Hangspitz einmal anders: Von der Kobelalpe ins Firstgebiet


Publiziert von Grimbart , 9. August 2020 um 21:49.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 1 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 945 m
Abstieg: 945 m
Strecke:ca. 13,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den ÖBB nach Dornbirn, Bahnhof, und mit der Buslinie 46 bis Hst. Ebnit Niedere. Oder mit dem PKW auf Güterwegen durch das Tal der Kobelach bis zum Wanderparkplatz bei der Kobel-Alpe.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Kartennummer:ÖK-25V Nr. 1224 West+Ost (Hohenems / Bezau)

Als schöne Pyramide über dem Talbecken von Bizau und Bezau thronend, springt der Hangspitz als östliche Verlängerung des Dornbirner Firsts gegen den Bregenzerwald hin vor und stellt einen würdigen Eckpfeiler des vom Hohen Freschen herüberziehenden Kamms dar. Als Auftakt oder Abschluss der langen Grattour über den First darf er keinesfalls fehlen. Wer ihn für sich allein besteigt wählt zumeist den steilen Südanstieg von Mellau über Dosegg. Von Norden her lässt er sich hingegen auch vom Rheintal bzw. vom Ebnitertal aus erreichen. Eine Route die sich der langen Zustiege wegen vor allem für Bike & Hike eignet. Aber es braucht nicht zwingend ein Mountainbike um in das schöne Firstgebiet zu gelangen. Ohne Drahtesel ist hiefür die Kobelalpe der ideale Ausgangs- und Endpunkt. Diese lässt sich vom Ebnitertal aus bequem mit dem PKW über einen – wenn auch teils schmalen, aber frei befahrbaren – Fahrweg erreichen. Wer den Weg durch die enge Schlucht der Kobelache scheut, der tut besser daran per ÖPNV anzureisen oder sein PKW nach dem Durchstich bei der Niederen auf dem Wanderparkplatz bei der Kobelach abzustellen. Von dort führt ein Wanderweg über einen bewaldeten Bergrücken hinauf zur Kobelalpe (ca. 35'').

 

Der erste Teil des Zustiegs auf das Hochplateau beim Hottersattel ist wenig spektakulär und erfolgt durch das Tal der Rudach. Bei der Kobelalpe dem Fahrweg in das bewaldete Tal hinein folgend, geht’s zu Beginn noch entlang der Rudach bis man über wenige Kehren allmählich an Höhe gewinnt. An der Abzweigung bei Stöcken vorbei, dreht der Fahrweg nach Osten ab und führt nun in angenehmer Steigung durch den Müselwald hoch zum Sattel beim Hoffermoos. Ein traumhaftes Hochplateau liegt einem nun zu Füßen. Über dieses hinüber zur Rohralpe wandernd, hält man sich bei den nachfolgenden Wegverzweigungen stets rechts. Bis zum Rotenbach noch leicht abfallend, geht’s danach leicht ansteigend bis zu den Wiesen von Oberrohr.

Hinter der Alphütte bei Oberrohr trifft man auf eine schwach ausgeprägte, kaum erkennbare Wiesenspur. Nichts falsch machen kann man, wenn man – sich stets rechts eines markanten Grabens haltend – über die Alpweiden hinauf an den Waldrand steigt. Dort trifft man dann im Bereich des Grabens auf einen deutlichen Wanderweg, der durch den Wald zu einer Lichtung führt. Über diese hinweg wendet sich der Pfad anschließend dem steilen Nordrücken des Hangköpfles zu.

Sich zu einem schmalen, erdigen und bei Nässe schmierigen Steig entwickelnd, geht’s nun zur Sache. Recht direkt und steil durch Wald und Buschwerk bis unter einen Felsgürtel hochsteigend, wird dieser rechts in abschüssigem Gelände umgangen. Danach führt der Steig entlang der Gratkante an eine weitere Felsstufe heran. Mit Seilen versichert quert man zunächst von rechts nach links um ein Schrofeneck herum um anschließend einen kurzen Felsabsatz unter Einsatz der Hände zu überwinden. Die Schlüsselstelle im Nordanstieg wäre damit gemeistert. Eine Verschnaufpause wird einem aber noch nicht gegönnt, denn es geht – wenn auch nur noch wenige Minuten – weiterhin steil hinauf, bis man nach gut einer Stunde Steilaufstieg endlich das mit Latschen bestandene Haupt des Hangköpfles erreicht hat. Links den Hangspitz erblickend, folgt man nun dem Pfad auf die Südseite und quert hinüber in den Sattel vor dem Hangspitz. Aus diesem auf erdigem Weg hinauf auf den Westgrat des Hangspitz und vor zum nahen Gipfelkreuz.

Für den Rückweg vom Hangspitz wartet der interessante Übergang zur Obersehrenalpe. Es ist zugleich auch der anspruchsvollste Abschnitt des langen Firstkamms zwischen Mörzel- und Hangspitz. Mit dem Guntenkopf kann man dabei noch einen weiteren Gipfel des Dornbirner Firsts mitnehmen. Man kann den Gang über dessen Schneide aber auch auslassen, wenn man am Guntensattel nach rechts dem Wanderweg über die Wasserwanne zur Obersehrenalpe folgt.

Zwischen Hangköpfle und Guntensattel ist dennoch Trittsicherheit und an zwei Stellen auch Schwindelfreiheit gefragt: Unterhalb des Hangköpfles hindurch, steigt man zunächst in respektablem Abstand zu den nordseitigen Steilabbrüchen zwischen Latschen in eine Scharte ab. Über diese ausgesetzt hinweg, geht’s danach auf oder links der Gratkante über einen Grataufschwung empor. Dort wartet dann noch einmal ein kurzer Gang über eine schmale Schneide, um im Anschluss südseitig unterhalb eines Mini-Schrofens hindurch zu queren. Danach wird’s, wenn auch von so mancher Latsche stark bedrängt, wieder einfacher. Der nachfolgenden Gratanhöhe rechts durch eine Latschengasse ausweichend, hat man kurz darauf bereits den sanften Guntensattel erreicht.

Hier kann man nun nach rechts auf einen deutlich ausgetretenen Weg wechseln und diesem um einen Gratrücken herum in die Wasserwanne folgen. Ein kleines nordseitig des Guntenkopfs eingelagertes Hochkar. Aus diesem führt schließlich ein breiter Alpweg hinaus zu einem Weiderücken. Die Alphütte der Obersehrenalpe bereits im Blickfeld, über diesen kurz hinab und scharf nach rechts auf einen Viehtrampelpfad. Dieser leiten nun in einem weiten Bogen durch das Weidekar vor zum stattlichen Alpgebäude.

Gleich nach der Alphütte folgt man sodann einer Wiesenspur vor zu einem Kreuz, wo man auf einen deutlichen Pfad trifft. Dieser führt nun über Wiesen, Wald und Lichtungen hinunter zu einem Güterweg. Dort hält man sich dann links und folgt einem recht steinigen Weg hinab zum Fuassatobelbach. Diesen querend, leitet nun ein breiter Alpweg hinaus zu den sanften Weiden der Hasengerachalpe. Ein weitläufiges Alplateau mit grandiosem Ausblick über das Ebnitertal. Kurzum ein Ort zum Genießen, ein Ort zum Verweilen, dessen Magie man sich nicht entgehen lassen sollte. Am nachfolgenden Gang über die Wiesen hinunter zum nahen Gütler Schiheim kann man diese noch auf sich einwirken lassen. Danach ist man wieder in den Fängen des Waldes und folgt einem Fahrweg hinab zur Kobel Alpe.

 

Gehzeiten:

Kobelalpe – Hoffermoos (ca. 1' 00'') – Rohr Alpe (ca. 20'') – Hangköpfle (ca. 1' 05'') – Hangspitz (ca. 15'') – Guntensattel (ca. 35'') – Wasserwanne – Obersehrenalpe (ca. 25'') – Hasengerachalpe (ca. 30'') – Gütler Bergheim – Kobelalpe (ca. 25'')


Tourengänger: Grimbart


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