Kurzbericht 

Veneziaspitzen II und III (3.371 m, 3.356 m)


Publiziert von Andi75 , 15. Januar 2021 um 08:49.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:28 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m

Die Veneziaspitzen bilden einen größeren Grataschnitt im südlichen Martelltal, welcher von der Zufallspitze nach nordosten abzweigt. Nach norden sind die Veneziaspitzen stark vergletschert. Richtung Süden ist der Vedretta die Careser leider weitgehend dem Gletscherschwund zum Opfer gefallen. Der Anstieg erfolgt entweder in West/Ostrichtung über das Hohenferner Joch und die Köllkuppe. Oder in umgekehrter Richtung vom Schranjoch aus. Natuerlich bietet sich auch eine komplette Überschreitung des Kammes an. Zumindest der Anstieg von Osten über den Hohenferner ist nicht frei von Spalten. Die Kletterpassagen am Grat bewegen sich im wesentlichen im I. Schwierigkeitsgrad. Einzelne Stellen können bis zu II sein wenn man die Ideallinie verlässt.

Nach dem Durchzug einer Kaltfront ging es am 28.08.2011 wieder mal ins hintere Martelltal. Vom gebührenpflichtigen Parkplatz an der Enzianhütte bzw. am Zufritthaus folgt man zunächst dem Fahrweg Richtung Hotel Paradiso. Nach der Brücke über den Plimabach zweigt der beschilderte Weg Richtung Vorere Rotspitze ab. Zuerst auf Nummer 37, dann auf Nummer 31 folgt man diesem durch den Wald und einen sumpfigen Hang.

Mittelsteil windet sich der Weg die Talstufen zwischen Vorderer Rotspitze und Schranspitze hinauf. Im oberen Bereich geht es über viel steile Erde und Sand, die bei Nässe sehr ungenehm wären.

Unterhald der Vorderen Rotspitze lehnt sich bei 2.900 m das Gelände zurück und es zweigt der Weg 37A ab, dem man mit etwas auf und ab bis zu einem namenlosen See unterhalb des Schranferners folgt. Ich ging links des Sees eine steile Schuttrinne hoch, wobei ich beim Abstieg sah, dass es rechts also westlich vom See besser gewesen wäre.

Bald ist die Gletscherzunge des Schranferners erreicht. Die Spaltenzonen in der Mitte umgeht man am besten am linken Rand. Wobei nicht zu weit links, da vom Gratausläufer der hinteren Schranspitze herunter viele grosse Steine auf dem Gletscher gefallen sind. Vor allem Nachmittags dürfte hier mit Steinschlag zu rechnen sein. Entweder geht man nun ins Schranjoch oder quert auf 3.100 gleich in Richtung der Veneziaspitze III hinüber. Beide Möglichkeiten füheren über kleinere Spalten, daher wählte ich die kürzere Queerung. Nach einer kurzen steileren Passage gelant man einfach über Blockwerk auf den Grat. Nach einem Grataufwurf hat man bald die Veneziaspitze III erreicht.

Zwischen den Spitzen II und III befinden sich drei Gratköpfe, die am besten alle überstiegen werden. Der Versuch die ersten beiden in der Südflanke zu queeren, fuehrte in IIer Gelände und Steilschutt. Einzig der letzte niedrige Gratkopf lässt sich nördlich leicht auf Firn umgehen. Der restliche Aufstieg zur II. Spitze erfolgt dann wieder auf dem Grat.

Am Gipfel genoss ich die herrliche Aussicht bei guter Fernsicht. Auf der Veneziaspitze II war ich am überlegen, ob ich die komplette Gratüberschreitung mit Spitze I und Köllkuppe auch noch machen konnte. Angesichts der Tageszeit und der nicht ganz ungefährlichen Spaltenlage (ich war allein unterwegs) entschied ich mich sicherheitshalber für die Umkehr und den Abstieg auf gleichem Weg. Der Weg Nr. 37/31 mit ständigem Blick auf das Dreigestirn und die Zufallspitze ist übrigens allein schon sehr lohnend. Die Variante Nummer 37/A als Höhenweg zur Marteller Hütte dürfte auch sehr schön sein.

An den Veneziaspitzen waren an diesem Tag noch zwei weitere Gruppen unterwegs, also nicht gerade überlaufen.


Tourengänger: Andi75


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