Vom Bergsteiger, der zu früh parkierte und deshalb weiter laufen musste - Peitlerkofel.


Publiziert von ZvB , 9. Oktober 2018 um 19:58.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:29 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1380 m
Abstieg: 1380 m
Strecke:18,4km
Kartennummer:leider Tabacco 07, besser 030

Es ist noch sehr früh als ich an diesem Morgen das Villnösstal durchfahre. Bevor ich mich am Nachmittag mit dem Rest der Clique treffen werde, möchte ich noch allein sein und den Peitlerkofel schnellen Schrittes erreichen. Das Auto soll man dazu auf dem Parkplatz in einer scharfen Kehre unter dem Peitlerkofel parken. Zusätzlicher Hinweis ist, dass in der Kehre eine Straße nach links abzweigt. Nachdem der Yeti das wirklich schmale Sträßchen hinaufgeklettert ist, komme ich genau an eine solche Stelle. Perfekt! Der Peitlerkofel versteckt sich sicher noch im Nebel...

Bald sind die Wanderschuhe geschnürt und ich schaue nochmal auf den Wegweiser. Was?! Warum soll es denn von hier zweieinhalb Stunden bis zur Peitlerscharte dauern. Das muss sicher eine Angabe für Flip-Flop-Bergsteiger und High-Heel-Bergsteigerinnen sein. So lange wollte ich wirklich nicht unterwegs sein. Dann muss ich eben schneller gehen ...

So richtig aufwärts gehts jedoch bald nicht mehr, eher weitwärts. Was ist das für eine Gestalt im Frühnebel? Ist das etwa der Peitlerkofel? Hat den heute Nacht etwa jemand umgestellt? Sehr seltsam! Der innere Kompass scheint dejustiert zu sein. Gibt es hier etwa eisenhaltigen Spinat?

Ah, ein Schild! G-ü-n-t-h-e-r-M-e-s-s-n-e-r-S-t-e-i-g. Hmm, der ist auf meiner Karte gar nicht mehr drauf. Der Nebel lichtet sich. Tief unter mir taucht eine enge Straßenkehre mit Parkplatz und Abzweig nach links auf, über mir der Peitlerkofel. Gibt es diese Tornante wirklich zwei Mal? So eine Sauerei!!!

Na gut, jetzt lohnt sich das Umkehren auch nicht mehr. Statt 50 Minuten in die Peitlerscharte benötige ich eine Stunde und fünfzig Minuten. Jetzt ist es natürlich schon viel später als geplant und um diese Zeit ist man dann auch nicht mehr allein am Peitlerkofel unterwegs.

Ich reihe mich in die lange Reihe der Richtigparker ein und endlich gelangen die beiden Gipfel ins Sicht. Der Große wird von einer Wolke geziert. Der Kleine präsentiert sich sonnig bzw. sieht zumindest wärmer aus, ist es dann aber doch nicht. Zumindest sieht man hier mehr.
Der Große Peitlerkofel wird über einen leichten Klettersteig erreicht. Beim Anblick der leicht bekleideten Ladinerinnen in kurzen Hosen wird mir ganz kalt. Nicht einmal das bereitet heute warme Gedanken oder Gefühle. Leider verstellt die Wolke weiterhin die Aussicht. Bald trolle ich mich, denn vielleicht wird mir ja bei dem verlängerten Rückmarsch zum Auto schnell wieder warm.

Zurück am falschen Parkplatz treffe ich auf verloren wirkendes, älteres Ehepaar aus Sachsen. "Wir haben den Bus verpasst!" Mir ist's eh schon gleich. "Ich nehm Sie mit!" Die paar Minuten machen die Verspätung auch nicht mehr fett.
Und die Moral von der Geschicht': Wer zu spät kommt, der muss mit kleinsten Zimmern vorlieb nehmen!

Wie immer gibts auch Fotos zur verstärkung des visuellen Gesamteindrucks. Aber nicht verraten, weil sich sonst einige über den schwarzen Rand schwarz ärgern wollen und die ARD, oder war es HDR, bemängeln müssen.

Tourengänger: ZvB


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