Noch wildere Wege auf den Wildbarren... NO-Kamm rauf, Ostflanke runter


Publiziert von Benni83 , 28. August 2019 um 12:00.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:30 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1100 m

Leider ist es schon einige Zeit her, dass wir auf dieser Runde waren, sodass ich keine Details mehr einbringen kann. Dafür ist es ein absolutes Schmankerl, das wieder mal unter die Kategorie "Vergessene Pfade" fällt - so vergessen, dass wenn sie nicht bald mal wieder etwas mehr begangen werden, auch in absehbarer Zeit ganz weg sind... :)

Gestartet sind wir am Parkplatz Kirnstein an der Landstraße und über die Forststraße einmal um den Wildbarren auf seiner Nordseite Richtung Einbach herum. Hier sehen wir bereits auf grob halber Strecke die Einmündung unseres späteren Rückwegs, der nach knapp einen Kilometer vom P an der dritten gemauerten Wegeinfassung auf 610m von links hereinführt (vgl OSM).

Kurz vor dem Einbachwasserfall teilt sich die Forststraße, wir nehmen den steileren Abzweig nach links, der uns auf den Nordausläufer des Wildbarrenkamms bringt. Der Forstweg führt um die Nase herum auf die Ostflanke des Wilbarrens, wo er weiter ansteigt, bis er auf etwa 1020m in einer kleinen grasigen Lichtung endet (Stange als Markierung). Alternativ können wir diesen Forststraßenabschnitt auch auf einem alten Steig umgehen, indem wir nach dem Linksabzweig die erste Forststraße nach rechts wählen, die nach kurzer Zeit an einem Graben endet. Hier beginnt ein bereits verfallener Steig, der nach dem Graben aber wieder deutlicher wird und uns ebenfalls im späteren Verlauf wieder auf die Forststraße zu besagtem Punkt 1020m bringt.

An der kleinen Lichtung führt der weitere Anstieg über den Nordostrücken als kleiner Steig nach rechts ins Gebüsch und zieht steil in westliche, später südwestlich Richtung aufwärts. Kurz aufpassen heißt es erst wieder auf 1260m, wo der Steig im Osthang scharf an einem toten Baum nach rechts abknickt, um wieder zurück auf den Ostkamm zu führen (geradeaus würde auch ein Steig weiterführen, unser Rückweg - vgl OSM). Die letzten 20min auf dem Kamm verlaufen ungemein kurzweilig, ab und ein ein wenig luftig, aber nie wirklich schwierig hinauf zum Kreuz.

Am Gipfel angekommen überschreiten wir den Wildbarren und steigen auf seiner Südseite der Beschilderung entsprechend Richtung Niederaudorf ab. Hier bringt uns der Weg nach 10min zum Oberen Holzplatz (beschildert).

Wir wenden uns nach Nordnordost und folgen der Forststraße für keine 50m. Gleich in der ersten Rechtskurve zweigt linker Hand ein kleiner Steig ab, der genau in diesem Bereich durch Windbruch stark verlegt ist. Es finden sich bei genauem Hinsehen alte Markierungen. Der Steig hält die Höhe und quert einmal unterhalb des Gipfelbereichs durch die Ostflanke auf unseren Anstiegsweg zurück, nur ganz zum Schluss haben wir dabei einen kurzen Gegenanstieg.

Unserem Aufstiegsweg folgend gehts für uns auch wieder bis auf 1020m hinab, wo uns der Steig aus dem Gebüsch spuckt und wir auf einer kleinen Wiesenlichtung stehen, an der unser Anstiegsweg auf breiterer Trasse von N hergeführt hat (Holzstange als Markierung).

Hier wenden wir uns (OSM) nach Süden und folgem dem kleinen Jagdsteig für rund einen halben Kilometer in südsüdöstlicher Richtung oberhalb eines Steilabbruches entlang, bis er diesen an geeigneter Stelle nach unten überwinden kann. Der Steig dreht somit über Ost nach Nord wieder zurück und verliert dabei gut an Höhenmetern. Vor dem nächsten Graben heißt es aufpassen, hier dürfen wir nicht den Abzweig verpassen, der uns über den Graben nach Norden hinüberqueren lässt (Steinmänner! - Ein anderer Steig führ hier von Südosten herauf, den brauchen wir nicht). Jenseits des Grabens führt der Steig stets sichtbar, aber teils gut von Gras eingewachsen erst gemächlich, dann steiler bergab. Er überquert in seinem weiteren Verlauf unschwierig einige Gräben (dabei einmal nach einem großen umgestürzten Baumstamm kurz stark für die Querung ansteigen) bis er in einer sehr langen Traversierung ohne Höhenverlust nach Norden auf die Forststraße vom Kirnsteinparkplatz wieder zurückleitet.


Zur Schwierigkeit: Kraxeln muss man nirgends. Der Weg ist auch nahezu durchgehend noch erkennbar, was für seinen Zustand an ein Wunder grenzt. Dennoch gibt es in der Westflanke einige ausgesetzte Stellen, die kurz sogar T5 erreichen. Die meiste Zeit bewegen wir uns jedoch im Bereich T3+ bis T4-.

Alles in allem bietet uns der Steig phantastische Einblicke in die Ostabstürze des Wildbarren, der hier immer wieder unerwartet wild felsig ins Inntal abbricht. Da der Steig die schwierigsten Wandpartien aber äußerst geschickt umgeht, hält sich die Schwierigkeit dabei bis auf eine (vllt zwei) Stellen sehr im Rahmen.

Tourengänger: Benni83


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