Gimpel - abwegig erreicht (via "Jedem Tierchen sein Plaisirchen")


Publiziert von simba , 7. September 2020 um 12:05.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 5 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: VI- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PP Neuschwandlift (3 EUR/Tag)

Während wir auf den anderen Bergen des Tannheimer Massivs schon waren und das auch mehrfach, blieb der Gimpel lange unerreicht, ohne dass ich einen Grund hierfür wüsste...es wurde also Zeit. Der hierzu avisierte Weg über eine der Kletterrouten am Vorbau in Kombination mit dem SO-Kamin war abwegig. Die letztlich zustande gekommene Route über Vorbau-Kletterroute, Querung zum und Aufstieg über den Normalweg ebenso.

Vielleicht lag es daran, dass ich jetzt doch schon einige Jahre nicht mehr hier unterwegs war, aber der etwas eintönige Anstieg zum Gimpelhaus hat mich noch nie so wenig genervt wie dieses Mal. Zügig erreichten wir dieses und in weiteren 30 Minuten den Einstieg der geplanten Vorbau-Route ("Jedem Tierchen sein Plaisirchen" - einer Neu-Erschließung von Pat Schwarzmann aus dem Jahr 2018, über die im Netz schon durchaus Diskussionen über Felsqualität und Eigenständigkeit der Linie usw. entbrannt sind...). Leider waren wir nicht die ersten und ein Blick in Richtung der alternativ erwogenen SO-Kante zeigte dort das gleiche Bild. Also einreihen und warten....Samstag in den Tannheimern halt (an anderen Einstiegen wars deutlich schlimmer noch).

Über die Felsqualität und Kletterei in der Route waren wir dann - in Anbetracht der zuvor gelesenen Diskussionen - sehr positiv überrascht: Die Linie ist originell mit abwechslungsreicher Kletterei im fünften und unteren sechsten Grad, der Fels meist zwischen sehr gut und in Ordnung (wirklich brüchige Passagen gibt es nur in den letzten Seillängen - wir sind von der schwäbischen Alb aber auch miesen Kalk gewohnt), die Absicherung ist typisch für diesen Erschließer "südfranzösisch" (Anm: Im Nachgang soll ein Unbekannter diverse Bohrhakenlaschen abgeschraubt haben - wie der aktuelle Absicherungszustand ist, ist daher unklar). Der Abstieg, der zunächst absteigend zum Normalweg des Gimpel quert, wäre  dann ganz anders, nämlich sehr herb alpin (steile Grasschrofen, brüchige Kletterstellen), wenn es an den exponiertesten Passagen nicht Fixseile geben würde (trotzdem ~ T5).

Den Normalweg des Gimpel erreicht man nur einige Dutzend Meter über dem Karboden. Der Abzeig zum SO-Kamin, der vom Ausstieg der Route am Vorbau noch eindeutig auszumachen war, muss dann irgendwo weiter oberhalb im Anstieg zum Gipfelgrat in Richtung links liegen. Kurzum wir fanden ihn nicht, nach dem einfachen "Bohrhaken-Nachklettern" in der Vorbauroute war unser Orientierungssinn wohl etwas eingeschlafen, weshalb wir auf dem Normalweg (T5-, I-II) dem Gimpel aufs Haupt und auch wieder abstiegen.

Tourengänger: simba, Nala


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