Kleine Halt (2116 m) - Durch Totensesselschlucht und Enzenspergerführe
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Wie es der „Zufall“ so wollte eine Tour die bei einigen weit oben auf der Liste war und mit Robert jemand der sie gerne nochmals gemacht hat, war es heute mal eine größere Gruppe. Nicht ganz ungefährlich denn die Steinschlaggefahr in der Totensesselschlucht ist schon enorm, aber mein Helm und Daumen hat es ausgehalten. Dafür wird man in der Enzenspergerführe mit perfekten Felsen belohnt. Genau Beschreibung kann ich aufgrund der Länge leider nicht liefern (AV-Führer Alpin ist hier äußerst ausführlich), aber mit grober Beschreibung und Eindrücken dienen.
Per langen Anstieg vom Kaiseraufstieg bis zum Hans Berger Haus, bevor die Tour nach 1,5 bis 2 Stunden erst wirklich los geht. Von dort weiter Richtung Stripsenjoch bis zum Abzweiger zum Kopftörl. Hier folgen wir dem Steig zum Kopftörl wenige Meter in den Wald, bevor wir weglos nach rechts auf den Rücken auf der anderen Seite einer Rinne wechseln. Diesen etwas aufsteigen treffen wir auf den Steig (verblasste Markierungen) der zum Kar unterhalb des Einstiegs zur Totensesselschlucht führt. Am oberen Ende (Adleraugen erkennen schon von unten die beiden großen roten Punkte) ist der Einstieg zur Totensesselschlucht. Gleich am Einstieg weiß man was einen erwartet und es geht über mehrere, zum Teil ordentlich ausgesetzt und brüchige Steilstufen (mehrmals 3, häufig 2) durch die Schlucht aufwärts. Kurz vor deren Ende wird dann eine 5 durch ein womöglich einzigartige Höhle umgangen, die unter der Schlüsselstelle beginnt und über dieser wieder endet. Kurz darauf befindet man sich in der Totensesselscharte. Von hier queren (vereinzelt Steinmänner) und dabei eher leicht bergab, bevor es vor der Kante rauf geht und diese auf einem Wiesensockel unter plattigen Felsen betreten wird. Hier befindet sich der Einstieg zur Enzenspergerführe. Diese ist zu über 95% eindeutig und nicht zu verfehlen, da es die einzige Möglichkeit nach oben ist die den dritten Grad nicht überschreitet. Ein Verlassen der Route wäre deutlich schwerer. Dabei über Bänder, Risse, Rinnen und Kamine kurzweilig nach oben. Viel auf Reibung und fast durchgehend ordentlicher Tiefblick. Schlüsselstelle kurze 3+, sonst einige 3 und überwiegend 2. Die letzten beiden Seillängen (Originalausstiegskarmin) würden sich links umgehen lassen, aber warum auf Kletterspaß verzichten. Sind bis zu diesem die Schwierigkeiten „normal“ bewertet würde ich beim Originalausstieg doch eher Kaiser 3 sagen, aber auch nicht anspruchsvoller als die Schlüsselstelle. Zum Schluss dann noch kurz über den Grad zum nahen Gipfelkreuz.
Abstieg über Kaiserschützensteig und langen Hatscher zurück zum Auto.
5*-Tour die eigentlich alles zu bieten hat. Abenteuerliche Totensesselschlucht (einiges an Haken und Stände über den Schlüsselstellen (wohl zum Abseilen) falls man sichern möchte, was die Steinschlaggefahr dann aber deutlich erhöht) im brüchigen (wo es schwerer wird passt der Fels aber überwiegend) Gelände und bester Fels in der Enzenspergerführe (einige Haken, aber keine Stände) die in dieser Art einzigartige Kraxelei im Kaiser bietet. T6+ Bewertung weil wir es am Ende komplett ohne Seil durchgestiegen sind (war oben raus aber über meine Kletterschuhe sehr froh).
Wer den Einstieg (etwa auf 1400m) kennt, bzw. weiß dass dieser auch von oben problemlos erreicht werden kann, macht es sich wohl kürzer wenn von Wochenbrunner Alm über Kopftörl zugestiegen wird und über Ellmauer Halt wieder runter. Höhenmeter wohl kaum mehr, allerdings bei weiten weniger Stecke.
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