Aggenstein "Kemptner Kante"


Publiziert von simba , 23. September 2019 um 21:18.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:14 September 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Aufstieg: 1130 m
Abstieg: 1130 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kostenloser PP Fahrweg Ostlerhütte (von Grän oder Pfronten durch die Enge erreichbar)

Von Norden ist der etwas isoliert stehende Aggenstein eine beeindruckende Fels- und ja zugegebenermaßen auch "Schrofengestalt". Auf der zahmen rechten Seite der Nordwand sticht die Kemptner Kante (ganz rechts außen) als logische Linie ins Auge. Zwar sieht man ihr schon aus der Ferne an, dass sich zu dem grds. sehr guten Fels auch einige Schrofenpassagen dazumischen - was bei der geringen Schwierigkeit auch nicht verwundert. Dennoch ist der Fels überwiegend - und vor allem für den niedrigen Schwierigkeitsgrad - gut, die Kletterei sehr schön und verglichen mit der Südseite geht es hier trotz Seilbahnnähe zur Pfrontener Breitenbergbahn doch eher ruhig zu.

Das liegt vielleicht auch daran, dass der Zustieg der längste auf der Nordseite ist. Abkürzen lässt sich das auf der bequemen Forststraße zum Breitenbergjoch aber wunderbar mit dem Mountainbike. Danach über eine Steilstufe zum "langen Strich" und diesen in einigen Kehren aufwärts, bis man nach rechts horizontal auf Pfadspuren zu den Nordwänden hinüberqueren kann. Man stößt dort auf zwei Bachbette, in denen man einige Höhenmeter wieder absteigt (T4, Achtung Steinschlag), bis man den Sporn vor der Kante umgehen und in Kürze zum Einstieg (Bohrhaken) aufsteigen kann.

Die Kletterei (Topo) wartet in der ersten Länge gleich mit der "Schlüsselstelle" (4-) und gleichzeitig auch schönsten Kletterstelle über eine letztlich gut griffige und trittige Platte (2 BH) auf. Danach geht es die folgenden Seillängen im dritten Grad dahin - von oben sieht es oft nach Schrofen und Wiese aus. Wenn man es davor geklettert ist, erstaunt dieser Anblick, denn die Kletterei spielt sich auch hier durchweg in gutem Fels ab. Die Absicherung mit "Orientierungs"-Bohrhaken (10m Abstände ca.) kann mit kleinen Friends und / oder Keilen gut ergänzt werden, wenn gewünscht. Nach der fünften Seillänge steigt die Route aus der zuvor stumpfen pfeilerartigen Kante auf den Grat aus, dem man in weiteren vier Längen bis zum Gipfel folgt. Hier wechseln Gehgelände und kurze steile Kletterstellen (2-3) - das lässt sich problemlos am laufenden Seil (mit Schlingen zur Absicherung) oder bei Routine auch seilfrei machen (bei Nässe unangenehm). Vor der letzten Seillänge kann nach Westen abgeseilt werden (so umgeht man das Abstiegschaos im vielbevölkerten Normalanstieg, verpasst aber den Gipfel), alternativ über einen kurzen Steilaufschwung zum letzten Standhaken (guter Pausenplatz). Zum Gipfel führt dann ein ausgesetzter Ier-Grat.

Der Abstieg über die steile Gipfelflanke und den "Langen Strich" zurück zum Breitenbergjoch ist wahrscheinlich immer, vor allem aber am Wochenende hochfrequentiert. Es kann aber fast überall (auch am "Klettersteig" zum Gipfel) überholt werden. Ab dem Breitenbergjoch überholt man mit dem MTB dann ohnehin alle ;)

Anm: Höhenmeter beinhalten die Gegenanstiege am Breitenbergjoch und vom "Langen Strich" zum Einstieg

Tourengänger: simba


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