Großer Ödstein via Kirchengrat - kleiner Berg, hoher Anspruch


Published by hannes80 , 20 September 2020, 23h17.

Region: World » Austria » Nördliche Ostalpen » Ennstaler Alpen
Date of the hike:21 August 2020
Hiking grading: T6- - Difficult High-level Alpine hike
Climbing grading: III (UIAA Grading System)
Waypoints:
Geo-Tags: A 
Time: 8:00
Height gain: 1550 m 5084 ft.
Height loss: 1550 m 5084 ft.
Access to start point:400m westlich vom Gasthaus Ödsteinblick zum Gehöft Oberkainz hinauf, nach ca 500 Metern wenige Parkmöglichkeiten
Accommodation:Diverse in Johnsbach

Tag 2 im Gesäuse ... was tun? Reichenstein oder Ödstein? Ich entscheide mich für letzteren und werd's nicht bereuen. Eines aber gleich vorweg: der Große Ödstein ist kein Spaziergang. Ich kenne keinen anderen Berg in dieser Höhenrange (~ 2300m), auf den ein ähnlich anspruchsvoller Normalweg mit zwei Schlüsselstellen im IIIer-Bereich hinaufführt. Wen das nicht abschreckt, sollte sich den Ödstein aber anschauen: es ist eine wirklich schöne, einsame und lohnende Tour!

Route
Etwa 250m nach der ersten Linskurve der Forststraße zweigt rechts ein verwachsener, undeutlicher Pfad ab. Kurz darauf kreuzt man wieder die Forstraße und man folgt kleinen Pfad in Grundrichtung Nord in den Wald. Nach ca. einer Stunde erreicht man ein mühsames Schuttfeld, ab hier setzen deutliche, neue Markierungen ein.

Über eine kurze Felsstufe in eine brüchige Rinne mit Fixseil. Anschließend eine weitere Rinne, sehr schön zu gehen mit vielen kurzen Kraxelstellen in gutem Fels. Über die Johnsbacher Scharte auf die Norseite, dort zunehmend steiler in Richtung Osten. Über einige Kraxelstellen (I-II) zur ersten Schlüsselstelle (III, links umgehbar, angeblich II, von mir nicht getestet).

Nun ist man am Grat (unten jetzt zu sehen: die namensgebende Johnsbacher Kirche), den man aber nach wenigen Metern wieder verlässt (nicht zum Kleinen Ödstein aufsteigen, diesen kann man aber optional mitnehmen). Nach einer längeren Querung kommt die 2. Schlüsselstelle, das Wandl (III-, runter nicht ganz leicht).

Die letzte Flanke zum Gipfel bietet noch einige Kletterstellen (II, teils sehr steile Schrofen) bevor man über ein kurzes Gratstück zum Gipfelkreuz gelangt.

Anmerkungen:
  1. Der Grat Begriff "KirchenGRAT" ist ziemlich irreführend. Gratkletterei kommt kaum vor, es sind eher steile Schrofen, die den Hauptcharakter der Tour bilden. Die muss man mögen und können.
  2. Die Schlüsselstellen (III-) müssen auch wieder ABgeklettert werden. Das geht naturgemäß   schwerer als rauf und sollte bedacht werden.
  3. Zwischen den beiden Schlüsselstellen führt ein Steig mit blauen Markierungen in Richtung Tal. Diese Abstiegsalternative wird in diversen Berichten als heikel bis gefährlich verflucht. Lieber sein lassen.
  4. Über den beiden Schlüsselstellen befinden sich neue, solide Bohrhaken, an denen abgeseilt werden kann
  5. Für den Abstieg sollte man aufgrund des anspruchsvollen Geländes mehr Zeit als üblich einplanen. "Runterrennen" kann man den Ödstein sicher nicht.

Fazit:
Wenn alles passt, kann man am Ödstein einen richtig guten Bergtag erleben. Der Anstieg ist abwechslungsreich, das wechselnde Terrain und die nicht ganz trivialen Anforderungen lassen keine Langeweile aufkommen. Ich fand's klasse und komm irgendwann wieder, dann aber zur Gesäuseüberschreitung, die vom Ödstein bis zum Hochtor zieht (hier von kneewoman gewohnt gut beschrieben: https://www.hikr.org/tour/post135415.html).

Hike partners: hannes80


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