Zlatník a Želenický vrch


Publiziert von lainari , 21. März 2019 um 20:48.

Region: Welt » Tschechien » České středohoří
Tour Datum:17 März 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 410 m
Abstieg: 410 m
Strecke:10,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Zug der ČD bis Želenice nad Bílinou
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 10 České středohoří západ

Schladnig Berg und Sellnitzer Berg
 
Inspiriert von den Freitagsdemonstrationen der Schüler für den Klimaschutz sehe ich mich veranlasst, die lokale Initiative „fridays for better weekend weather“ ins Leben zu rufen. Unterstützer und Sponsoren sind dabei jederzeit herzlich willkommen…
Als Anfangserfolg - oder doch Zufall - verbuche ich ein sonntägliches Schönwetterfenster, das ich natürlich sofort mit einer Unternehmung würdigen werde.
 
Nach einem verregneten Samstag und einer Frostnacht verläuft die Anfahrt ins Zielgebiet über den Erzgebirgskamm wegen stellenweise eisglatter Straße etwas vorsichtig. Einem entgegenkommenden Streuwagen winke ich aufmunternd und freudig zu. Ich parke in Želenice nad Bílinou (Sellnitz a. d. Biela) am Bahnhaltepunkt. Von hier aus laufe ich an der Straße bergwärts aus dem Ort heraus. Nach dem Ortsausgang biege ich wie auf dieser Tour nach links auf einen Flurweg ab. Dieser führt durch das Tal der Bílina (Biela) hinauf. Die Bodenqualität schwankt zwischen gefroren, nass und schlammig. Durch den Sonnenschein stellt sich zumindest „obenrum“ ein recht angenehmes Gefühl ein. Nach einer Weile erreiche ich die Anlagen der Firma Keramost. Die eigentlich befestigte Werkstraße ist mit einem knöcheltiefen gelblichgrauen Schlamm bedeckt. Vor dem Firmengelände befindet sich die odbočka (Abzweigstelle) Českě Zlatníky, wo das mittlere Gleis der von Bílina kommenden dreigleisigen Bahnstrecke unter einer Überwerfung hindurch nach Obrnice kreuzungsfrei ausgefädelt wird. Hier nutze ich einen halboffiziellen Bahnübergang der Arbeiter des Werkes zum Überqueren der drei Hauptgleise. Dahinter führt eine Brücke über die Bílina den Weg in den Ort Českě Zlatníky (Schladnig a. d. Biela) hinein.
 
Ein Stück durch den Ort gehend, benutzte ich die im Bericht von pika8x14 beschriebene Unterführung, um auf die andere Seite der vierspurigen Hauptstraße zu kommen. Die Ruine einer Stallanlage hat sich nun in einen STK-Fahrzeugkontrollstützpunkt (eine Art tschechischer TÜV) verwandelt. Ich laufe geradeaus bis zum Wasserhochbehälter und biege dahinter nach rechts ab. Hier beginnt der von mir erstmals begangene Südanstieg zum Zlatník. Im mittlerweile vierten hikr-Bericht zum Berg beschränke ich mich auf die Darstellung der Änderungen. Der Südweg ist seit 2014 wieder mit einer roten Wanderwegmarkierung versehen. Das Dornengestrüpp wurde großzügig in die Schranken verwiesen, so dass der Anstieg nun „bequem“ genannt werden kann. Seit 2017 ist der ganze Berg neu als Naturschutzgebiet (NPP) ausgewiesen, es herrscht dadurch Wegegebot! Unterhalb des Gipfelbereiches wurden vermutlich zur Erhöhung der Biodiversität mehrere Freiflächen in den Dornenfilz geschlagen, eine dient gar als Startplatz für Gleitschirmflieger. Gut gelaunt erreiche ich den richtigen (!) Gipfel des Zlatník (Schladnig(er) Berg) und lege eine kleine, wohlverdiente Rast ein. Aus alter Gewohnheit besuche ich danach noch den Nebengipfel des Berges…
Zum Abstieg nehme ich den bei meiner Erstbesteigung im Detail mit vollem Körpereinsatz vermessenen Ostweg. Heute bin ich jedoch gut besohlt und zudem bestockt unterwegs, so dass vom lehmig-erdigen Untergrund kein Ungemach ausgeht. An der Schutzgebietsgrenze biege ich nach links und streife weglos Richtung Waldrand. Noch innerhalb des Waldes biege ich abermals nach links auf einen Waldweg auf.
 
Im Bereich einer Wiese halte ich mich nach rechts und steuere auf den gegenüberliegenden Gehölzsaum zu. Ein Durchlass bietet eine Möglichkeit die Hecke unbeschadet zu überwinden. Im Wald bemerke ich einen von links kommenden inoffiziellen Mountainbike-Trail (namens: „papů trajl“). Außersaisonal wird er augenscheinlich nur von Huftieren genutzt. Seine aufgewühlte lehmig-erdige Oberfläche macht ihn schwer begehbar. Ich taufe ihn deshalb in „Pampe-Trail“ um. In zunehmender Höhe gibt es einige Offenflächen mit spärlichem Gras. Auf einer frisch aufgetauten Fläche verabschiedet sich das Gras beim Betreten talwärts und der Hang kommt mir schlagartig entgegen, nein andersherum, ich gehe zu Boden. Der eingespießte Stock bewahrt mich vor einer Talfahrt in Bauchlage. Ich sag‘s doch - „Pampe-Trail“! Der Pfad wird schwächer und verliert sich scheinbar an der Bergflanke. Um zum Gipfel zu gelangen, ziele ich weglos nach links, wo ich nach kurzer Zeit in ein ortstypisches Fels-Eichen-Dornen-Gemisch eintauche. Also Handschuhe an und Stock als Waffe benutzt, jetzt wird die Hecke verhauen. Wenig später habe ich erfolgreich ausgeheckt und stehe auf dem felsigen westlichen Gipfelausläufer. Nun ist es nicht mehr weit zum eigentlichen Gipfel des Želenický vrch (Sellnitzer Berg). Der nördliche Teil des Berges ist von einem Phonolithsteinbruch angenagt. Ich halte mich von der Abbruchkante fern und gehe auf einem Pfadansatz nach Osten. Nach einigen Metern Höhenverlust erreiche ich eine schöne Felskanzel, die mir als Rast- und Aussichtsplatz dient. Später steige ich entlang einer Felsenmauer weglos nach Osten ab und komme am Bergfuß auf eine verfilzte Wiese. Ich gehe Richtung Funkmast und von dort auf einem Weg zur Straße. An dieser komme ich zurück nach Želenice nad Bílinou, nutze einen Anliegerweg und überquere die Bahngleise auf einer Fußgängerbrücke.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 3 h.
Die Überquerung des Zlatník ist zur Hälfte (Südanstieg) markiert (Schwierigkeit T2), die Überquerung des Želenický vrch ist überwiegend weglos (Schwierigkeit T3), der Rest ist mit T1 zu bewerten.

Tourengänger: lainari


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