Katahdin - auf des Messer's Schneide


Publiziert von detlefpalm , 9. Dezember 2018 um 11:01.

Region: Welt » United States » Maine
Tour Datum:15 Juli 2003
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: USA 
Zeitbedarf: 1 Tage 6:00
Aufstieg: 1187 m
Abstieg: 1187 m
Strecke:17 Kilometer

Jedermann in Amerika schwärmt vom dem Katahdin, und insbesondere der Route über die Knife Edge, in absoluten Superlativen. Und dafür gibt es - aus amerikanischer Perspective - auch genügend Grund.

Begriffe wie: 'the most alpine mountain in the East'; 'most famous hike in the country'; 'total ass kicker'; 'gruelling'; 'not for Sissis' usw erscheint regelmäßig in den Berichten und Bewertungen und manchmal auch mehr serösen Guidebooks. Solche emotionalen Beschreiben sind das Substitut für die T-Klassifizierung.

Und dann ist Katahdin auch der Endpunkt, das Nirvana, des 3500 Kilometer langen Appalachian Trail. Thru-Hikers machen das an einem Stück, in ungefähr 6 Monaten. Armchair Hikers kennen den Trail durch Bill Bryson: A Walk in the Woods, oder Picknick mit Bären. Jedes Jahr versuchen es 3000 Hikers, drei Viertel schaffen es nicht. Auch nicht Bill Bryson. Appalachian Hikers nähern sich dem Katahdin nicht von der knife-edge; aber es ist auch steil genug von der anderen Seite.

Klar, das crowd control eines der größten Aufgaben für die Verwaltung des Baxter State Parks ist. Es gibt eine beschränkte Anzahl von Camping Stellen - alle muss man vorher buchen. Zusätzlich zu den Übernachtungsgästen lassen die Ranger eine beschränkte Anzahl von Tagesgästen rein. 

Wir haben also auch irgendwo zwischen Millinocket und dem Park-Eingang übernachtet. Im Dunkeln geht es los, mit dem Auto, um sich unter die ersten in der Warteschlange einzureihen. Wir waren früh, der Park macht um 6 Uhr auf. Wir sind drin bevor der Park vor weiteren Besuchern dicht macht. Das Auto bleibt am Roaring Brook Campground, wo sich gerade die ersten Zelte öffnen. Es hat also doch Vorteile, wenn man ausserhalb übernachtet.

Wir nehmen den Helen Taylor Trail auf den Pamola, Teil des Katahdin Massifs und Nebengipfel vom Baxter Peak (dem Hauptgipfel). Wir kommen gut voran, und stehen um halb zehn auf dem Pamola, haben also bis auf 100 Meter die insgesamt zu erreichende Höhe gewonnen. Jetzt auf des Messer's Schneide.

Wir klettern in der Tat etwas schaurig in den Chimney, um an der anderen Seite ähnlich wieder hoch auf den Chimney Peak zu klettern. Der Chimney ist die schwierigste Stelle, und wird in der Regel als 'almost technical' bezeichnet, ich denke so um I-II herum, für ein paar Meter.

Von da an geht es weiter ausgesetzt, aber unschwierig weiter. Es gibt blaue Trailmarkierungen alle paar Meter. An manchen Stellen geht es links und rechts unhaltbar in die Tiefe, bei einer Breite von knapp einem Meter.

Erstaunlich die Anzahl der Besucher, einige wenige auch in Turnschuhen. Irgendwann dann auf dem Baxter Peak, dem höchsten Punkt vom Katahdin, und Maine. Gerade ist kein Appalachian Hiker da - es ist noch zu früh im Jahr für die, die von Georgia los gelaufen sind, und schon zu spät für die, die hier losgehen möchten.

Wir gehen den Saddle Trail runter, dann zum Chimney Pond. Das zieht sich, und geht auch in die Knie. Vom malerischen Pond geht es noch etwas mehr als drei Kilometer zurück zum Roaring Brooks Campground. Wir sind gut in der Zeit - und sind diesmal froh in den gleichen Inn zurückkehren zu können, anstatt uns gefrier-getrocknetes mountainfood auf einer vollen  campsite anzutun.

Am nächsten Tag entspannen wir noch etwas mit einem Spaziergang zum und um den Daicey Pond.

Tourengänger: detlefpalm


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