Rund um Horní Krupka


Publiziert von lainari , 30. August 2020 um 17:56.

Region: Welt » Tschechien » Krušné hory
Tour Datum:19 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 290 m
Abstieg: 290 m
Strecke:4,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Bus (DÚK linka 484) bis Horní Krupka
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 6 Krušné hory - Teplicko

Der faszinierende Bergbauort Obergraupen
 
In diesem warmen und wechselhaften Sommer verbringe ich meine Freizeit neben anderen Dingen regelmäßig mit Waldbaden. Das was sich hinter dieser Modebezeichnung verbirgt, ist nichts wirklich Neues - wir haben es immer schon getan. Beim diesjährigen Klima ist Waldbaden in anspruchsvollerem Gelände recht schnell mit Schweißbaden verbunden. Deshalb setze ich meine Touren recht zeitig am Morgen an und beende sie mit ansteigender Temperaturkurve noch unterhalb der 30-Grad-Marke. So auch am heutigen Tag.
 
Eine kurze Anreise bringt mich nach Horní Krupka (Obergraupen). Ich parke an der obersten Straßenkehre auf einem kleinen Platz neben anderen Fahrzeugen. Dann laufe ich an der Straße abwärts. Kurz vor dem Ortsende biegt der gelb markierte Wanderweg nach links hinunter und verlässt auf einem historischen Weg steil abfallend das Siedlungsgebiet. Dem aufmerksamen Betrachter zeigt sich links des Weges die große Halde des štola Antonín (Antonistollen). Etwas später verlasse ich den Weg nach links Richtung Talboden und treffe auf die gemeinsame Halde von Unterem und Tiefen Antonistollen. Der štola Dolní Antonín (Unterer Antonistollen) diente bis vor einiger Zeit als Wasserversorgungsanlage und ist bis zu einer Wasserschwelle gut fahrbar. Dahinter sollte man für eine weitere Erkundung Gummistiefel parat haben. Diese habe ich heute nicht dabei und kehre um. Auf der Halde befinden sich die Mauerreste einer kleinen Erzaufbereitung der dem Zinnbergbau zuzurechnenden Antonistollen. Weiter talabwärts werden die Halden und Gräben der rýžoviště Krupského potoka (Zinnseifen am Graupener Bach) sichtbar, die aus der Phase des Bergbaubeginnes stammen. Weiter unterhalb, gleich zu Beginn des Bebauungsgebietes ist links auf der Online-Karte (mapy.cz) die Sehenswürdigkeit „pozůstatky hamru“ (Fundamentreste eines Pochwerkes) ausgewiesen. Diesen Abstecher kann man sich getrost sparen, da die Fundamentreste gerade überbaut werden.
 
Ich drehe also um und laufe wieder ein Stück hinauf und folge einem Weg nach rechts. In gleichbleibender Höhe führt dieser am Hang entlang und passiert das Mundloch vom štola Lukáš (Lukas Stollen). Dieser ist ausweislich seiner Anlage (Profil, Ausbau) einer jüngeren Bergbautätigkeit zuzuordnen (evtl. 19. Jh.). Kurz dahinter biege ich auf einem mit gekreutzten Hämmern markierten Pfad bergwärts. Noch vor Erreichen der Seilbahntrasse zum Mückenberg liegen im Wald die Reste der býv. hájovna Certův mlejn (Forsthaus Obergraupen). Der Name Teufelsmühle hat keine historischen Wurzeln und wurde im Volksmund erst recht spät verwendet, um spielende Kinder von der Ruine fernzuhalten. Das hätte bei mir wahrscheinlich das Gegenteil bewirkt…
Nach Querung der Seilbahntrasse halte ich mich rechts und gehe auf einem Weg hinauf Richtung Liščí vrch (Klösenberg). Dort begutachte ich noch einmal die Pingen und Abbaue der Zeche Johannes. Danach kehre ich zur Seilbahntrasse zurück und laufe hinüber nach Horní Krupka. Nach der Rückkehr wird wie immer auch eine genauere Inspektion nach unliebsamen Reisemitbringseln wie Mückenstiche, Hirschläusen und Zecken fällig.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 2 h 45 min.
Die kurzen Weglospassagen im Wald sind mit T2 zu bewerten, die restliche Strecke auf vorhandenen Wegen mit T1.
Ich weise ausdrücklich auf die besonderen Gefahren des Altbergbaues hin, selbst außerhalb von markierten Bereichen sind durch Vegetation verdeckte offene Schächte und Verbruchstellen anzutreffen!

Tourengänger: lainari


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 49799.kml Manuell gezeichnete Wegstrecke

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T3
27 Mai 18
Graupener Bergreviere IV · lainari

Kommentar hinzufügen»