Badus / Six Madun 2928 m - Tolle Gratüberschreitung über fünf Gipfel am Oberalppass


Publiziert von Ivo66 , 23. August 2019 um 20:18.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:23 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-UR 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Strecke:Oberalppassstrasse P. 1987 m - Oberalppass - Pazolastock - P. 2742 m - Martschallücke - Rossbodenstock - Alpetlilücke - Parlet - Piz Tuma - P. 2744 m - Badus / Six Madun - P. 2744 m - Lai da Tuma - Plauncas Cuflegl - Oberalppassstrasse P. 1987 m
Kartennummer:1:25'000 Oberalppass

Der Badus / Six Madun ist ein Aussichtsgipfel der Sonderklasse hoch über dem Oberalppass. Für jeden Alpinwanderer ist dabei die Überschreitung des herrlichen Grats, beginnend am einfach erreichbaren Pazolastock ein Muss. Man besteigt dabei insgesamt fünf Gipfel und hat stets ein traumhaftes Panorama mit der Surselva zur Linken und den Urner Alpen zur Rechten. Der Grat bildet gleichermassen die Kantonsgrenze zwischen Graubünden und Uri

Einsamkeit, wie man sie normalerweise in Graubünden an allen Ecken findet, darf man in dieser Gegend jedoch nicht erwarten. Zum einen ist der kurze Aufstieg vom Oberalppass zum Pazolastock ein offizieller Wanderweg, der seine Fortsetzung im Abstieg zur Badushütte findet. Dementsprechend viel begangen ist dieser erste Abschnitt der Tour; wir haben heute gut und gerne 20 Bergwanderer getroffen. Hat man jedoch die markierte Route hinter sich gelassen, ändert sich die Begehungsfrequenz schlagartig, obwohl zumindest der Badus / Six Madun für Bündner Verhältnisse recht häufig Besuch erhalten dürfte. 

Auf dem weiten Plateau des Rossbodenstocks angekommen, schlug sich die Einsamkeit bereits in eine fast sensationelle Tierbegegnung um: Ich traute meinen Augen kaum, als ich ein gutes Dutzend Mornellregenpfeifer entdeckte. Letztes Jahr bereits trafen wir in den wilden Bündner Bergen am Julierpass auf ein Paar dieser seltenen Vögel und rechneten nicht damit, je wieder eine solche Begegnung haben zu dürfen. 

Nach dem abwechslungsreichen Aufstieg zum nächsten Gipfel, dem Parlet, folgte die Schlüsselstelle der Tour, nämlich der Abstieg von dort über den steilen Südgrat. Durch eine mit etwas Vorsicht ziemlich einfach zu begehende, gut gestufte Rinne, welche erst ganz kurz vor der nächsten Scharte richtig steil wird, stiegen wir sorgfältig ab.

Nun war klar, dass die Überschreitung bis zum Badus / Six Madun gelingen würde. Der Gipfel schien zwar auch nach der einfachen Überschreitung des Piz Tuma noch weit, doch war das Gelände bequemer, als es von weitem den Anschein machte und erlaubte ein recht zügiges Fortkommen. Das Panorama auf dem fünften Gipfel heute war umwerfend. Schade liessen die vielen Quellwolken, vor allem im Süden, keine umfassendere Gipfelschau zu. 

Der Abstieg zum Ausgangspunkt unterhalb des Oberalppasses gestaltete sich ebenfalls abwechslungsreich. Auf guten Wegspuren von der Scharte vor dem Piz Tuma ging es hinunter zum herrlichen Bergsee Lai da Tuma, wo sich auch die Rheinquelle befinden soll. Zuletzt gingen einige unerwartete Gegensteigungen ziemlich in die Beine. Wir waren froh, nicht bis zum Oberalppass aufsteigen zu müssen und das Auto zuvor etwas unterhalb in einer Kurve geparkt zu haben. 

Routenbeschreibung:

Oberalppassstrasse P. 1987 m - Oberalppass - Pazolastock (T2)
Auf dem Bergwanderweg links der Passstrasse stiegen wir zum Oberalppass auf, wo der Aufstieg zum Pazolastock ausgeschildert ist und auf einem guten Bergwanderweg verläuft. Dieser quert im oberen Bereich einige steile Flanken. 

Pazolastock - Rossbodenstock (T3)
Man folgt weiter dem Grat und ignoriert den Abstieg zur Badushütte, sondern wendet sich auf guten Wegspuren dem Rossbodenstock zu. In einem Bereich ist der Aufstieg steil und der Gebrauch der Hände erforderlich, doch sind meist gute Wegspuren vorhanden. Der höchste Punkt befindet sich etwas südlich des hässlichen Kreuzes. 

Rossbodenstock - Parlet (T4)
Der Abstieg zur Scharte vor dem Parlet ist einfach. Anschliessend geht es steil hoch, ab und zu in einfacher Kletterei, wobei man im Gipfelbereich den ausgesetzten Grat links auf einem breiten Schuttband einfach umgehen kann. Kurz vor dem Gipfel steigt man westseits auf Spuren kurz steil in eine Scharte ab und erreicht in der Folge den Gipfel ohne Schwierigkeiten.

Parlet - Piz Tuma (T5, I)
Vom Gipfel geht es leicht links haltend auf guten Wegspuren zur offensichtlichen Rinne ab, welche den weiteren Abstieg zur Scharte vermittelt. Am unteren Ende wird das Gelände ziemlich steil, wir querten hier nach links, etwas ausgesetzt, aber auf gut gestuften Felsstufen. Der Kletterschwierigkeitsgrad I wird im gesamten Abstieg nie überschritten. 

Der Aufstieg zum Piz Tuma ist einfach und erfolgt zunächst auf Wegspuren durch das schuttige Gelände und im oberen Bereich über Schrofen und Geröllblöcke. 

Piz Tuma - Badus / Six Madun (T3)
Der Abstieg zur nächsten Scharte verläuft in Gehgelände und ebenso der folgende Schlussaufstieg zum Badus / Six Madun. Es sind zahlreiche Steinmänner vorhanden. Kurz vor dem Gipfel steigt man kurz in eine Scharte ab, wo der Gebrauch der Hände nochmals erforderlich ist. Der weitere Aufstieg zum Gipfel verläuft wieder in Gehgelände. 

Badus / Six Madun - Lai da Tuma (T3)
Man steigt auf der gleichen Route zurück bis an den Fuss des Piz Tuma. Dort steigt man auf Wegspuren (und heute auch noch ein grosses Schneefeld) weiter ab. Es ist bis zum Lai da Tuma stets ein guter Pfad vorhanden, der mit Steinmännchen markiert ist. 

Lai da Tuma - Oberalppassstrasse P. 1987 m (T2)
Auf dem markierten Bergwanderweg erreicht man den Ausgangspunkt der Tour mit im unteren Teil einigen Auf und Ab. 

Tourengänger: Ivo66, Lena


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