Denti della Vecchia


Publiziert von Maesi , 14. Juni 2009 um 00:02.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum:11 Juni 2009
Klettern Schwierigkeit: 6b (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo San Lucio-Monte Boglia 
Zeitbedarf: 2 Tage
Strecke:Cimadera - Capanna Pairolo - Denti della Vecchia
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Cimadera
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Pairolo, SAT

Unterwegs in der Denti della Vecchia

Tag 1:

Ich fuhr am Morgen fast ausgeschlafen mit dem Bus nach Luzern. Es war von den Leuten her verhältnismässig sehr ruhig, weil heute ein katholischer Feiertag war. Noch kurz beschaffte ich in der Migros das nötige Proviant. Am Bahnhof Luzern wurden wir dann vom "Taxi" abgeholt. Zu dritt reisten wir durch den Gotthard in den warmen Süden. Nach einem Mittagshalt in der Tessiner Raststätte San Gottardo Süd suchten wir uns den Weg nach Lugano und weiter ins Val Colla. Es war nicht so einfach gleich zu Beginn den richtigen Weg durch Lugano zu finden, wenn man sich nicht gut auskennt. Ohne grossen Umwege fanden wir dann schliesslich den Weg nach Cimadera, den Ausgangspunkt zu den "Zähnen der Alten". Das Klima und das südtessiner Ambiente fühlte sich hier an wie Ferien, einfach super! Durch sehr kurzfristiges planen fehlte uns aber eine Karte für dieses Gebiet. Nach etwas Suchen fanden wir dann auch den offiziellen breiten Weg, welche uns zur Capanna Pairolo SAT führte. Zu bemerken ist, dass die Abzweigung weg vom Dorf relativ schlecht beschildert ist und im Gegensatz dazu X Markierungen den Weg weisen, wenn man sich bereits auf dem Weg befindert. Also den richtigen "Einstieg" gefunden (oder eine Karte mit dabei zu haben :-), dann kann fast nichts mehr schief gehen.
In der Hütte angekommen, es war ca. 16.30 Uhr, hatten wir noch Zeit für ein Spätnachmittagseinklettern. Die im Plaisir Süd angegebene Zeit zur Denti della Veccia war 20-40 min. Dies sollte noch drin liegen und wir wanderten gleich den Zähnen entgegen. Dort zeigte sich auf der einen Seite die Cap. Pairolo mit Monte Bar etc. und auf der anderen Seite imposant der Lago di Como. Überall in der Ferne waren riesige Flächen mit dichtem Wald bedeckt. Durch diesen Anblick, der sich hier wie grosse Regenwälder anmutet, hatte ich schon fast wieder vergessen, dass wir ja eigentlich klettern gehen wollten. Unser Klettergarten hatten wir für heute gefunden: Der Sektor Sass dal Gatt. Unser Plan: die einfachste Route in diesem Klettergarten, die "Spigolo", 5b zu klettern. Ich machte den Start. Überhaupt nicht eingewärmt fand ich diese Route schon sehr athletisch. Meine leidenden Unterarme meldeten sich bereits nach zwei Metern Höhe zu Wort. Ich musste kurz in die Expressschlinge reinsitzen, da die Muskeln noch zu kalt waren. Nachher ging es dann weiter und ich murkste mich mit harten Unterarmen nach oben. Die anderen folgten im Nachstieg. Anschliessend hatten wir dann bald gemerkt, dass wir eine andere Route mit dem gleichen Namen "Spigolo" geklettert hatten, nachdem wir alle das Gefühl gehabt hatten, dass dies doch ein schwieriges 5b war. Es war dann auch ein 5c+. Nun waren plötzlich alle wieder zufrieden und wir stiegen bereits wieder ab zur Cap. Pairolo. Denn das Essen in der Hütte wartete auf uns. Gleich angekommen konnten wir in herrlicher Abendstimmung draussen dinieren. Bettruhe war etwa um 11 Uhr. Trotz Biergenuss wollte es mit mir nicht schlafen. Was macht man gegen Wachbleiben in einer SAC-Hütte, wenn andere zudem in der Nacht noch lautstark Bäume versagen?

Tag 2:

Klettern und nochmals klettern war angesagt. Gemütlich nach dem Frühstück nahmen wir den Aufstieg zu den Zähnen in Angriff. Ich glaube, der erste Teil des Vormittags verbrachten wir mit dem Suchen des Klettergartens Sass dal Badin. Es war der Klettergarten mit den einfachsten Kletterrouten in der Denti della Vecchia. Nachdem wir ihn noch gefunden hatten, kamen wir sogar zum Klettern :-). Wir kletterten schöne Routen im hellgrauen Dolomit. Einfach ein Traum. Ich kletterte diese Routen in der angegebenen Reihenfolge.

  • Primi passi, 5a: Schöne Einkletterroute, sehr gute griffige Löcher
  • Cretin, 5c: Grösster Teil ca. 5a oder einfacher, nur ganz kurze Schlüsselstelle, recht grosse Hakenabstände (jedoch Schlüsselstelle gut abgesichert).
  • Badin, 4c: Genussroute à la Plaisir
  • 1. Versuch Catharsis, 6b: Ui, gutgriffig, messerscharf, gezittert, reingesessen, gut abgesichert
  • 2. Versuch Catharsis, 6b: toll, viel einfacher, da ich nun wusste, wo die Griffe sind

Mitte Nachmittag wechselten wir noch in den Klettergarten Sass dall Gatt, wo wir die "Spigolo, 5b" kletterten, welche wir ursprünglich gestern machen wollten. Diese Route war ein krönender Abschluss für diese schönen Klettertage. Erschrocken von der fortgeschrittenen Zeit machten wir uns wieder auf den Abstieg zur Cap. Pairolo und leider bereits wieder auf den Weg nach Hause.

Fazit: Es war ein einzigartiges Tessiner-Kletterfeeling mit stetigem Blick zum Comersee und einem Hüttenblick bis zu den Walliser 4000er. Es hat Spass gemacht.

Tourengänger: Maesi


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