"Aquaria" Klettertour (30 SL, VII, (VI obl.) auf die westliche Plattspitze
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Letztes Jahr gingen wir ein paar schöne auch längere Klettertouren im Wetterstein, Zu Weihnachten bekam mein Kletterpartner den MSL-Führer Longlines, in dem auch die Aquaria ausführlich beschrieben wird und so kam eins zum anderen...
Die Tour wurde über Jahre von Pat Schwarzmann und Gefährten eingebohrt und von ihm und seiner Frau 2010 erstbegangen. Seitdem verzeichnet das Wandbuch 67 Einträge. Unsere Begehung ist also Nummer 68 und die dritte in diesem August.
Der Name der Tour soll an die Sturzbäche erinnern, welche sich bei Gewittern in der Tour bilden. Just am Vorabend unserer Begehung konnten wir es live erleben. Am Issentalkopf ging leichter Sommerregen nieder, am Kamm der Plattspitze vermutlich ein stärkeres Gewitter, denn innerhalb sehr kurzer Zeit nach dem ersten Regen begann es aus der Wand in kleinen Bächen zu plätschern.
Wir checkten den Einstieg am Vorabend aus (ca. 40 min ab Issentalkopf, links am Latschenfeld bergauf immer Richtung roter Mast, dann unterhalb des Vorbaus der Wand an einem kleinen Steinmann nach links durchs Kar queren. Im Schutt zur Wand ansteigen und ca. 200 m zum Einstieg in einer Nische. Der erste Haken ist gut zu erkennen.) und aus der Einstiegslänge kam ein kleiner Bach.
Da die umliegenden Felsbrocken kurz nach dem Schauer wieder trocken waren, gingen wir davon aus, dass die exponiertere Südwand bis zum nächsten morgen trocken sein sollte.
Zur Tour:
1 SL VII (oder V+ A0) - in unserem Fall war die Platte klattschnass und ein freier Durchstieg undenkbar. Aber auch A0 bleibt die Querung anstrengend.
8 SL VI+, VI
Rest leichter.
Die ersten drei SL gab es schon länger als Baseclimb. Das Steigen in den Wasserrillen geht schnell, wenn man den Füssen und der unglaublich guten Reibung traut.
Die nächsten vier Seillängen gingen wir im wesentlichen simultan, umgingen dabei vermutlich die 7. Länge rechts und wurstelten uns über den nassen Überhang der achten Länge, bis wir vor einer sehr nassen dunklen Verschneidung standen (9. SL, VI). Ab hier kletterten wir wieder im Überschlag.
Gerade die Verschneidungs-Längen waren leider noch nass, aber die Reibung dennoch erstaunlich gut.
Da die Absicherung der einzelnen Längen sehr gut ist und wir uns außerdem sehr gut an den Bohrhaken orientieren konnten, standen wir plötzlich ziemlich unvermittelt vor der Schlüssel-Seillänge der Tour. Vom Dach oberhalb der Platte tropfte es immernoch auf diese, sodass die wirklich glatte Plattenpassage nach dem dritten Haken der Tour partout nicht ging. Mit langen Exen und einer 60er Schlinge, lies sich diese Passage auch nass gut A0en.
Danach geht es zünftig und ziemlich luftig weiter (15. und 16. Seillänge). Später konnten wir die leichten Seillängen gut als Link up klettern. Wir hatten schließlich 60m- Halbseile dabei und die einzelnen leichten Seillängen waren in der Regel nur ca. 20m lang.
Der Geochache am Stand der 20. SL war noch da, aber um ihn zu öffnen, hätten wir uns unterwegs wohl ein paar Zahlen merken müssen (für das Zahlenschloss).
Bis zum 25. Stand kletterten wir weiter im Überschlag, dort packten wir den Kletterkram zusammen und stiegen die beiden letzten IIIer Längen zum Gipfel der westlichen Plattspitze.
Das Panorama aufs Platt und die Verbauungen am Zugspitzmassiv sind zwar nich hübsch, erlauben aber eine problemlose Orientierung im sonst recht tristen Platt.
Wir stiegen westlich vom Gipfel und erreichten über zwei Fixseile und etwas Kraxelei das Platt (ca. 40 min ab Gipfel).
Von dort gingen wir in nördlich er Richtung bis zur großen Seilbahnhalle. Ab dort Richtung NNO zum Weg Richtung Knorrhütte und übers Gatterl zurück zum Ausgangspunkt auf dem Issentalköpfl.
Gehzeiten im Detail:
5:20 Uhr Abmarsch auf dem Issentalköpfl
06:05 Uhr Einstieg in die Tour
12:30 Uhr Gipfel/Abstieg
13:10 Uhr Platt
14:00 Uhr Weg Richtung Knorrhütte erreicht
15:00 Uhr Knorrhütte
15:30 Uhr Abmarsch Knorrhütte
17:30 Uhr Issentalköpfl.
Gehzeit gesamt: knapp 12 Stunden
Resümee:
Die Tour ist zwar lang, aber durchgehend gut gesichert. Der Fels ist meist fest und sehr rau.
Vermutlich hat die Tour deshalb bereits über 60 Begehungen gesehen.
Es überwiegen Sloper, Zangen und glatte (Bruch-)Leisten. In Summe gab es in der gesamten Tour keine 5 Henkel und dennoch waren die einzelnen Längen gut zu machen. Hier heißt es die Füße maximal zu nutzen: Spreizen, plattig stehen, piazen usw.
Nach Regen trocknet die Tour offenbar nicht über Nacht und auch wenn die unteren 3 SL trocken sind, heißt das für den Rest der Tour noch nichts.
Die Stände sind bis auf 2-3 Ausnahmen recht bequem und erlauben häufig einen guten Blick in die kommende und die zurückliegende Länge.
Danke an Pat Schwarzmann für dieses tolle Abenteuer!
Die Tour wurde über Jahre von Pat Schwarzmann und Gefährten eingebohrt und von ihm und seiner Frau 2010 erstbegangen. Seitdem verzeichnet das Wandbuch 67 Einträge. Unsere Begehung ist also Nummer 68 und die dritte in diesem August.
Der Name der Tour soll an die Sturzbäche erinnern, welche sich bei Gewittern in der Tour bilden. Just am Vorabend unserer Begehung konnten wir es live erleben. Am Issentalkopf ging leichter Sommerregen nieder, am Kamm der Plattspitze vermutlich ein stärkeres Gewitter, denn innerhalb sehr kurzer Zeit nach dem ersten Regen begann es aus der Wand in kleinen Bächen zu plätschern.
Wir checkten den Einstieg am Vorabend aus (ca. 40 min ab Issentalkopf, links am Latschenfeld bergauf immer Richtung roter Mast, dann unterhalb des Vorbaus der Wand an einem kleinen Steinmann nach links durchs Kar queren. Im Schutt zur Wand ansteigen und ca. 200 m zum Einstieg in einer Nische. Der erste Haken ist gut zu erkennen.) und aus der Einstiegslänge kam ein kleiner Bach.
Da die umliegenden Felsbrocken kurz nach dem Schauer wieder trocken waren, gingen wir davon aus, dass die exponiertere Südwand bis zum nächsten morgen trocken sein sollte.
Zur Tour:
1 SL VII (oder V+ A0) - in unserem Fall war die Platte klattschnass und ein freier Durchstieg undenkbar. Aber auch A0 bleibt die Querung anstrengend.
8 SL VI+, VI
Rest leichter.
Die ersten drei SL gab es schon länger als Baseclimb. Das Steigen in den Wasserrillen geht schnell, wenn man den Füssen und der unglaublich guten Reibung traut.
Die nächsten vier Seillängen gingen wir im wesentlichen simultan, umgingen dabei vermutlich die 7. Länge rechts und wurstelten uns über den nassen Überhang der achten Länge, bis wir vor einer sehr nassen dunklen Verschneidung standen (9. SL, VI). Ab hier kletterten wir wieder im Überschlag.
Gerade die Verschneidungs-Längen waren leider noch nass, aber die Reibung dennoch erstaunlich gut.
Da die Absicherung der einzelnen Längen sehr gut ist und wir uns außerdem sehr gut an den Bohrhaken orientieren konnten, standen wir plötzlich ziemlich unvermittelt vor der Schlüssel-Seillänge der Tour. Vom Dach oberhalb der Platte tropfte es immernoch auf diese, sodass die wirklich glatte Plattenpassage nach dem dritten Haken der Tour partout nicht ging. Mit langen Exen und einer 60er Schlinge, lies sich diese Passage auch nass gut A0en.
Danach geht es zünftig und ziemlich luftig weiter (15. und 16. Seillänge). Später konnten wir die leichten Seillängen gut als Link up klettern. Wir hatten schließlich 60m- Halbseile dabei und die einzelnen leichten Seillängen waren in der Regel nur ca. 20m lang.
Der Geochache am Stand der 20. SL war noch da, aber um ihn zu öffnen, hätten wir uns unterwegs wohl ein paar Zahlen merken müssen (für das Zahlenschloss).
Bis zum 25. Stand kletterten wir weiter im Überschlag, dort packten wir den Kletterkram zusammen und stiegen die beiden letzten IIIer Längen zum Gipfel der westlichen Plattspitze.
Das Panorama aufs Platt und die Verbauungen am Zugspitzmassiv sind zwar nich hübsch, erlauben aber eine problemlose Orientierung im sonst recht tristen Platt.
Wir stiegen westlich vom Gipfel und erreichten über zwei Fixseile und etwas Kraxelei das Platt (ca. 40 min ab Gipfel).
Von dort gingen wir in nördlich er Richtung bis zur großen Seilbahnhalle. Ab dort Richtung NNO zum Weg Richtung Knorrhütte und übers Gatterl zurück zum Ausgangspunkt auf dem Issentalköpfl.
Gehzeiten im Detail:
5:20 Uhr Abmarsch auf dem Issentalköpfl
06:05 Uhr Einstieg in die Tour
12:30 Uhr Gipfel/Abstieg
13:10 Uhr Platt
14:00 Uhr Weg Richtung Knorrhütte erreicht
15:00 Uhr Knorrhütte
15:30 Uhr Abmarsch Knorrhütte
17:30 Uhr Issentalköpfl.
Gehzeit gesamt: knapp 12 Stunden
Resümee:
Die Tour ist zwar lang, aber durchgehend gut gesichert. Der Fels ist meist fest und sehr rau.
Vermutlich hat die Tour deshalb bereits über 60 Begehungen gesehen.
Es überwiegen Sloper, Zangen und glatte (Bruch-)Leisten. In Summe gab es in der gesamten Tour keine 5 Henkel und dennoch waren die einzelnen Längen gut zu machen. Hier heißt es die Füße maximal zu nutzen: Spreizen, plattig stehen, piazen usw.
Nach Regen trocknet die Tour offenbar nicht über Nacht und auch wenn die unteren 3 SL trocken sind, heißt das für den Rest der Tour noch nichts.
Die Stände sind bis auf 2-3 Ausnahmen recht bequem und erlauben häufig einen guten Blick in die kommende und die zurückliegende Länge.
Danke an Pat Schwarzmann für dieses tolle Abenteuer!
Hike partners:
hikemania

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