Gölbner (2943 m) im schönen Osttirol


Publiziert von jagawirtha , 26. Juli 2018 um 19:45.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Villgratner Berge
Tour Datum:23 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1460 m
Abstieg: 1460 m
Strecke:12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:in Sillian nach Außervillgraten, dort ins Winkeltal bis nach Reiter, neben der Reiterstube parken rechts der Straße, begrenzte Parkmöglichkeiten, oder Herz ASS Wanderbus nutzen, Haltestelle direkt neben der Reiterstube
Unterkunftmöglichkeiten:auf der Tour keine, in Außervillgraten einige Unterkünfte oder die Volkzeiner Hütte 6 km weiter im Talschluß

Erst kürzlich war ich in den Villgratner Bergen unterwegs und habe dabei festgestellt, daß ein Großteil der Gipfel keinen Tourenbericht in HIKR hat, was ich irgendwie nicht verstehen kann. Sicher ist Osttirol nicht so einfach zu erreichen wie die Zillertaler, die Stubaier oder die Ötztaler, aber will man den Rummel dieser Täler vermeiden, ist man in Osttirol oder hier im Winkeltal bestens aufgehoben. Meinen Kurzurlaub habe ich in der Volkzeiner Hütte gebucht, was sogar kurzfristig mit zwei Tagen Vorlauf möglich war.

Nun aber zu meiner Tour zum Gölbner, der bisher nur einen Wegpunkt aber keine Tourenbeschreibung hatte, dabei gibt es gleich drei mögliche Aufstiegsvarianten. Ich starte im Winkeltal bei Reiter, wo im Winter eine Rodelbahn vorhanden ist. Dieser Weg der Rodelbahn ist am Anfang auch der Aufstiegsweg, wobei man nach etwa 500 m den Forstweg verlassen und einen wildromatischen, abenteuerlichen Steig benutzen kann. Dieser triff später wieder auf den Forstweg und Zufahrtsweg zur Tilliachalm. Dort wo der Tilliachbach überschritten wird, zweigt nach links der Pfad zur Tilliachalm und zum Gölbner ab. Steil zieht der Trampelpfad im Wald hinauf zu den Almwiesen der Tilliachalm. Erreicht man die Grünflächen der Alm, kommt auch schon die Wand mit dem Gölbner und dem Gumriaul zum Vorschein.

Die Tilliachalm wird links umgangen, sie ist zwar bewirtschaftet, hat aber keinen Ausschank oder eine Einkehr. Gleich nach der Alm kommt eine Wegteilung, ich folge der Wegweisung zum Gölbner. Dazu überquere ich abermals den Tilliachbach, diesmal im Aufstieg auf die linke Seite. Kurz folgt der Steig, der sehr gut markiert ist, dem Bachverlauf, nachdem der Einschnitt des Bachbettes aber immer schmäler und steiler wird, leitet die Wegmarkierung mehr nach links in den steilen Hang, der mit Gras, Alpenrosen und Bäumen bewachsen ist. Zum Glück kommt die Sonne nur sporadisch heraus, sodass es nicht allzu heiss ist, aber die Steilheit des Hanges bringt mich auch so zum Schwitzen. Nach dem Weidegrund legt sich das Gelände etwas zurück, schon kann man den weiteren Verlauf der Tour ausfindig machen.

In der Mitte zwischen Gölbner und Gumriaul zieht eine Geröllrinne hoch bis zu einer Scharte, die im oberen Bereich weiter aufsteilt, aber verhältnismäßig gut zu gehen ist. Die Platterscharte, wie sie heisst, verlässt man nach links um den Südgrat zum Gölbner an zu gehen. Dieser Grat wird im unteren Bereich unschwierig auf der rechten Seite umgangen bis zu einer Steilstufe die wegen der Ausgesetzheit mit Stahlseilen gesichert ist. Nach der relativ kurzen Stufe bewegt man sich meist mitten auf dem Grat, der dann aber wieder leichtes Gehgelände ist. Der Gipfel beheimatet zwei Kreuze, ein relativ einfaches, das zuerst zu sehen ist und das Hauptkreuz, das man auch schon von der Tilliachalm aus sehen kann und sehr spät am Gipfel auftaucht.

Der Gölbner wäre ein wunderbarer Aussichtsgipfel mit einer hervorragenden Rundumsicht, nur spielt heute das Wetter nicht mit. Die Wolken drücken immer mehr nach unten und die Sicht reicht nur in die nähere Talumgebung und zum Nachbargipfel, dem Gumriaul. Normal reicht die Sicht von Großglockner, Schobergruppe, Lienzer Dolomiten, Sextener Dolomiten über Hochgall bis zum Großvenediger. Zur schlechten Aussicht kommt ein eisig kalter Nordwind, der den Aufenthalt am Gipfel sehr verkürzt. Nachdem die Wolken immer tiefer kommen, verlasse ich den Gipfel wieder und gehen den gleichen Weg ins Tal zurück. Schon nach wenigen Abstiegsmetern meldet sich das rechte Knie mit Schmerzen. Nach der Schotterrinne ziehe ich den Kniestrumpf über und treffe in der Pause zwei Wanderer aus St. Wolfgang, die einzigen heute, die für die Nacht noch kein Quartier haben. Sie gehen den Herz ASS Rundwanderweg, wobei die Übernachtungsmöglichkeiten meist im Tal sind.

Wegen der immer noch leichten Knieschmerzen bleibe ich im unteren Teil des Abstieges auf dem Forstweg. Dieser Streckenteil ist auf meinem Track nicht mehr aufgezeichnet, weil ich vorher wegen Schonung der Akkus das Gerät ausgeschaltet habe. In der Karte ist dies jedoch leicht nach zu vollziehen. Eine sehr einsame Tour endet mit einer Übernachtung in der Volkzeiner Hütte, die ich wegen seiner Ursprünglichkeit und guter Küche nur empfehlen kann.


Zeitangabe entspricht der reinen Gehzeit, Gesamtzeit 6.30 min

Tourengänger: jagawirtha


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Geodaten
 41034.gpx Rückweg nicht vollständig, aber gleich mit Aufstieg

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