Zulg 1, Abrahams Schoss bis Steffisburg

Heute beginne ich eine Wanderung an einem neuen Fluss, nämlich an der Zulg [Zulg – Wikipedia]. Ich wähle den unteren Teil weil das Postauto in dieser Jahreszeit noch nicht bis Innereriz fährt, dorthin wo die Zulg beginnt. Wie ich allerdings den Mittelteil mit den tiefen Schluchten und unwegsamem Gelände bewältigen kann, das ist mir im Moment noch nicht so klar.

Doch nun zur heutigen Tour. Diese beginnt mit einem Zugsausfall und den dadurch bedingten Umwegen. Trotzdem bin ich nur eine Stunde zu spät an der vorgesehenen Haltestelle. Diese hat den schönen Namen Fahrni bei Thun, Abrahams Schoss. Was dieser Name mit dieser biblischen Anspielung zu tun hat, das ist mir überhaupt nicht klar. Eine Information darüber habe ich nirgends gefunden. Bei schönstem Wetter geht es vorerst einmal hinunter zum Fluss. Schön ist die Landschaft mit den typischen Bernerhäuser und den Obstbäumen in den Hängen. Ein freundlicher Bauer erklärt mir noch wie ich durchgehen soll um nicht auf einen falschen Weg zu geraten. Obwohl mir das mit Studium der Karte bereits bekannt war habe ich mich trotzdem freundlich bedankt. Unten angekommen befindet man sich in einer recht urtümlichen Landschaft. Wald mit viel totem Holz, Steine, Moos und ein ziemlich wilder Fluss, so sieht es hier aus. Gemütlich gehe ich nach dem kleinen Industriegebiet von Unter Emberg weiter bis zur nächsten Brücke. An verschiedenen Stellen sieht man kleine Grüppchen von Erwachsenen mit ihren Kindern welche sich auf ein Picknick vorbereiten. Links der Zulg gehe ich weiter, vorbei an etlichen Ferienhäuschen. Hier und dort sind bereits die ersten Frühlingblumen zu sehen. Ein kleines Stück weiter steht eine riesige betonierte Wanne neben dem Fluss. Wahrscheinlich ist es ein Becken welches bei viel Wasser den Fluss regulieren kann. Nach einem erneuten Wechsel auf die rechte Seite wirkt alles wie ein Park mit grossen Bäumen und etlichen Kinderspielplätzen. Und schon bin ich wieder einmal auf der linken Seite (bitte nicht falsch verstehen). Bald taucht noch eine schöne Holzbrücke auf und nach dem Unterqueren von Eisenbahn und Autobahn gelange ich zur Mündung. Nach einem letzten kleinen Wasserfall fliesst die Zulg über eine betonierte Rampe direkt in die Aare.