Watzmannumrundung via Hachelgrat - Hachelkopf (2066m) und Hirschwieskopf (2114m)
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Mal wieder eine Tour die schon ewig im Hinterkopf herum gegeistert ist und nur auf den richtigen Tag dafür gewartet hat. Man mag es nicht glauben, aber ohne Schiff hatte ich sie eigentlich gar nicht vor, war natürlich aber dafür sofort zu begeistern als der Vorschlag kam. Sollte man dann aber schon wissen was man macht, denn neben der eigentlichen Länge bremst das Gelände von St. Bartholomä bis zum Hirschwieskopf schon ordentlich aus. Acht Stunden haben wir dafür gebraucht und sind eigentlich „super“ durchgekommen. Wage es zu bezweifeln, dass es deutlich schneller geht wenn man es noch nicht kennt und selbst nach dem ich es gemacht habe würde ich es mir nur unwesentlich schneller zutrauen, dafür gibt doch viel zu oft das Gelände die Geschwindigkeit vor und nicht die Kondition. Als Orientierungshilfe diente dabei der super Bericht vom Wagemut, sowie etwas die Beschreibung im alten AV-Führer. Im folgenden was ich dazu noch im Kopf habe.
Start an der Wimbachbrücke in der Dämmerung um auch wirklich den kompletten Tag nutzen zu können, ging es über Kühroint und Rinnkendlsteig nach St. Bartholomä, dem eigentlichen Startpunkt der Tour, wo wir ziemlich exakt mit dem ersten Schiff angekommen sind. Den Holzsteg von Wagemuts Bericht gab es nicht, so dass wir bis zur Eisbachrücke Richtung Ostwand sind. Von dort auf der anderen Seite wieder zurück und bei der ersten Möglichkeit rechts in den Wald. Hier waren wir zwischen zwei Rücken, ohne Überblick und Bestätigung welcher der beiden nun der richtige ist. Etwas sondieren stiegen wir etwas zum Beginn des linken Rücken ab, wo ein Steinmann wartete, der den Beginn eines Steiges signalisierte. Dieser führt durch eine erste Steilstufe, bevor er undeutlicher wird. Ab hier haben wir uns dann immer Nahe des Graben gehalten, mal mit Steig (oder Wildwechsel) mal weglos nach oben in den Graben. Burgstallkopf haben wir dabei auch verfehlt und sind weiter Richtung Grat und Latschenzone. Hier haben wir dann Wagemuts Tipp befolgt und sind immer so gut es geht am Grat haltend weiter, wobei wo möglich latschenfrei Zonen angesteuert werden. Diese aber nie in die Flanke folgend, denn zurück zum Grat ist dabei sicher immer mühsamer als direkt an diesem. Genau Beschreibung nun nicht mehr möglich, aber Gelände mit Bericht von Wagemut ist eigentlich eindeutig. Viele Möglichkeiten gibt es hier nicht. An der überhängenden Steilstufe hing eine Nylonschnur, so dass wir dort die Umgehung (war von oben aber auch nicht wirklich zu erkennen) erst gar nicht gesucht haben (auch nicht wissend, das wir an dieser Stelle sind), sondern an der Schnur runter. Erste Hälfte etwa III und noch ohne Hilfe möglich, geht es sicher in IV bis V überhängend die letzten Meter nach unten. Noch kurz die steile Schrofenflanke nach unten und das schlimmste ist geschafft. Hier lassen dann Latschen und Schwierigkeiten etwas nach und es ist nicht mehr weit zum Hachelkopf. Von diesem ist der Übergang zum Hirschwieskopf, im Vergleich zum Bisherigen, gemütliches Wandern. Abstieg dann über Normalweg und Wimbachgries zum Ausgangspunkt.
Der AV-Führer trifft es exakt mit der Beschreibung „mühsam aber lohnend“, denn ich würde behaupten für „Liebhaber“ ein absolutes muss, auch wenn unterwegs sehr viel Frust geboten ist und war ich mir nach der Tour sicher, einmal und nie wieder, würde ich nun mit etwas Abstand nichts mehr ausschließen. Ist sicher eines meiner absoluten Highlights und das Dauergrinsen und die Glückseligkeit ab Hirschwieskopf, und auch noch Tage danach, ist mit keinem Geld der Welt zu bekommen und bestätigt einen einfach nur darin alles richtig zu machen.
Für die Tour sollte man auf alle Fälle etwas Routine im Latschenklettern haben, denn es gab einige Stellen, bei denen eine nicht haltende Latsche den sicheren Tod bedeutet hätte, daher sollte man schon wissen auf was man so steigt oder an was man sich da klammert.
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