Kammwanderung über Riedlerspitz und Grubereck zum Setzberg


Publiziert von hefra , 14. Februar 2020 um 10:02.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:13 Februar 2020
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1000 m

Ins Mangfallgebirge komme ich, der für mich etwas umständlichen Anfahrt wegen, nicht so oft. Aber im Winter zieht`s meine Wenigkeit doch öfter mal da hin; die Berge hier sind nicht so schroff, was bei Schneelage von Vorteil ist. Nachteilig wird`s, wenn man die Schneehöhen unterschätzt hat; an freien Stellen in Kammlagen versenkte`s mich ordentlich, weshalb ich auch die Option Risserkogel stecken ließ. Da mir dieser sowieso schon bekannt war, entschied ich mich, den mir unbekannten Setzberg abzuklappern. Der Weg zu diesem erfolgt weitgehend bewaldet, der Kamm dahin ist oft abgeblasen, also bei weitem nicht so mühsam.

Aber von vorn:
Start in Kreuth-Riedlern, einem Forst-/Karrenweg folgend bis westlich unter die Steilhänge der Riedlerspitz. Der Weg endet im Nichts, ob irgendwelche Spuren weiterführen kann ich wg. der Schneelage nicht beurteilen. Nun also weglos weiter, erstmal südostwärts hinan, bis das Gelände felsdurchsetzt wird und sich kleine Rippen ausbilden. Neben und auf diesen dann ostwärts steil hinauf zur Kante der Riedlerspitz; das Terrain ist nicht einfach (zumal verschneit), deshalb die Bewertung T4+ (ohne Schnee vmtl. einfacher). Die Riedlerspitz gewährt freie Aussicht nach Westen und bildet  Anfang bzw. Ende des Kammes zum Grubereck. Jetzt also auf dem bewaldeten Kamm, dem Filetstück der Tour, ostwärts; stets leicht ansteigend, mit aussichtsreichen Stellen zwischendrin. Der letzte Kilometer vorm Grubereck in freien Lagen dann Wühlerei pur, mit Schneeschuhen wär`s ein Schaulaufen. Am Grubereck finde ich zwei Ski-Spuren, auf einer dieser wühle ich mich zum Sattel zwischen Grubereck und Setzberg hinunter. Nun noch schnell hinüber zum abgeblasenen Setzberg mit riesigem Kreuz und sehr guter Aussicht. Drüben am Wallberg etliche Flanierer, deren Wortfetzen bis zu mir herauf zu hören sind. Nach kurzer Rast dann wieder zum Sattel zurück und ohne Spur (aber mit Markierungen an Bäumen) anfangs wühlend, später leichter zurück nach Kreuth.

Wetter/Verhältnisse:
Schönwetterfenster zwischen zwei stürmischen Tiefdruckgebieten, leicht föhnig, teils sonnig, leichte Plusgrade. In Kammlagen aufgewehter Schnee mit >1m Dicke (hier wären Schneeschuhe die Rettung gewesen), in Latschengelände Einbruchgefahr.


Im Winter einsame Tour (begegnete wirklich niemandem); der Kamm ab Riedlerspitz ist ein Genuss, der hier vorgestellte Aufstieg dahin verlangt aber ein Mindestmaß an Orientierungsfähigkeit und unbedingt Trittfestigkeit. Auch sollte die Steilheit gerade bei Schneelage nicht unterschätzt werden; mit Schneeschuhen NICHT ratsam, wäre hochgefährlich ! Gamaschen nützlich.

Tourengänger: hefra


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Kommentare (2)


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kardirk hat gesagt:
Gesendet am 26. Februar 2020 um 12:48
Hallo Frank,
Bin gestern nahezu die gleiche Runde gegangen. Bis kurz vors Grubereck nahezu schneefrei.
Ich bin am Ende des Forstweges allerdings einer guten Steigtrasse nach links gefolgt - war wahrscheinlich bei Dir wegen Schnee nicht zu sehen - die auf das Ende der großen Forstautobahn trifft. Hier geht das Steiglein am Ende wieder nach rechts bis auf eine kleine Ebene. Dort bin ich dann wie Du steil im Wald hinauf auf die Riederspitz - auch ohne Schnee oberer T3, allerdings nirgends wirklich gefährlich.
Hab mich dann eher rechts gehalten, zuletzt über den Rücken hinauf.
Abstieg vom Setzberg dann zur Freisingerhütte und dort über den schönen Steig am Grat hinab zur Forstautobahn, die sich dann leider ziemlich zieht. Trotzdem schöne Tour.
Viele Grüße
Dirk

hefra hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Februar 2020 um 19:03
Hallo Dirk,
das mit der Freisinger Hütte hatte ich mir auch überlegt, dann aber wieder verworfen, weil Wetterverschlechterung für den späten Nachmittag angesagt war (welche dann auf meiner Heimfahrt auch eintrat) und ich schlicht und einfach ohne Karte unterwegs war (irgendwie vorm Losgehen verschusselt). Da hab` ich dann doch ganz gegen meine Gewohnheit den "hübschen" gelben Wegweisern im Sattel zwischen Grubereck und Setzberg vertraut.
Ohne Schnee schaut`s im (südwestlichen) Steilgelände zur Riedlerspitz mit Sicherheit einfacher aus (mit den T-Bewertungen bin ich noch nicht so vertraut, da gibt`s viel Interpretationsspielraum); richtig gefährlich war es für mich auch nicht, nur sollte man sich in diesem Gelände der evtl. angelegten Schneeschuhe entledigen; es war schon ohne diese steil und rutschig genug, und ausrutschen möchte ich dort nicht !
Das Steiglein konnte ich leider nicht erspähen; war vielleicht auch nur zu ungeduldig und bin`s zu schnell direkt angegangen.
Die Tour hat mir auch sehr gefallen, vor allem die erste Hälfte bis zum Grubereck.

VG Frank


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