Spazierwanderung zum Mahlberg (613 m / +160 hm)

Gesundheitlich Eingeschränkte wie ich (Herz) können auf dieser leichten Wanderung mit wenig Anstrengung einen richtigen Berggipfel mit Aussicht erklimmen. Ich benötigte für die Tour 2 Stunden, Gesunde sollten es in weniger als 1 1/2 Stunden schaffen.

Der Start- und Zielpunkt ist das Örtchen Moosbronn nahe Bad Herrenalb im Nordschwarzwald. Nach Moosbronn gibt es Busverbindungen von Bad Herrenalb / Kullenmühle oder von Ettlingen, beides mit der S-Bahn von Karlsruhe aus zu erreichen, oder mit dem Bus von Gaggenau im Murgtal. In der Ortsmitte von Moosbronn folgte ich einem Weg, der nahe der Kirche zwischen den Häusern nach Südwesten abzweigt, hier stehen auch Wanderwegweiser. Dieser Weg führt dann über Weideflächen leicht ansteigend in Richtung Wald. Parallel zum Weg verlief früher die Grenze zwischen Baden und Württemberg, man findet am Wegrand noch einen alten Grenzstein. Im Wald wird es steiler und man erreicht einen Sattelpunkt mit einer großen Wegeverzweigung. Zum Mahlberg gibt es von hier verschiedene Möglichkeiten: Man kann den Fahrweg nach rechts um den Berg herum nutzen, dieser Weg empfiehlt sich für Radfahrer (ich bin früher dort immer hochgefahren), oder auf dem Weg, der zunächst nach links um den Berg herum führt und der offiziell für Wanderer ausgeschildert ist. Ich wählte stattdessen den dazwischen liegenden direkt steil nach oben führenden Pfad, der zwar noch vorhanden aber offizieller kein Weg mehr ist. Nach Erreichen des Höhenrückens stößt von links der offizielle Wanderweg wieder dazu und es geht weiter sanft aufsteigend bis zum Gipfel des Mahlbergs.

Auf dem Mahlberg steht ein Aussichtsturm, von dem man eine schöne Rundumsicht hat. Bei guter Sicht wie heute kann man bis zu den Vogesen und dem Pfälzerwald sehen. Der heutige Turm ist erst 1962 errichtet worden, aber bis zum Ende des zweiten Weltkriegs gab es hier schon einen älteren Turm. Dieser ältere Turm wurde in den letzen Kriegstagen von der Wehrmacht als Beobachtungs- und Funkturm genutzt. Ein französisches Artilleriegeschütz hat es dann am 10.04.1945 tatsächlich geschafft, von unten vom Rheintal aus den schmalen Turm zu treffen und zu zerstören. Nahe dem heutigen Turm befindet sich eine Gedenkstätte für die beiden dabei getöteten deutschen Soldaten.

Für den Abstieg gibt es wieder verschiedene Wege, ich nutzte den zunächst nach Nordwesten führenden offiziell beschilderten Pfad. Alternativ gäbe auch noch einen inoffiziellen steileren Pfad direkt Richtung Nordosten. Beide Pfade enden an der Straße beim Waldfriedhof Freiolsheim. Von hier ging ich auf dem sanft abfallenden Weg über die Wiesen wieder hinunter nach Moosbronn.

Da zu einer "Bergbesteigung" auch eine zünftige Hütten-Einkehr gehört, ging ich noch weiter durch den Ort und ein kurzes Stück entlang der ins Moosalbtal führenden Straße zum Naturfreundehaus Moosbronn, um dort die obligatorische Erbsensuppe mit Wurst zu verzehren. Das Naturfreundehaus ist nur an Wochenenden geöffnet und wird von Ehrenamtlichen betrieben. Es liegt etwa 10 Gehminuten von der Bushaltestelle entfernt, die sich am nördlichen Ortsrand von Moosbronn befindet.