Zweierspitz 1858 m wie im Frühling


Publiziert von alpstein , 22. Januar 2020 um 20:07.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Calanda
Tour Datum:22 Januar 2020
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   CH-GR   Calanda 
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m
Strecke:8,4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Bad Ragaz - Pfäfers - St. Margretenberg - Parkplatz am Fürggli (ca. 1315 m)
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr: Buura-Beizli
Kartennummer:map.geo.admin.ch

So ein schöner Tag. Aus der Nebelsuppe und -4 Grad im Rheintal in wenigen Minuten in die Sonne zu kommen und bei +5 Grad starten, da kann man doch wirklich nicht meckern. Da fiel auch eine aufgezwungene Zieländerung unterwegs nicht negativ ins Gewicht. Eigentlich wollte ich auf den Stelli. Aber manchmal kommt es anders als man denkt.

Wenige Meter nach dem Wanderparkplatz (ca. 1315 m) konnte ich die Schneeschuhe montieren und auf die Wanderroute Richtung Alp Marola einschwenken. Das geht auf dem Alpweg zunächst sehr gemächlich vonstatten. Bei P. 1412 führt der Wanderpfad dann in den Wald, wo die Schneedecke mager, aber für Schneeschuhe ausreichend war. Immer wieder bot sich eine schöne Aussicht in das Rätikon. Schon nach einer halben Stunde war eine Jacke überflüssig. Ein Langarm-Shirt reichte für den Rest des Tages aus, von der Vesperpause mal abgesehen.

Nach der Alp Marola wird es in einer Waldpassage unter Felsen entlang mal kurz etwas anspruchsvoller, insbesondere beim Abstieg. Am P. 1614 wurde ich wieder von der Sonne empfangen. Von der bisher gut ausgetreten Spur blieb nur die eines Einzelgängers übrig. Über's Sässli kam ich nach Vallils, das Calanda-Massiv nun schon länger vor mir. Der Aufstieg zum Stelli zieht sich über einen langen Nordhang dahin. Das Ziel fest im Blick musste ich feststellen, dass die vorhandene Spur eine abrupte Wendung nach Norden machte. Was tun? Ein Schneeschuhgänger schloß zu mir auf, der aber nur zur Alp Salaz wollte. Bruchharsch zählt im Allgemeinen nicht zu meiner Lieblingsschneesorte. Wenn es aufwärts zu spuren gilt schon gar nicht.

So verwarf ich das Ziel und folgte der Spur Richtung Zweierspitz. Dabei muss man wegen Senken und kleinen Tobeln darauf achten, nicht zu weit oben an der Hangkante zu gehen. So erreichte ich schließlich einen tollen Aussichtspunkt mit 1000 m - Tiefblick auf den Stausee im Taminatal. In nördlicher Richtung weitergehend wähnte ich mich dann am Gipfel. Es war aber wohl nur der Südgipfel und der Hauptgipfel einige Meter weiter nördlich, jenseits eines tiefen Geländeeinschnitts. Da eine Gipfelrast wegen des kühlen Windes oben nicht in Betracht kam, beließ ich es beim Südgipfel. Nach einigen Fotos stieg ich zur Vesperpause an ein windgeschütztes und sonniges Plätzchen ab. Das Panorama, das sich bot, war vom Feinsten.

Den Rückweg trat ich über die Aufstiegsroute an. An der Alp Marola traf ich noch 4 Personen beim Sonnen. Ansonsten war es nicht nur ein schöner, sondern auch ein einsamer Tag im Calandagebiet. Eine Schlusseinkehr im Buura-Beizli an der Straße nach St. Margrethenberg kann ich bestens emfehlen. Auf der Heimfahrt wurden offensichtliche hochrangige Teilnehmer vom WEF in Davos  mit amerikanischen Fahrzeugen und Polizeieskorte auf der Autobahn Richtung Zürich eskortiert.

Route: PP Fürggli - P. 1412 - Alp Marola - Sässli - Vallils - Zweierspitz und retour. Einfach bis Vallils der Beschilderung folgen. Den Bericht habe ich dem Calandagebiet zugeordnet, da man zwar im Kanton St. Gallen, aber hart an der Grenze zu Graubünden startet und dann praktisch nur im Bündner Land unterwegs ist.

Tourengänger: alpstein


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»