Elba: Monte Giove - Monte di Cote


Publiziert von mannvetter , 20. Oktober 2019 um 13:04.

Region: Welt » Italien » Toskana
Tour Datum: 6 Oktober 2019
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Marciana - Parkplätze direkt vor der Kirche (zumindest frühmorgens)

Der Monte Giove auf Elba ist ein wunderbarer Ausichtsbalkon. Der Hauptkette nördlich vorgelagert, bietet er gute Sicht zum Monte Capanne, zu den Bergdörfern Elbas und auf die vielfach gewundene Küste der Insel bis zum Festland im Osten.
Ich wollte wieder mal eine Frühstückstour machen, das heißt zum Frühstück wieder zurück sein. Hatte allerdings keine Stirnlampe dabei. Da war der gepflasterte Weg von Marciana bis zur Wallfahrtskapelle Madonna del Monte gerade richtig, den ertastet man notfalls auch im Dunkeln. Marciana ist ein wirklich schöner Ort, gerne hätte ich mir mehr Zeit genommen, durch die vielen kleinen Gassen mit Plätzen und Treppenwegen zu schlendern, aber ich hatte einen ehrgeizigen Zeitplan.
Schon auf dem Weg zur Kapelle musste ich immer wieder den Kopf drehen, um das Schauspiel im Osten zu bewundern: wie sich im Morgenrot die Nordküste von Elba aus dem Dunkel herausschälte. Die Kapelle selbst ist ziemlich eingewachsen im Kastanienwald. Kurz dahinter aber endet dieser, hier finden sich vielerlei Basaltfelsen und gute Sicht auf die Küste.
Kurz vor der Kapelle zweigt links ein steiler Pfad ab, der sich hinaufwindet bis kurz vor den Monte Giove. Der Monte Capanne kommt bereits in den Blick. Wenn rechts der Doppelgipfel des Giove auftaucht, muss man nach Steinmännchen Ausschau halten, denn die Pfade rechts hinauf sind schwer zu finden, verlieren sich gerne im dornigen Gestrüpp. Ich bin gleich auf den Südgipfel gegangen, nicht auf den mit Antennen und Kamera bewehrten Nordgipfel. Von hier ein traumhafter Blick über die Insel, traumhaft auch der Sonnenaufgang, das intensive Herbstrot der Morgensonne.
Auf gleichem Pfad zurück und nun Höhe haltend auf den Sattel nördlich des Giove. Schnell Gehen (=Rennen) ist hier kaum möglich, weil es doch über viele Steine und Wurzeln geht. Der Sattel ist schon wieder bewaldet, hier verliert sich die Pfadspur zusehends. Da bin ich zu weit nach rechts gekommen, sah mich unversehens auf großen geneigten Granitplatten wieder, die mit Kraxeleinlagen auf den Gipfel  "La Stretta" führten. Eigentlich ja nur eine winzige Erhebung, aber ein wunderschöner Granitaufbau. Nach Süden nicht ohne weiteres abzuklettern, also doch wieder zurück. In recht unwegsamem Gelände suchte ich den "großen" ausgeschilderten Weg Nr. 10, der bis hinauf auf den Sattel La Tavola führt. Den fand ich schließlich auch, das war nun eine ganz andere Qualität als dieser winzige Monte-Giove-Steig. Noch vor La Tavola übermannte mich aber die Ungeduld. Der eigentlich Weg führt ja um den Gipfel Monte di Cote herum, erreicht ihn dann von Süden. Ich glaubte es, besser und schneller machen zu können, und stieg von Osten die Direttissima hoch. Das hätte ich bleiben lassen sollen: ein gestrüppiges Gekraxel, was mir dank kurzer Hosen doch einige blutige Striemen zog. Und schneller war ich vermutlich auch nicht.
Dafür wurde ich auf dem Monte di Cote mit wunderbarer Sicht auch nach Süden belohnt.
Den Weg hinunter habe ich komplett joggend bewältigt, damit ich pünktlich um 9 Uhr wieder in Marciana war.
So kam ich zwar in den Genuss einer weiteren Tour an diesem Tag, aber diese Tour ist ohne Hast und Hetze auch etwas für einen ganzen Tag.

Tourengänger: mannvetter


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