Kurzbericht 

La Büja dl Giat 2200m - Legenden


Publiziert von georgb , 15. Juni 2020 um 20:28.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:20 Mai 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gadertal-Pedraces-Oies
Kartennummer:tabacco Alta Badia

Irgendwann hat mir mal ein ladinischer Jäger von der Büja dl Giat erzählt. Das legendäre Katzenloch, angeblich eine haushohe Höhle irgenwo in den Wänden des Heiligkreuzkofels. Leider habe ich damals nicht genauer nachgefragt und immer wieder schwirrt mir die Höhle im Kopf herum. Heute habe ich endlich erfahren, wo genau sie sich befindet und war auch dort!
Wer könnte es besser wissen als Franz Nagler, legendärer Unternehmer, Hüttenwirt und Jäger aus Pedraces. Durch Zufall treffe ich ihn an der Ütia Pasciantadù, er richtet sie gerade für die Eröffnung Mitte Juni. Auf abenteuerlichen Umwegen steige ich von Oies zu und wundere mich, dass ich den in der Karte verzeichneten markierten Weg nicht finde. Doch bald wird mir klar, man hat ihn bewusst unkenntlich gemacht, denn er führt genau durch die vor Jahren abgegangene, riesige Mure und wurde von ihr buchstäblich weggerissen.
Mit ein wenig Orientierungssinn finde ich aber trotzdem gut durch das wilde Gelände und ahne, wo hier einst der Wanderweg verlaufen ist. Bei Costalta treffe ich dann auch wieder auf eine Markierung und folge ihr bis zur Pasciantadùhütte, wo es zum besagten Zusammentreffen kommt. Franz erklärt mir perfekt, wie und wo ich die Katzenhöhle finde und es bleibt mir nichts anderes übrig als dahinzusteigen!? Mit einem Schnaps im Blut mache ich mich auf den Weg. Vor dem Aufschwung zur Forcella de Medesc taucht tatsächlich in der Heiligkreuzkofelwand ein markantes Loch auf, mehr Dach als Höhle zwar, aber durchaus auffallend und eindrucksvoll.
Durch haltlosen Schotter wühle ich mich bis unter das Felsendach und bin ein wenig desillusioniert. Als Höhle kann man die Büja dl Giat nicht wirklich bezeichnen. Trotzdem bin ich froh, diese Legende endlich aufgelöst zu haben und schleiche mich zurück. Den Einkehrschwung bei Franz hebe ich mir für den Sommer auf und folge stattdessen dem Kreuzweg zum Hospiz. Auch heute ist das Wetter unfreundlich, mit kühlem Starkwind, deshalb halte ich mich nicht auf und flüchte zügig in den schützenden Wald. Mit dem Lech dla Lè finde ich einen zauberhaften Ort, der Wasserstand ist um diese Jahreszeit auch noch sehr beachtlich.
Ich hüpfe zurück nach Oies, mit der Büja dl Giat und Franz Nagler habe ich zwei batiotische Legenden gesehen, es gibt sie also wirklich ;-)

Tourengänger: georgb


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