Wunderbares Skitourengelände bietet das (Averser) Gletscherhorn. Einen Gletscher beansprucht es - die Aussicht auf viele Gletscher in Bernina und Bergell mal außen vor - hingegen nur dem Namen nach für sich. Da half alles Ausschauhalten unsererseits nichts: Für Glaziologen ist dort nichts zu holen. Sehr wohl aber für alle Wintertourengänger, die sich das schöne Skigelände am Talende durch den etwas langatmigen Talzustieg zu Alp Olta Stofel erarbeiten und verdienen wollen.
Geplant war eigentlich das Tscheischhorn mit der Abfahrt nach Pürt. Beim Anblick der windgeplagten Abfahrtshänge nach Pürt und Anstiegshänge ab dem Bergalgatal disponierten wir aber kurzfristig um; in der Hoffnung auf besseren Schnee im Talschluss. Die erste Stunde geht es flach hinauf zur schönen Alp Olta Stofel, hier fährt man mit Vorteil kurz rechts hinunter ins bestens eingeschneite Bachbett. Die Querung links an den Hängen bringt keine Vorteile, außer dass man näher an möglichen Lawinenhängen ist ;)
Ab der Ebene im Talschluss ginge es nach Skitourenkarte den Steilhang linkshaltend hinauf eine Rampe. Hier sahs ziemlich verblasen aus, weshalb wir weiter der Spur rechterhand des Bachtälchens folgten (in Richtung Bergalgapass, bis ca. Pt. 2390) und dann über die Ebenen Masügg und Uf da Büela nach Osten zu einer Rampe querten, über die man die schönen Mulden unterhalb des Gletscherhorn erreichen kann. Das ergab einen ziemlich aufwendigen, ebenfalls schneemäßig stark windgeprägten, wenn auch landschaftlich schönen Umweg. Erst auf ca. 2650m ging es in den angenehm geneigten Mulden unterhalb des Gletscherhorns bis zum Sattel Pt. 2986 und noch einige Meter auf dem Abfahrtsgerät weiter.
Ganz oben präsentierte sich der Anstieg ziemlich abgeblasen und eisig, weshalb wir den finalen Gipfelanstieg (wie alle anderen auch) zu Fuß angingen. Es ging dank guter Spur ohne Steigeisen und Pickel, mit dem allerdings das Gros hier unterwegs war. Die trockene Luft sorgte für eine fantastische Aussicht, dazu wars windstill, warm und sonnig – man wähnte sich nicht im Februar.
Angesichts der stark windgeprägten Verhältnisse im Anstieg waren wir von der Abfahrt sehr positiv überrascht. Wir wählten die wunderbaren Mulden und Rampen immer links des vom Piz Predarossa herabziehenden Felskamms. Der leichte Deckel war überall pulvrig und mit leichten Krafteinsatz ließen sich tolle Schwünge ziehen. Zuunterst lief es ohne nennenswerten Stockeinsatz durchs Bachtal hinaus bis zur Alp Olta Stofel (ideal sonniger Pausenplatz am Nachmittag). Auf der Abschlussabfahrt über die Loipe gibt es zwar zwei Gegenanstiege und einige Flachpassagen, es läuft aber auch hier ziemlich zügig hinaus bis zu den Skiliften in Juppa.
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