Albsteig HW1: Etappe 17 von Laufen (Eyach) nach Ratshausen


Publiziert von basodino , 3. Juni 2020 um 10:43.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwäbische Alb
Tour Datum:31 Mai 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 805 m
Abstieg: 780 m
Strecke:20,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Zug nach Albstadt-Laufen , leider gibt es keine auch nur halbwegs ordentliche Verbindung vom Zielort Spaichingen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ratshausen ist schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, daher haben wir hier lieber übernachtet
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Obere Säge ca. 1.6 km von Ratshausen entfernt, am Weg gibt eine Jugendherberge am Lochenpass
Kartennummer:Albsteig HW1 Leporello Wanderkarte 1:35.000

Nach zuletzt einigen Etappen alleine auf dem Albsteig waren wir für die beiden letzten Etappen im Projekt wieder zu zweit unterwegs. Und diese beiden Etappen sind so etwas wie der kröhnende Abschluss, denn jetzt geht es an der Albkante erstmals auf 1.000 m und darüber.

Vor einigen Jahren waren wir bereits hier unterwegs gewesen. Im Rahmen unseres Projektes Stuttgart-Comer See waren wir damals auf eine möglichst direkte Route aus. Dieses Mal folgten wir dem Albsteig auf dessem exakten Verlauf, was zu ein paar Abweichungen führt, die sich durchaus lohnen.

Ausgangspunkt damals war Frommern, dieses Mal knüpften wir an der vorherigen Etappe in Laufen an. Dort geht es zunächst der Straße entlang den Berg hinauf, was einem gleich mal mit 20% Steigung angesagt wird. Oben trifft man auf Wald und dann auf eine Abzweigung. Erst geht es grob parallel zur Straße hinauf bis zu einem Sportplatz, dann nach rechts auf einer Forststraße noch ein wenig bergauf. An einer Verzweigung ist eine mögliche, kürzere Variante zum Hörnle nicht mehr ausgeschildert. Stattdessen wird man relativ langweilig leicht abfallend querend den Berg entlang geführt. An einer weiteren Kreuzung geht es links aufwärts und bald trifft man auf den Weg von Frommern kommend, dem man links hinauf in den Wald folgt. Der Weg wird jetzt wesentlich schmaler und interessanter und steigt nach einem Brunnen deutlich auch in Kehren bis auf die Albkante hinauf an. Hier ist der Weg auch etwas anspruchsvoller (T2).
Oben angekommen quert man nach rechts weiter hinauf bis sich kurz vor dem Hörnle der Wald lichtet und man zum heute durchaus belebten Aussichtspunkt kommt. Ein wenig weiter ist ein großer Fels (Mahnmal), wo wir eine freie Bank fanden. T2, 1 h 20 min

Nach unserer relativ späten Mittagspause folgten wir dann weiter immer der Albkante entlang. Es eröffnet sich noch so mancher schöne Blick, links sind oft Wiesen und teilweise kommt man auch wieder durch den Wald. Dann geht es hinab zum Lochenpass, wo die Jugendherberge noch geschlossen war (Corona). Jenseits des Passes findet sich ein großer Parkplatz, wo sich ein Geschäftstüchtiger mit seinem Kiosk aufgestellt hat. Wir ließen aber die Süssigkeiten und das Eis links liegen und entgegen der Route von vor 6 Jahren stiegen wir rechts steil über ein Weglein zum Lochenstein hinauf. T2, 45 min

Der Lochenstein ist dann doch der Berg, der in diesem Gebiet einem Gipfel am nächsten kommt. Und das obwohl er hier nicht der höchste Punkt ist. Aber er fällt auf alle Seiten hin steil ab und hat sogar eine Felswand zu bieten, die nicht einfach erklettert werden kann.
Der Weg hinab ist dann mit einem Warnschild versehen und tatsächlich wartet hier die anspruchsvollste Stelle des Tages. Sie ist mit T3 zwar fast überbewertet, aber sie ist diesem T3 tatsächlich für einige Meter näher als einem T2.
Unten erreicht man wieder eine breite Forststraße, von der man gleich nach rechts aufwärts abbiegt und so den Schafberg um ein knappes Viertel quert, bevor man nach rechts abschwenkt und über einen flachen Rücken bis zu diesem Gipfel aufsteigt. T3-, 30 min

Der Schafberg oder gespaltene Fels wird in manchen Quellen mit genau 1.000 m verzeichnet, ich habe auch eine Angabe von 999,3 m gefunden. Ob man ihn zu den Tausendern der Alb zählt, mag jedem selbst überlassen sein. Er macht auch als Gipfel weit weniger her, denn man ist am höchsten Punkt mitten im Wald, da helfen auch die schluchtartigen Felsen an der Abbruchkante nicht sehr.
Der Kante folgt man nach links bis zum Hohen Fels (996 m), wo wir eine weitere Pause machten. Nun geht es nach links hinab bis in einen weiten Sattel. Jenseits geht es wieder teilweise recht steil hinauf bis auf den Plettenberg. Vor dem Gipfel trifft man auf den großen Steinbruch, den man von einer Aussichtsplattform sehr gut einsehen kann. Den großen Fernmeldeturm ließen wir dieses Mal aus.
Nach dem Steinbruch erreicht man den Gipfel, der nun eindeutig über 1.000 m Höhe hinausragt. Hier finden sich Bänke und eine schöne Aussicht. Ca. 800 m weiter erreicht man die Plettenberghütte, die sonntags (also heute) offen war. Hier erhält man Getränke, Eis und einfaches Vesper. T1, 1 h 15 min

Damals sind wir von hier direkt nach Ratshauen abgestiegen. Dieses Mal nahmen wir den Weg weiterhin der Albkante entlang, was weiterhin schöne Aussichten garantiert. Am Ende der Hochfläche kommt man an einer ehemaligen Burganlage vorbei (zwei Gräben sind im Ansatz noch zu erahnen). Dahinter geht der Weg spektakulär über eine Kante hinab, mit Geländern gesichert, steil und steinig. Allein deshalb lohnt sich der Umweg schon, denn hier bekommt man fast alpine Gefühle.
Im Wald biegt man rechts ab und geht weiterhin steil bis an den unteren Waldrand, wo man auf eine Straße trifft, die einen dann bis nach Ratshausen führt (leider ab hier nur noch Asphalt). T2, 55 min

In Ratshausen endet die eigentliche Etappe. Hier gibt es aber keinen vernünftigen Busverkehr am Wochenende und auch keine Unterkunft (außer Ferienwohnungen). Wir nahmen also die Straße nach Schömberg auf und gingen linkerhand bis zum Hotel Obere Säge, welches 1,6 km vom Abzweig des Albsteiges entfernt liegt. T1, 15 min

Insgesamt ist dies eine sehr schöne Etappe mit vielen Schauwerten und einem großen Finale im Abstieg. Ohne Übernachtung ist sie aber nicht so einfach einzupassen. Und während man sich heute schon zwei Tausender ans Revers heften kann, kommen dann morgen gleich 5 weitere.

Tourengänger: basodino, tourinette


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