Kurzbericht 

Moosener Kaser 1813m - Fast kein Durchkommen und Persönliche Paradiese


Publiziert von georgb , 2. Mai 2019 um 09:39.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:23 April 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck
Kartennummer:tabacco Pustertal

Zusatz am 23.April 2020:
Moosener Kaser 1813m - Fast kein Durchkommen


Immer noch gilt die Regel, nur direkt zu Fuß von der Haustür weg sind Wanderungen erlaubt. Mein Aktionsradius ist so natürlich begrenzt, genauso wie meine Motivation zig Kilometer in der Pampa herumzulatschen, bis ich bergige Regionen erreiche. Doch nach Haidenberg sollte ich auch auf Schusters Rappen kommen und dort gibt es zumindest steile Wälder.
Ob es allerdings ein Weiterkommen gibt, nach den gravierenden Waldschäden im letzten Winter, wird sich zeigen!? Zunächst wandere ich bequem an Reischach vorbei zum Beginn der Haidenberger Rodelbahn. Schon hier liegt jede Menge Totholz im Wald, der Steig ist gesperrt und nicht im Traum begehbar. Also muss ich auf der Teerstraße bis zum Gasthof marschieren.
Statt Einkehrschwung leiste ich dem Besitzer auf der Terrasse im Sicherheitsabstand Gesellschaft und staune über sein neues Projekt. Das einstige bescheidene Berggasthaus ist zu einem kleinen Dorf angewachsen, vier neue Häuser stehen schon im Rohbau für Touristen bereit. Doch glücklich ist der Gastgeber nicht, denn der Coronavirus hat seinen Finanzierungsplan sicher empfindlich getroffen. Er ist froh, wenn bald wenigstens die Dächer gedeckt sind, die Auslastung und Einnahmen sind es heuer nicht!
Auch ich bin noch nicht ausgelastet und inspiziere die Steige über Haidenberg. Die Stefansdorfer Kaser ist nicht erreichbar, schon bald liegt der halbe Wald quer über dem Weg, was für ein Chaos! So steige ich zurück und wühle mich Richtung Moosener Kaser. Zunächst schaut es auch hier unpassierbar aus, doch mit ein wenig Kletter- und Kriechgeschick lassen sich die meisten Hindernisse überwinden. Trotzdem muss ich die Markierung irgendwann verlassen, auch hier gibt es bald kein Durchkommen mehr. Ein abzweigender Forstweg ist wundersamerweise von den gebrochenen Bäumen ziemlich verschont geblieben und führt mich zur Markierung, die von St. Lorenzen zur Moosener Kaser heraufzieht. Die letzten gelegentlichen Hindernisse lassen sich leicht bewältigen und ich stehe tatsächlich an der Kaser, wer hätte das gedacht!?
Doch das denken sich auch die anderen, denn ich bin nicht der Einzige heute. Aber mehr als vier Besucher zähle ich nicht, also ist für genügend Sicherheitsabstand gesorgt. Auch ich finde meine coronafreie Zone und genieße das herrliche Plätzchen Erde, die Krokusse sprießen und ein paar Enziane recken sich auch schon.
Doch wie komme ich hier am besten wieder weg? Der Schnee trägt nur bedingt auf den Forstwegen und dazwischen liegen die Bäume, fast kein Durchkommen!? Ich wage trotzdem das Experiment auf dem markierten Steig Nr. 12. Inzwischen sehe ich schon im Voraus, wo und wie die Bäume gefallen sind, bzw. wo und wie sie mich durchlassen. Ohne nennenswerte Verzögerungen und mit wenigen harmlosen Kratzspuren erreiche ich wieder Haidenberg und freie Flächen.
Ab hier gehts es nicht mehr um Durchkommen, nur ums Durchhalten für die fehlenden zwei Stunden bis zur Haustür.


29.April 2019:
Moosener Kaser 1813m und Berntaler Bühel 941m - Persönliche Paradiese


Nachdem die Moosener Kaser von Norden aus zur Zeit nicht erreichbar ist, versuchen wir es eben von Süden. Am Krinner Sattel zieht ein bequemer Weg hinauf und die wenigen Schneereste stören nicht, locker erreichen wir den idyllischen Ort. Für einen kleinen Ausflug zum Panoramaweg reicht unsere Motivation, doch bald ziehen wir uns wieder zurück zur Moosener Kaser, der frostige Nordföhn schickt uns in die schützenden Wälder. Am Krinner Sattel bezwingen wir wenigstens noch den gleichnamigen Kopf und nehmen ihn als Gipfel in die Liste auf.
Am nächsten Tag zieht es mich nocheinmal hinauf zum Krinner Sattel auf der Suche nach weiteren kleinen persönlichen Paradiesen. Diesmal starte ich in Stefansdorf und steige ihm zu Fuß durch die Auen und Wälder entgegen. Gleich zu Beginn nehme ich mit den Berntaler Bühel vor, in 10 Minuten stehe ich auf dem unauffälligen Hügel, als Gipfelerlebnis genügt mir das heute ;-)
Danach folge ich dem markierten Steig zum Krinner Sattel, umrunde ihn und steige umgehend zurück, es gibt spektakulärere Wanderungen. An der Loachwiese finde ich dann doch noch ein kleines Paradies und lasse mich an der netten Lichtung nieder. Von Norden ziehen störende Wolken herein, ich schleiche weiter, quere zurück nach Stefansdorf und fahre in mein persönliches Paradies zuhause am Kaffeetisch.


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Tourengänger: georgb


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