Ålesund - Jugendstil mit Bergwanderung auf Aksla und Rundskue

Nach einem Brand im Jahr 1904, der die Stadt Ålesund fast komplett zerstörte, beschloss man, beim Wiederaufbau auf die üblichen Holzhäuser zu verzichten und nutzte Ziegel und Mörtel. Der Zeitgeist der damaligen Epoche ist im Stadtbild verankert, jedes Haus würde bei uns als "Jugendstiljuwel" Rekordpreise erzielen. Kaiser Wilhelm II, ein bekennender Norwegen-Fan, beteiligte sich finanziell am Wiederaufbau, zum Dank ist eine der Hauptstraßen nach ihm benannt.

Sollte das legendär wechselhafte Wetter in Ålesund vor dem Mini-Gipfelsturm zunächst zu Indoor-Aktivitäten verleiten, so empfiehlt sich das Aquarium am südlichen Stadtrand. Im Atlanterhavsparken kann man sich, wie der Name bereits verrät, über das Leben in und um den Nordatlantik informieren. Bunte tropische Meeresbewohner sucht man freilich vergebens, dennoch ist die Anlage einen Besuch wert, wirklich toll gemacht.

418 Stufen sollen es sein, vom Stadtpark rauf zum Berg, wir haben nicht nachgezählt, könnte aber stimmen. Allerdings ist man dann noch nicht am höchsten Punkt des Aksla, sondern an der Fjellstua, einem Restaurant mit dem berühmten Blick auf die Stadt am Wasser. Den bekommt man natürlich auch, wenn man dem Kamm weiter nach Osten folgt und nach etwas Auf und Ab noch höher steigt. Als Orientierung dient zunächst der Funkturm, etwa 100 Meter weiter kann man den Rundskue erklimmen, einen kleinen Aussichtsturm. Wenn ich mich recht erinnere, dann ist der über 100 Jahre alt, hält aber noch tapfer durch. Der Steig direkt am Kamm ist teilweise felsig und nass (T2), für den Rückweg bietet sich die Alternative in Sichtweite östlich des Fjelltunvegen an.

Sollte es nach dem Gipfelsturm wider Erwarten immer noch nicht regnen, darf man sich einen Spaziergang durch den malerischen Ort nicht entgehen lassen. Entlang der Kongensgate stehen die prächtigen Jugendstilbauten, der Autoverkehr muss draussen bleiben und stört nicht.