Kurze Touren an einem Traumtag im November mit Neuschnee über der Grödner Joch-Straße


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 23. November 2020 um 10:29.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:21 November 2020
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3- (ZS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PKW von Garmisch über Brenner, Grödnertal auf das Grödner Joch
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Vom Grödner Joch über Corvara, Pustertal, Brenner nach Garmisch
Unterkunftmöglichkeiten:Zu dieser Zeit keine

Am Grödner Joch lag am Morgen des 21.11.20 abseits der Straße ca. 10cm Neuschnee.

Um 09.02 Uhr begann ich im Schatten bei angezeigten -8°C den Anstieg in sonnenbeschienenes Gelände unterhalb der Cirspitzen. Oben folgte ich dem Wegweiser zur Großen Cirspitze u. begegnete bald einem absteigenden Pärchen, das mir seine Spur zur Verfügung stellte! Zuerst geht es in einer breiten Rinne mit Steig, neben dem noch Wegspuren Alternativen beim Auf-u. Abstieg bieten, aufwärts. Dort lag kaum mehr als 5cm Schnee. Es folgte eine Querung nach rechts entlang von Drahtseilen, unter denen einige vereiste Stellen aber keine Schwierigkeiten machten, hinauf zur über Felswänden liegenden steilen Felsflanke mit Ier-Stellen. Ich stieg entlang der Spur auf, die aber nicht vollständig den roten Markierungspunkten folgte, wobei ich schneebedingt eine weniger als mannshohe IIer-Stelle überwinden musste. Weiter oben kommen dann wieder Drahtseile, der Klettersteig überschreitet aber nicht die Schwierigkeit A.

Oben empfing mich ein grandioses Panorama. Ich konnte Ortler, Königsspitze, Ötztaler u. einen Teil der Stubaier Alpen und der Rieserfernergruppe sehen. Nach kurzem Aufenthalt, bei dem ich mich ins Buch eingetragen hatte, stieg ich wieder auf derselben Route ab.

Wieder abgestiegen folgte ich oberhalb des Fahrweges einem schmalen Weg, der von noch jungfräulichem Schnee bedeckt war. Bald erreichte ich die Danterdepies Bergstation, wo ich auf einer sonnenbeschienenen Bank eine Rast einlegte. Dann begann der Anstieg zur Kleinen Cirspitze. Ein Stück geht es in östliche Richtung auf einem sehr steilen Fahrweg aufwärts, dann über einen schmalen Rücken Richtung der Felsen der Cirspitzen. Rechts einer Rinne beginnt der Klettersteig, der mit B/C bewertet ist. Ich entdeckte rote Markierungspunkte in der Rinne u. stieg zunächst in ihr auf, da die Felsen mit den Drahtseilen schneebedeckt waren. An der Stelle, wo sich die Abstiegsroute des Klettersteigs (im Sommer herrscht hier sicherlich Hochbetrieb) mit ihm kreuzt, entschied ich mich, ihn für den weitern Aufstieg zu benutzen. Auf einigen guten, ziemlich waagrechten Tritten lag etwas Schnee, aber Abrutschgefahr bestand nicht. Schließlich kann man sich nicht nur an den Drahtseilen, sondern auch an den vielen guten Griffen festhalten. Bald wurde es sehr ausgesetzt u. ohne Klettersteigset hatte ich schon ein etwas mulmiges Gefühl. Am Gipfelaufbau hat man zwei Drahtseile zur Auswahl. Ich entschied mich für das rechte, da weniger ausgesetzt. Beide müssten B/C entsprechen. Von unten gesehen wirkt mindestens die rechte Passage schwieriger, als wenn man dann an ihrem Drahtseil aufsteigt. Etwas südwestlich unterhalb des Gipfels steht ein kleines Kreuz. Vorsichtig betrat ich den höchsten Punkt, auf dem das von unten gesehen linke Drahtseil endet. Auch der Kälte wegen hielt ich mich dort nur für eine Umschau u. für ein paar Fotos auf u. begann wieder den Abstieg. Ich kletterte an den Drahtseilen der Abstiegsroute ab, wobei dort relativ viel Schnee lag. Bald erreichte ich eine ausgesetzte Passage, aber unter dem Schnee fanden meine Füße sicheren Halt, während ich mich am Drahtseil festhalten konnte.

Wieder an o.g. Bergstation angekommen machte ich noch einmal eine kurze Pause, bevor ich zum nahen, aber unbedeutenden Gipfel des Bustac marschierte. Dort oben steht ein Kreuz mit Christusfigur.

Anschließend kehrte ich zum Auto zurück u. fuhr zur Sela de Culac, wo ich am Straßenrand parkte. Vor dem kleinen Parkplatz danenben lag aufgehäufter, fester Schnee, sodass ich es nicht riskierte, dort hinfahren zu wollen.

In Kürze stieg ich dort auf den schneebedeckten Grasberg namens Piz Culac, der lt. Karte nur 68m höher liegt, als der Straßenübergang.

Zurück am Auto mussten zwei junge Männer kurz Anschieben, da ich mit dem rechten Vorderrad in der Vertiefung neben der Straße feststeckte.




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