Faulhorn 2681m & Winteregg 2571m
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Zu zweit reisten wir am Freitagnachmittag mit dem Zug nach Grindelwald. Eine gute Übernachtungsmöglichkeit bietet die Downtown Lodge. Sie ist zentral gelegen und günstig. Wer keine grossen Ansprüche hat, dem sei die nach eigenen Angaben «grösste Lodge der Schweiz» empfohlen. Am Samstag machten wir uns nach einem reichhaltigen Frühstück auf Richtung Firstbahn. Sie fährt ab 8.00 Uhr. Ticket kaufen, anstehen, hochgondeln, dann noch ein Sessellift. Um 9.00 konnten wir dann ab Oberjoch starten. Ziemlich frisch war’s hier. Es folgte eine erste Abfahrt zum Winterwanderweg. Hier montierten wir die Felle und stiegen anschliessend über diesen bis zum Faulhorn. Hinter uns machten sich die ersten Schlittler auf den Weg. Der Aufstieg ist objektiv recht sicher und auch bei unsicheren Lawinenverhältnissen meist machbar. Gut 1.5 Stunden später standen wir auf dem Gipfel, der wirklich eine prächtige Aussicht bietet. Eigentlich planten wir die Traverse bis Bramisegg oberhalb des Brienzersees. Doch ein Blick ins Nordcouloir des Faulhorns brachte uns schnell von dieser Idee ab. Nicht dass die Lawinensituation (Triebschnee) zu heikel gewesen wäre, viel mehr sah es nach zu wenig Schnee und heimtückischen Eisflächen aus – zumindest von oben betrachtet. Das wollten wir uns und unseren Brettern nicht antun.
Kurzerhand disponierten wir um und entschlossen uns, Richtung Bussalp zu fahren. Der Schnee machte mässig Spass, manchmal Deckel, manchmal sogar ein Pülverchen. Auf halbem Wege (ca. 2100m.ü.M.) fellten wir erneut an und begannen den Aufstieg Richtung Winteregg. Es war ja erst Mittag! Diese erreichten wir etwas umständlich via Hohtissel. Manchmal würde ein genauerer Blick auf die Karte nicht schaden. Auf dem Gratabschnitt zwischen Faulhorn und Winteregg gab es einige Eisblattern zu queren, die recht mühsam waren. Harscheisen sind sehr nützlich! Der Aufstieg von P.2503 auf die Winteregg beinhaltet dann noch eine kurze Tragpassage. Links und rechts geht’s ziemlich runter. Hier kann man entweder die Ski deponieren oder kurz hochtragen, denn anschliessend wird der Grat wieder breiter. Ich folgte ihm bis zum Steinmann, mein Kollege verzichtete auf den Gipfel. Im Gegensatz zum Faulhorn wird die Winteregg wohl viel weniger besucht. Wir waren jedenfalls alleine hier, Spuren gab es allerdings. Die Abfahrt bis Bussalp beginnt zunächst steil vom P.2503 hinunter Richtung Schoneggen (kurz über 35 Grad). Dann wird’s flacher. Der Schnee ist trotz Sonneneinstrahlung ganz gut fahrbar, aber eben knapp! Unterhalb der Burg fanden wir sogar für einen kurzen Abschnitt Pulverschnee vom Feinsten. Zum Schluss dafür nochmals eine Portion Bruchharsch. Die weitere Abfahrt von der Bussalp nach Grindelwald wagten wir nicht und nahmen stattdessen den Bus. War wohl nicht die schlechteste Idee...
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