Männliflue über das Grubstal
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Männliflue über die Gurbsalpen, Bütschi und ein Nord-Couloir
Die Route über die Grubsalpen ist bereits von Zaza und DoktorRenz in ihren geschätzten Berichten beschrieben. Hierzu brachte Zaza ein sehr ansehnliches Foto (klick) für den Aufstieg ab Bütschi über den Steilaufschwung, das Couloir, den Sattel zwischen Schattigi Schibe und Männliflue sowie den kurzen Nordgrat der Männliflue.
Wir starteten heute Morgen um 08.00 Uhr oberhalb des Geissbodens bei der Bushaltestelle Schwenden i.D.m altes Schulhaus und zogen links vom Gurbsbach hoch. Die Schneelage in den ersten Metern wechselte sich ab. So war einerseits gerade noch genügend Schnee vorhanden um die Spitzkehren bereits zu üben, aber dann auch wieder aper beim Stall (Pkt. 1459). So marschierten wir die ca. 100m mit den Skiern auf dem Buckel und konnten sie danach wieder anschnallen. Bei der Untersten Gurbs sieht man schön das Tagesziel, dass aber erst richtig näher kommt, wenn man nach der Alp einen steilen Wald gewinnt, in jenem einem Wanderweg im ZickZack gefolgt wird. Auf der Obersten Gurbs flacht das Terrain wieder ab, die Sicht auf die Schattige Schibe, Chirgelischibe und die massiven Lawinenkegel aus der Südwand des Cheibehorns sind verblüffend. Die Landschaft ist allerdings wunderschön und bereits sieht man ganz hinten unterhalb des Bütschisattels die Hänge, die wir bald in Spitzkehren begehen werden.
Bis dahin war alles kein Problem, der Schnee ist mehrheitlich windgepresst und zeitweise eisig. Wir haben deswegen Pickel und Steigeisen dabei, weil wir nicht glaubten, dass alles mit Skier und Harscheisen gehen würde. Wir würden es sehen...
Bis unterhalb des Couloirs (ca. 40 Grad) auf etwa 2300m ging es noch mehrheitlich gut mit Harscheisen. Ich zog schon mal die Steigeisen an, weil mir die finale Traverse nicht sonderlich Sicherheit gab. Das Couloir, weil ein kleiner Lawinenkegel drin lag und auch weil der Schnee darin relativ hart war, erstiegen wir danach mit Steigeisen und Pickel, wobei der Trittschnee ganz ok war. Oben auf dem Sattel angekommen, flacht das Gelände stark ab. Da wird der finale Aufstieg auf die Schattigi Schibe schön sichtbar.
Zur Männliflue stiegen wir nun wieder mit den Skiern etwas gegen Südosten, bevor der finale Schlussaufstieg (eher linkshaltend) uns steil und mit eher zu hartem Schnee die Spitzkehren bis auf den Grat vermieste. Im oberen Viertel zogen wir deswegen wieder die Steigeisen an. Der Grat war dann wieder relativ einfach, immer noch mit den Steigeisen bis auf den Gipfel zu begehen. Die zu überwindende Wechte, um auf den Gipfel der Männliflue zu gelangen, ist im Moment nicht so gross, was uns daher keine Probleme bescherte. Nun waren wir auf der windigen Männliflue, ganz schön kalt wars heute oben. Man merkt gut, dass sich das Wetter (endlich) ändert auf die nächsten Tage. Wir freuten uns aber sehr über die einsame und eher selten begangene Tour - es hat Spass gemacht!
Der obere Teil der Abfahrt auf der Aufstiegsroute war ganz ok, jedenfalls kamen wir gut runter. Leider wechselt die Schneeunterlage zu oft, ganz selten fanden wir bis zur Obersten Gurbs auch noch ein wenig Pulver, den man auf Grund der vielen Schneebeschaffenheiten allerdings nur bedingt geniessen konnten. Durch das Wäldli mit dem sehr nassen Schnee war dann schon etwas mühsam und ruppig (Spitzkehren beim Runterfahren kommen aber nicht alle Tage vor...). Bei der Untersten Gurbs fellten wir nochmals an und zogen Richtung Schopfeweid hoch, denke im Moment die bessere Abfahrt, allerdings auch da mit sehr sehr schwerem Schnee..
Wir waren ganz schön auf der Schnauze nach dieser Tour, aber es hat sehr viel Spass gemacht und die Tour ist gerade wegen der Einsamkeit und der schönen Landschaft sehr empfehlenswert!
Merci Mike, war sicher ein Saisonhighlight. :-)
Angaben aus: Skitouren Berner Alpen West, Gantrisch bis Wildhorn, Ralph Schnegg/Daniel Anker, 3. überarb. und erw. Auflage 2006; S. 230 [325b Von Schwenden durch das Gurbs-Tal und über die Nordflanke].
Zeit: 08:00Uhr Start, ca. 09:10Uhr Oberste Gurbs, ca. 11:50 auf dem Gipfel (Panasonic geht eine Stunde nach).
Tourengänger:
amphibol
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