Kurzbericht 

Winkelkarumrahmung - Zahmer Kaiser, wilder Grat


Publiziert von hannes80 , 20. Juli 2020 um 16:50.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum: 4 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:18km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P am südlichen Ortsende am Waldrand

Lange geplant, endlich gemacht ... und damit auch zum ersten Mal im Zahmen Kaiser. Nach viel Regen in den Vortagen hatte ich am Nordrand der Alpen auf weniger Hang- und Quellewolken spekuliert. Ganz aufgegangen ist der Plan nicht, aber es war die meiste Zeit schön. Insgesamt ein sehr lohnender Bergtag auf einsamen Pfaden und sogar einem völlig unerwarteten Treffen mit einer Hikr-Legende am Rosskaiser.

Start am P in Durchholzen und auf dem Fahrweg ins Winkelkar, vorbei an der Großpoitneralm und weiter zur Winklalm. Dort rechts und auf unschwerem Steig zur Pyramidenspitze (T3+, hin und wieder Drahtseile). Nach kurzer Pause am gut bevölkerten Gipfel weiter zur Vorderen Kesselschneid (T2), wo es schlagartig einsam und anspruchsvoll wird. 

Über viele Graterhebungen geht es in einiger Kraxelei (meist I, teils aber auch II) in Richtung Osten. Teils könnte man die Kletterei südseitig umgehen, nicht selten muss man aber am Grat bleiben, wo es ohnehin schöner ist. Ab und zu gibt es Steinmänner, die Wegfindung ist aber weitgehend logisch und für ein geübtes Auge nicht allzu schwer.

Im Mittelteil des Grates wird es vorübergehend sanfter (Abstecher zur Hinteren Kesselschneid möglich) bevor es in Richtung Rosskaiser noch einmal anzieht. Ein paar steile und ausgesetzte Stellen gibt es definitiv, aber T6-Gelände (wie manchmal zu lesen) ist das noch nicht. Auch der oft zitierte letzte Aufschwung zum Rosskaiser ("abschreckend", "heikel") ist noch T5 (evtl T5+) und weit weniger schwer als erwartet.

Am Rosskaiser dann eine zweifache Überraschung:
  1. Das Wetter macht nach zwischenzeitlicher Bewölkung wieder auf, die Sonne scheint.
  2. Ein anderer Bergkamerad stellt sich nach kurzem Gespräch als der "Chiemgauer" heraus, von dem ich schon so viele tolle Bericht gelesen habe. Wir bleiben lange gemeinsam am sonnigen Gipfel und steigen schließlich gemeinsam ab. Was für eine schöne Überraschung! Danke für die vielen Tipps, Hans!

Der weglose Abstieg vom Rosskaiser ist orientierungsmäßig etwas tricky, aber Hans kennt sich aus, ich muss nur hinterherlaufen. Anstatt über's Jöchl gehen wir auf Weg 88 weit ausholend um den Heuberg herum. Diese Variante ist etwas länger, aber man spart sich den Gegenanstieg zum Jöchl.

Fazit:  Wunderbarer Tag in einer schönen Ecke. Das Kernstück der Runde, der Grat zwischen Vorderer Kesselschneid und Rosskaiser, ist traumhaftes Gelände mit einigen schönen Kraxelstellen und besten Aussichten hinüber zum Wilden Kaiser, noch dazu leichter als erwartet und alles im Genussbereich ohne wirklich heikle Stellen. Wer die Hackenköpfe mag und ohne Probleme gehen kann, sollte sich diese Tour unbedingt anschauen!

Tourengänger: hannes80


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