Crep de Dodesc 2384m - Noch eine Rinne

Mir fehlt noch eine Rinne im Antersasctal und so will ich heute meine Sammlung komplettieren. Ein paar ladinische Experten sind ebenfalls unterwegs und schon weiß ich von mindestens zwei weiteren Canaloni, es reißt nicht ab. Doch für heute genügt mir die klassische Antersascrinne und ich folge einer Gruppe aus Campill. Die Verhältnisse sind suboptimal, ich bin froh um ihre Gesellschaft und einer von ihnen ist ein ausgewiesener Kenner. Während ich noch schnell zum Gipfelkreuz husche, sind sie schon unterwegs in die Rinne. Ganz wohl scheint ihnen nicht zu sein, nur sehr zögerlich kommen sie voran.
Wenig später stehe auch ich am Eingang und taste mich abwärts. Die Wächte stört kaum und die Rinne ist anfänglich recht nett zu befahren. Doch bald treffe ich auf unsympathischen Windbruch und ein Stück unter mir sichte ich meine Vorfahrer!? Sie kämpfen mit der Unterlage, zwei von ihnen sind Steilabfahrten unter solchen Verhältnissen nicht gewöhnt und der Hang ist zudem wenig vertrauenserweckend. Auch ich bin nicht begeistert, so schlechten Schnee hat es hier selten und im Wald angekommen atme ich erleichtert auf.
An der Rodelbahn warte ich auf die Kollegen und bei der Gelegenheit felle ich wieder auf, nach dem Abenteuer in der Antersascrinne sehne ich mich nach einer gemütlichen Abfahrt zur Entspannung. So ziehe ich stressfrei auf dem gewalzten Weg zur Ciampcioshütte und lasse mich zur Siesta nieder. Ich zische durch den Pulver und carve auf der Rodelbahn zurück zum Parkplatz. Die Steilabfahrt nebenan habe ich schon beinahe vergessen, aber irgendwann werde ich wieder kommen müssen für noch eine Rinne.