der durchaus alpinen Flair besitzt. Er besteht aus dem blau markierten Klettersteig, der teils recht exponiert direkt durch die Felsen leitet und dem rot markierten Felsensteig. Weil sie zwischen den Felsen auf derselben Trasse verlaufen hat man vor jedem Hindernis aufs Neue die Qual der Wahl.
Die Rundtour beginnt am großen, kostenfreien Parkplatz am Sportplatz von Konstein, direkt unterhalb des Dohlenfelsens. Hier befindet sich auch die Geotop-Schautafel, die Hintergründe zur Entstehung des Wellheimer Trockentals erläutert. Schon vom Parkplatz aus lassen sich die Kletterer beobachten, wie sie sich durch die teilweise schwierigen Routen hinauf zum Dohlenfelsen arbeiten.
Auf der Zufahrtsstraße zum Parkplatz erreicht man kurz darauf Konstein und hält sich an der Kreuzung rechts. Direkt danach beginnt der Oberlandsteig, der im Hang gleich kernig nach oben führt. Die Hintere Konsteiner Wand (I, Krampe) ist schnell überwunden, dann geht es im Wald auf den beeindruckenden Dohlenfelsen zu (kurzer, nicht sonderlich schwieriger Abstecher möglich). Auf der Rückseite trennt sich erstmals die Spreu vom Weizen: Der blau markierte Weg zweigt links ab, führt an das Dohlenwandl heran und steil eine Rinne hinauf (Sicherungshaken) - laut Topo der AV-Sektion Ingolstadt Schwierigkeitsgrad III-, in Wirklichkeit eher eine glatte II. Der Abstieg vom Felsen auf der anderen Seite ist nicht der Rede wert.
Nach dem Dohlenwandl geht es im Auf und Ab durch den Wald, an ein paar Stellen muss man kurz Hand anlegen (wenige Stellen bis I). Schließlich gelangt man zum versicherten, klettersteigartigen Abschnitt "Lucky Luke" (durchgehendes Drahtseil, Überwindung einer senkrechten Wand mittels Trittstiften), den man ohne Klettersteigausrüstung besser umgeht. Hierzu hält man sich am Felsen links, steigt auf schwachen Trittspuren ein Stück den Hang hinauf und folgt einem Rücken in nordöstlicher Richtung, ehe der blau markierte Steig von unten wieder dazustößt. Ihm folgt man problemlos weiter durch den Wald, von rechts mündet der rot markierte Felsenweg wieder ein und bald darauf geht es hinunter an den Hangfuß. Wer bereits genug hat, der kann von hier aus über den Urdonautalsteig zurück zum Ausgangspunkt gelangen.
Hat man noch Kraft in den Beinen, folgt man dem rot und blau markierten Steig im bewaldeten Hang wieder bergauf und erreicht schließlich die Rückseite der markanten Weißen Wand. Wer mag, verlässt hier den Weg und steigt nach rechts weglos durch die Felsen hinauf und auf der anderen Seite hinüber zum vorgelagerten Kreuz (II-, teilweise ausgesetzt). Hier lässt es sich mit einem wunderbaren Blick über das Trockental prima rasten.
Kurz nach der Weißen Wand trennen sich die Wege: Am rot markierten Felsenweg umgeht man Fensterl- und Oberlandwand unterhalb und trifft anschließend wieder für ein kurzes Stück auf den Klettersteig; das bald folgende Hindernis passiert der Felsenweg oberhalb unschwierig, ehe sich die beiden Wege wieder vereinen und gemeinsam durch den Hang führen. Der Weg leitet durch einen Spalt zwischen zwei Felsen hindurch und trennt sich erst an der Lochwand wieder: Wer Lust auf einen klettersteigartig versicherten Abschnitt hat, der folgt der blau markierten Route nach links zum Felsen - ansonsten bleibt man einfach am roten Weg und wandert unschwierig unterhalb vorbei. Kurz darauf führen die Wege wieder vereint hinunter zu einer Straße, wo der Oberlandsteig endet.
Nun beginnt der gemütliche Teil der Unternehmung. Wer noch einige Pfeile im Köcher hat, der wandert am Panoramaweg Nummer 3 in südlicher Richtung am Waldrand leicht bergauf, hin und wieder ergibt sich ein schöner Blick über das Tal. Man bleibt immer am Weg entlang des Waldrands und erreicht schließlich an einem kleinen Parkplatz eine Kreisstraße.
Vom Parkplatz aus wandert man auf einer Fahrspur leicht bergauf und hält sich bald links (beschildert). Der Weg führt auf den Mühlberg hinauf, wo man nicht verpassen darf, rechts abzubiegen. Am bewaldeten Rücken geht es nach Westen und schließlich führt der Weg als "Harder Schulweg" hinunter nach Wellheim, zeitweise hat man nette Blicke hinüber zur Burg Wellheim.
In Wellheim wandert man hinunter zur Hauptstraße, überquert die Schutter und hält sich am beschilderten Radweg rechts. Die asphaltierte Piste führt "stangerlgrade" unterhalb der Burg durch das Tal auf den Sportplatz von Konstein zu. Wo eine langgezogene Kurve nach links beginnt, zweigt man rechts und gleich wieder links ab. Am Rande des Sportplatzes folgt man einer Schotterstraße zurück zum Ausgangspunkt.
Schwierigkeiten:
Am Oberlandsteig unter Umgehung der klettersteigartigen Passagen sowie des Abschnitts zwischen Fensterlwand und Aichaer Wand: T4, II (vereinzelte Stellen; die Schwierigkeiten lassen sich dosieren, Umgehungen sind möglich).
Rückweg via Wellheim: T1 (einfache Wanderung).
Fazit:
Eine besonders abwechslungsreiche 4*-Rundwanderung. Die Königsetappe ist der Oberlandsteig, auf dem sich die Schwierigkeiten je nach Gusto dosieren lassen. Prädikat "ausgesprochen kurzweilig"! Der Rest der Runde ist unspektakulär, am Radweg ab Wellheim sogar eher monoton.
Mit auf Tour: Francesca.
Anmerkungen:
Das Wellheimer Trockental ist Geotop Nummer 60 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.
Das Topo der AV-Sektion Ingolstadt gibt es hier.
Kategorien: Fränkische Alb, 4*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T4.
Die Rundtour beginnt am großen, kostenfreien Parkplatz am Sportplatz von Konstein, direkt unterhalb des Dohlenfelsens. Hier befindet sich auch die Geotop-Schautafel, die Hintergründe zur Entstehung des Wellheimer Trockentals erläutert. Schon vom Parkplatz aus lassen sich die Kletterer beobachten, wie sie sich durch die teilweise schwierigen Routen hinauf zum Dohlenfelsen arbeiten.
Auf der Zufahrtsstraße zum Parkplatz erreicht man kurz darauf Konstein und hält sich an der Kreuzung rechts. Direkt danach beginnt der Oberlandsteig, der im Hang gleich kernig nach oben führt. Die Hintere Konsteiner Wand (I, Krampe) ist schnell überwunden, dann geht es im Wald auf den beeindruckenden Dohlenfelsen zu (kurzer, nicht sonderlich schwieriger Abstecher möglich). Auf der Rückseite trennt sich erstmals die Spreu vom Weizen: Der blau markierte Weg zweigt links ab, führt an das Dohlenwandl heran und steil eine Rinne hinauf (Sicherungshaken) - laut Topo der AV-Sektion Ingolstadt Schwierigkeitsgrad III-, in Wirklichkeit eher eine glatte II. Der Abstieg vom Felsen auf der anderen Seite ist nicht der Rede wert.
Nach dem Dohlenwandl geht es im Auf und Ab durch den Wald, an ein paar Stellen muss man kurz Hand anlegen (wenige Stellen bis I). Schließlich gelangt man zum versicherten, klettersteigartigen Abschnitt "Lucky Luke" (durchgehendes Drahtseil, Überwindung einer senkrechten Wand mittels Trittstiften), den man ohne Klettersteigausrüstung besser umgeht. Hierzu hält man sich am Felsen links, steigt auf schwachen Trittspuren ein Stück den Hang hinauf und folgt einem Rücken in nordöstlicher Richtung, ehe der blau markierte Steig von unten wieder dazustößt. Ihm folgt man problemlos weiter durch den Wald, von rechts mündet der rot markierte Felsenweg wieder ein und bald darauf geht es hinunter an den Hangfuß. Wer bereits genug hat, der kann von hier aus über den Urdonautalsteig zurück zum Ausgangspunkt gelangen.
Hat man noch Kraft in den Beinen, folgt man dem rot und blau markierten Steig im bewaldeten Hang wieder bergauf und erreicht schließlich die Rückseite der markanten Weißen Wand. Wer mag, verlässt hier den Weg und steigt nach rechts weglos durch die Felsen hinauf und auf der anderen Seite hinüber zum vorgelagerten Kreuz (II-, teilweise ausgesetzt). Hier lässt es sich mit einem wunderbaren Blick über das Trockental prima rasten.
Kurz nach der Weißen Wand trennen sich die Wege: Am rot markierten Felsenweg umgeht man Fensterl- und Oberlandwand unterhalb und trifft anschließend wieder für ein kurzes Stück auf den Klettersteig; das bald folgende Hindernis passiert der Felsenweg oberhalb unschwierig, ehe sich die beiden Wege wieder vereinen und gemeinsam durch den Hang führen. Der Weg leitet durch einen Spalt zwischen zwei Felsen hindurch und trennt sich erst an der Lochwand wieder: Wer Lust auf einen klettersteigartig versicherten Abschnitt hat, der folgt der blau markierten Route nach links zum Felsen - ansonsten bleibt man einfach am roten Weg und wandert unschwierig unterhalb vorbei. Kurz darauf führen die Wege wieder vereint hinunter zu einer Straße, wo der Oberlandsteig endet.
Nun beginnt der gemütliche Teil der Unternehmung. Wer noch einige Pfeile im Köcher hat, der wandert am Panoramaweg Nummer 3 in südlicher Richtung am Waldrand leicht bergauf, hin und wieder ergibt sich ein schöner Blick über das Tal. Man bleibt immer am Weg entlang des Waldrands und erreicht schließlich an einem kleinen Parkplatz eine Kreisstraße.
Vom Parkplatz aus wandert man auf einer Fahrspur leicht bergauf und hält sich bald links (beschildert). Der Weg führt auf den Mühlberg hinauf, wo man nicht verpassen darf, rechts abzubiegen. Am bewaldeten Rücken geht es nach Westen und schließlich führt der Weg als "Harder Schulweg" hinunter nach Wellheim, zeitweise hat man nette Blicke hinüber zur Burg Wellheim.
In Wellheim wandert man hinunter zur Hauptstraße, überquert die Schutter und hält sich am beschilderten Radweg rechts. Die asphaltierte Piste führt "stangerlgrade" unterhalb der Burg durch das Tal auf den Sportplatz von Konstein zu. Wo eine langgezogene Kurve nach links beginnt, zweigt man rechts und gleich wieder links ab. Am Rande des Sportplatzes folgt man einer Schotterstraße zurück zum Ausgangspunkt.
Schwierigkeiten:
Am Oberlandsteig unter Umgehung der klettersteigartigen Passagen sowie des Abschnitts zwischen Fensterlwand und Aichaer Wand: T4, II (vereinzelte Stellen; die Schwierigkeiten lassen sich dosieren, Umgehungen sind möglich).
Rückweg via Wellheim: T1 (einfache Wanderung).
Fazit:
Eine besonders abwechslungsreiche 4*-Rundwanderung. Die Königsetappe ist der Oberlandsteig, auf dem sich die Schwierigkeiten je nach Gusto dosieren lassen. Prädikat "ausgesprochen kurzweilig"! Der Rest der Runde ist unspektakulär, am Radweg ab Wellheim sogar eher monoton.
Mit auf Tour: Francesca.
Anmerkungen:
Das Wellheimer Trockental ist Geotop Nummer 60 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.
Das Topo der AV-Sektion Ingolstadt gibt es hier.
Kategorien: Fränkische Alb, 4*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T4.
Tourengänger:
83_Stefan
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