Gmeinenwishöchi 1816m

Zugegeben, die Gmeinenwishöchi ist kein offensichtliches Skitourenziel. Zumal zwei Wildruhezonen die Routenvarianten arg einschränken. So fällt zum Beispiel die für eine tolle Firnabfahrt prädestinierte Südflanke weg. Trotzdem wird der Gipfel auch im Winter ab und an besucht. Lohnend wäre auch die Kombination mit dem Neuenalpspitz: natürlich nicht über den Grat, sondern mit Wiederaufstieg von Süden. Hierfür hatte ich heute aber keine Zeit, musste ich mittags doch pünktlich im Büro erscheinen. Selbstredend erfordert der sehr steile Westhang oberhalb vom Risipass ganz sichere Verhältnisse.

Um 7:45 geht's los von der Schwägalppasstrasse beim Abzweiger Lutertannen (1030m). Nordseitig liegt auf dieser Höhe noch ausgiebig Schnee, während gegenüber bereits der Früling durchdrückt. Bis zum Risipass (1457m) liegt eine gut ausgetretene Spur, welche anschliessend weiterzieht zum Stockberg. Dieser liesse sich ebenfalls prima mit meinem heutigen Ziel kombinieren. Kurz vor der Passhöhe ziehe ich links weg und spure die zuletzt steile Nordmulde nach Ruestel hoch. Hier erreicht man die Wildruhezone Stein und es gilt Weggebot (Sommerweg). Die Querung im steilen (Stellen > 40°), recht verwachsenen Gelände ist anstrengend, weil Neu- und Altschnee nur schlecht verbunden sind. Trotzdem würge ich die Chose wie meist ohne Harscheisen durch.

Oben auf dem Grat empfangen mich die Sonne, ein mildes Frühlingslüftchen und vor allem ein grandioser Blick auf die Churfirsten. Auch noch so ein Projekt. Von hier unschwierig über den gutmütigen Gratrücken bis zur Gmeinenwishöchi (1816m) - gemäss Gipfelbuch vierter Besuch in dieser Saison. Was für ein herrlicher Tag, was für ein Panorama. Nach kurzer Snackpause mache ich mich an die Abfahrt über die Aufstiegsroute. Lohnend ist vor allem die erwähnte Nordmulde oberhalb vom Risipass. Anschliessend zügig über das leicht coupierte Gelände zurück nach Lutertannen, wobei mir unterwegs mehrere Stockberg-Aspiranten entgegenkommen.