Kurzbericht 

Öfelekopf Westgipfel (2449 m) - Ein Berg für Kaiserwetter


Publiziert von Nic , 1. Oktober 2018 um 19:30.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:30 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Mittenwald nach Leutasch-Puitbach. Kostenloer Wanderparkplatz auf der linken Straßenseite
Unterkunftmöglichkeiten:Meilerhütte (DAV)
Kartennummer:Kompass Karte Nr. 25

Der Öfelekopf im Wettersteingebirge ist ein markanter Doppelgipfel hoch über Leutasch in Tirol. Trotz seiner imposanten Erscheinung zählt er zu den einsamsten Zielen dieser Gebirgsgruppe. Während der bekreuzte Westgipfel zumindest ab und zu Besuch erhält, ist am etwas höheren Ostgipfel regelmäßig "tote Hose". Überhaupt hat man an diesem Berg das Gefühl, dass die Zeit still steht. Bergsteigen wie "anno dazumal" sozusagen.

Eigentlich sah es der Plan vor den Berg dieses Jahr zusammen mit Moritz über eine ganz andere zu Route besteigen. Da es aber der Terminplan und die Verhältnisse bis dato nicht zugelassen haben, bin ich heute spontan alleine losgezogen um mir zumindest mal den Westgrat des Westgipfels anzusehen. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Vom kostenlosen Wanderparkplatz in Puitbach geht es zunächst auf einem Forstweg und später auf markierten Steig hinauf zum malerischen Puitegg. An einem Wegweiser folgt man den Spuren anschließend in Richtung Söllerrinne, über die man steil aber unschwierig den Söllerpass erreicht. Der Weiterweg ist logisch und ausreichend mit Steinmännern markiert. Ein erstes Hindernis bildet die Überkletterung eines Gratzackens (I-II). Gleich dahinter folgt eine kurze aber etwas knifflige Kletterstelle (II), bevor man über schrofiges Gelände hinauf zur Schlüsselstelle gelangt. Ein gut 15 Meter hoher Aufschwung, der etwas rechts der Kante leicht luftig im bombenfesten und gutgriffigen Fels erklettert wird (II+). Hat man die Stelle gemeistert, wird es wieder etwas einfacher und man erreicht nach einer weiteren Stufe den finalen Gipfelaufbau. Dieser wird zunächst rechts auf einem Band umgangen, bevor man an geeigneter Stelle über eine bröselige Rinne (I-II) wieder den Grat gewinnt. Die letzten Meter hinüber zum höchsten Punkt sind dann Formsache und das alte Gipfelkreuz von 1932 ist schnell erreicht.

Die Aussicht ist überragend. Einzig der ein paar Meter höhere und abweisende Ostgipfel verdeckt ein wenig die Sicht nach Osten. Leider gibt es auf dem Westgipfel kein altes Gipfelbuch. Es wurde 2015 erneuert und enthält nur wenige Einträge pro Jahr. Der letzte Besuch liegt schon zwei Wochen zurück. Schon erstaunlich bei dem Traumwetter in der letzten Zeit.

Nach einer langen Pause mache ich mich schweren Herzens wieder an den Abstieg. Die Kletterei bereitet dank der guten Felsqualität auch im Abstieg keine Probleme. Einzig die feine Schotterauflage mahnt an einigen Stellen zur Vorsicht. Um eine Rundtour zu machen, entscheide ich mich für den Rückweg durchs schöne Berglental. Dieser zieht sich zwar etwas, ist aber landschaftlich einmalig.

Schwierigkeiten:

Über die Söllerrine zum Söllerpass T3+
Öfelekopf Westgipfel über Westgrat T5 II (Stelle II+)
Abstieg durchs Berglental T3

Fazit:


Absolute Traumtour auf einen tollen Aussichtsgipfel im Wettersteingebirge. Obwohl sich die technischen Schwierigkeiten bis auf die Schlüsselstelle auf dieser Route in Grenzen halten, fordert der Öfelekopf den versierten Berggeher. Kein Berg für Anfänger!

Tourengänger: Nic


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