Aubonne I, Bière bis Montherod

Diese Tour habe ich mir allerdings etwas anders vorgestellt. Begonnen hat es schon mit der SBB. 7 Minuten Verspätung in Lausanne haben mich eine volle Stunde gekostet, da die Anschlussverbindungen nicht mehr funktionierten. Dazu kam das Wetter welches bei weitem wärmer war als prognostiziert. Im weitern waren die Wanderwege schlecht bis gar nicht unterhalten, sodass meine exakte Planung ziemlich wertlos wurde. Auf der letzten Strecke nach Bière hiess es plötzlich "Terminus", umsteigen auf den Ersatzbus. Kurz vor 12 Uhr bin ich dann doch noch in Bière angelangt und konnte meine Tour beginnen. An den riesigen Anlagen der Kaserne vorbei ging mein Weg nach unten zur ersten Brücke über die Aubonne. Diese ist eine Karstquelle und es gibt keinen Weg der direkt dem Fluss entlang führt. Auf der rechten Seite des Flusses sind die Wege anfänglich noch recht gut begehbar. Jedoch allmählich wurden sie immer schlechter, teils gesperrt wegen Hangrutschungen, teils gab es plötzlich kein Weiterkommen mehr. Es blieb mir nur die Möglichkeit durch den Wald mit dichtem Gebüsch irgendwie nach oben zu kommen, um einen höhergelegenen Weg oder sogar eine Strasse zu finden. Dabei haben meine Hände wegen der vielen Dornen einiges abbekommen. Schliesslich bin ich dann auf der Strasse angekommen, welche von Bière nach Süden führt. Ich erreiche die Postautohaltestelle Praz Béné und ich kann es kaum glauben. Es ist etwa drei Uhr, der nächste Bus fährt um 17.36. Das ist mir dann doch allzuviel. Ich gehe auf der Strasse weiter, doch bei jeder Haltestelle das gleiche Bild. So komme ich bis zur Brücke über den Toleure. Die Strasse beginnt wieder zu steigen, deshalb greife ich zum Mittel des ausgestreckten Daumens. Und siehe da: schon beim zweiten Versuch gelingt es. Eine überaus freundliche Waadtländerin hält an und bringt mich nach Montherod, wo das Postauto 720 bis Allaman gare fährt. In Lausanne geht gerade ein Zug nach St. Gallen. Da die Zeit nicht einmal mehr für einen Kaffee reicht, beschliesse ich diesen im Speisewagen zu nehmen. Doch Fehlanzeige: Das Restaurant ist geschlossen und wird heute nicht bedient. So begnüge ich mich mit meinem Picknick, jedoch sind meine Getränke ziemlich erschöpft. Deshalb mache ich in Solothurn einen Zwischenhalt und komme endlich zu meinem doppelten Espresso und im Avec zu neuen Getränken. In Zürich gibt es laut Anzeigetafeln eine Verbindung nach St. Gallen. Jedoch fährt dieser Zug nur bis Wil und dort muss wieder umgestiegen werden. So geht der Tag zu Ende. Ich bin lange nicht soweit gekommen wie beabsichtigt war, doch es hat halt vieles nicht so recht zusammengepasst. Auf jeden Fall werde ich diese Tour weiterführen bis zum Genfersee bei Allaman. 

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