hikr-Erstbesteigung: Vordere (2.835m) und Mittlere Lobspitze (2.803m), Silvretta


Publiziert von paul_sch , 20. Oktober 2018 um 14:04.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum:19 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:30
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW oder Bus. Maut!
Kartennummer:https://goo.gl/1C4Qm9

Schon länger interessieren mich die Lobspitzen direkt neben dem Silvretta-Stausee. Lt. einem alten Flaig-Silvretta-Führer müssten 5 Lobspitzen mit Kletterei II (bzw. III für den Lobturm) machbar sein. Dass es auf hikr.org noch nicht einmal die Gipfel-Punkte gab, war zusätzlicher Anreiz. ;-)

Wir gehen über die Staumauer und mogeln uns über den eigentlich gesperrten Wanderweg. Beim Punkt 2.064m steigen wir direkt die steile Wiese auf. Die Wiese wandelt sich zu groben Blockwerk. Weiter hoch bis man sich für eine Richtung entscheiden muss. Es ist recht unübersichtlich und schwer zu sagen in welcher Richtung nun welcher Gipfel liegt. Lt. Führer sollen wir in die Scharte zwischen Kleiner und Vorderen Lobspitze. Wir entscheiden uns für die rechteste Variante, die leicht aussieht (viel Grün!), sich aber als sehr schwierig herausstellt und die eigentlich direkt Richtung Kleiner Lobspitze zieht. (siehe der Irrweg auf der Karte -- letztes Bild!)

So brechen wir ab, klettern mühsam wieder ab und versuchen es weiter links. Hier ist es viel einfacher. Bald verengt sich die Scharte stark, und man kann in netter Kletterei einige Stufen überwinden, mit etwas Spreizen an den Wänden links und rechts.

Bald stehen wir oben am Grat. Eigentlich wollen wir zur Kleinen Lobspitze, doch es sieht ziemlich wild aus: Direkt über einen kaum machbaren Zwischengipfel, oder westlich ausweichen über Schnee. Unser Versteiger hat uns genug Zeit gekostet und wir gehen lieber weiter zur Vorderen Lobspitze.

Dort kommen wir auch bald an. Dann weiter zur Mittleren. Es zieht sich, und immer wieder kommen fiese Abbrüche wo man nach Umgehungen suchen muss. Zeitweise sieht die Mittlere aus der Entfernung kaum machbar aus. Aus der Nähe wird es dann besser. Wir halten uns links. Kurz vorm Gipfel dann ziemlich ausgesetzte IIer-Kletterei, puh! Evtl. gibt es leichtere Varianten (rechts?). Der Abstieg nach Süden ist vergleichsweise harmlos.

Obwohl wir erst 2 Gipfel haben, ist schon viel Zeit vergangen und wir hatten wirklich schon reichlich Kletterzeit genießen können. Besser an den Abstieg denken. Wir verzichten auf Lobtum und Hintere Lobspitze. Wir wollen eigentlich runter zum Lobsattel, von wo man am flachsten in das nördliche Schuttfeld gelangen müsste. Doch auch hier stehen wir plötzlich wieder mal vor einem steilen Abbruch, der sich nur sehr mühsam umgehen ließe. Da nicht klar ist wie einfach es danach weitergeht, verzichten wir auf’s Abseilen (Ausrüstung hätten wir gehabt). Lieber steigen wir etwas früher nach Norden ab. Ziemlich steil und mühsam, die Schneeflecken sind sogar noch hilfreich. Endlich wird das Schuttfeld flacher.

Schließlich über großes Blockwerk bis zum Wanderweg und zurück zur Biehlerhöhe.

Zeitbedarf (8h 30min) ist inkl. unserem Versteiger. Ich denke der hat ca. 45min gekostet.

Insgesamt bin ich zufrieden. Lt. Führer hätte ich mir alles etwas einfacher und schneller vorgestellt. Aber es hätte auch schlechter laufen können, und Hauptsache wir sind gesund wieder unten. Wenn man etwas ganz neues macht über das es kaum Infos gibt, darf man nicht erwarten dass alles wie am Schnürchen klappt. (was aber auch vorkommen kann, vgl. meine vorige Tour auf hikr)

Tourengänger: paul_sch


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