Grießtaler Spitze (2622 m) - via Hahnleskopf und Oberes Grießtal


Publiziert von 83_Stefan , 9. April 2019 um 18:14. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:14 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Steeg im Lechtal von der B198 abzweigen und auf gut ausgebauter Straße hinauf ins abgelegene Kaisers. Kostenfreier Parkplatz am oberen Ortsrand neben dem Edelweißhaus.
Unterkunftmöglichkeiten:Edelweißhaus (1530 m, DAV-Sektion Stuttgart) am Ausgangspunkt.
Kartennummer:AV-Karte 3/3 - Lechtaler Alpen, Parseierspitze.

Auch wenn der Anstieg zur Grießtaler Spitze wegen des vielen losen Gerölls durchaus anstrengend ist, lohnt ein Besuch dieses ziemlich einsamen Berges sehr - nicht nur die Aussicht auf die umliegende Lechtaler Bergwelt ist sensationell, sondern auch der Anstieg durch das Obere Grießtal ist landschaftlich einfach eine Wucht. Wer die Eigenarten der Lechtaler Alpen so richtig erleben möchte, der ist hier jedenfalls goldrichtig. Wegen des günstig hoch gelegenen Ausgangspunkts geht die Unternehmung überraschend schnell von der Hand, bleibt aber trotzdem in guter Erinnerung.

Vom Parkplatz oberhalb des Edelweißhauses in Kaisers führt ein Steig durch die Wiese an einer Quellfassung vorbei zu einer Verzweigung. Man hält sich rechts und steigt in einer Schneise mit schönen Blicken hinunter nach Kaisers höher. Der Steig durchquert eine Serie von Lawinenverbauungen, hier wächst bereits der Schutzwald der Zukunft. Schließlich wird der Wald wieder verlassen und man erreicht eine weite Wiese nahe der unscheinbaren Mutte. Hier befindet sich eine Verzweigung.

Man hält sich rechts und folgt dem Steig am Rücken bergauf, bis er sich erneut gabelt. Hier folgt man der Beschilderung nach links in Richtung Hahnleskopf: Durch freies Gelände geht es angenehm aufwärts, man erreicht den Nordostkamm der Rotschrofenspitze und folgt ihm nach Norden zum Hahnleskopf. Obwohl eigentlich nur ein markanter Gratabsatz, handelt es sich hierbei um einen sehr charmanten Aussichtsplatz, dessen Besuch eigentlich schon für sich alleine durchaus lohnend ist. Vom Gipfelkreuz schaut man hinüber zum Hochtannberg und die Grießtaler Spitze zeigt sich abweisend.

Um zur Grießtaler Spitze zu gelangen, folgt man dem Aufstiegsweg am Kamm ein kurzes Stück zurück, bis schwache Spuren nach Osten hinunter ins Obere Grießtal abzweigen. Auf ihnen geht es hinab in den Grund des begrünten Hochtals, dem man weglos sanft in Richtung Gipfelziel folgt. Der Gipfel wird nicht direkt erstiegen. Stattdessen geht es rechts davon durch steilen Schutt (der Name "Grießtaler Spitze" ist absolut verdient!) nach oben auf den Südgrat, der links der Einsattelung erreicht wird - man folgt einfach dem Schuttstrom, der am weitesten hinauf reicht oder seiner rechten Felsbegrenzung.

Von hier geht es durch die übersichtliche Schrofenflanke nach oben, kurzzeitig muss Hand an den Fels gelegt werden (bis I). Steinmänner und Trittspuren markieren die beste Route, zudem ist schon früh das Gipfelkreuz sichtbar. Die Grießtaler Spitze ist ein hervorragender Aussichtsberg, die Gipfelblicke umfassen neben den Größen der Lechtaler Alpen unter anderem das Verwall im Süden und die Allgäuer Alpen im Norden, ganz im Westen kann man sogar den Alpstein mit dem Säntis erahnen. Der Berg erhält nur relativ selten Besuch, entsprechend exklusiv gestaltet sich auch das Gipfelerlebnis.

Der Abstieg verläuft auf dem Anstiegsweg, geht aber deutlich flotter vonstatten, da man recht gut im Schutt abfahren kann.

Schwierigkeiten:
Von Kaisers zum Hahnleskopf: T2 (unschwierige Steige).
Durch das Obere Grießtal zur Grießtaler Spitze: T4, I (weglos, anstrengender Schuttanstieg, am Gipfelaufbau Schrofengelände mit vereinzelten Kraxelstellen).

Fazit:
Eine ausgesprochen schöne 5*-Tour in den Lechtaler Alpen, die vom urigen Kaisers auf den hübschen Ausichtspunkt Hahnleskopf führt. Der Weiterweg zur Grießtaler Spitze durch das einsame, wildromantische Obere Grießtal ist der Höhepunkt der Tour und geizt nicht mit landschaftlichen Eindrücken. Die Grießtaler Spitze bietet einen tollen Rundumblick und man wähnt sich hier oben fern der Zivilisation, die weit unten im Lechtal zurück geblieben zu sein scheint.

Mit auf Tour: felixbavaria.

Kategorien: Lechtaler Alpen, 5*-Tour, 2600er, T4.

Tourengänger: felixbavaria, 83_Stefan


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Geodaten
 43573.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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Kommentare (6)


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sven86 hat gesagt:
Gesendet am 9. April 2019 um 19:01
Gratulation Euch zum tollen Gipfel, sicherlich einer der schönsten Lechtaler in diesem ja letztlich noch moderaten Preissegment.
VG Sven

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. April 2019 um 19:45
Hallo Sven, danke dir! Uns hat die Tour wirklich sehr gut gefallen. Ich freue mich schon sehr auf den Sommer. Da geht sich bestimmt wieder die eine oder andere wunderbare Tour aus. Viele Grüsse!

ADI hat gesagt:
Gesendet am 10. April 2019 um 10:38
A scheene Tour....immer wieder!
War da mit trainman im Juni 2004.....unglaublich.
Da war ma no jung.....
Is ja a a nette SKT.....:-)

VLG vom ADI

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. April 2019 um 19:56
Seawas ADI! Hat mir auch sehr gut gefallen. So im Mai/Juni dürfte die Unternehmung sicher auch Spaß machen, wenn man auf den Altschneefeldern runter sausen kann. Viele Grüße!

Andi_mit_i hat gesagt:
Gesendet am 10. April 2019 um 11:31
Danke für den schönen Tourenbericht! Wird auf die "Wunschliste" gesetzt. Nach meiner letztjähriger Tour um die Stuttgarter Hütte im westlichsten Teil der Lechtaler Alpen habe ich richtig Gefallen an dieser schönen Gegend gefunden.

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. April 2019 um 19:57
Die Lechtaler Alpen lohnen sich besonders, wenn man am liebsten fernab der Massen unterwegs ist. Die wenigen gut besuchten Gipfelziele kann man meiden. Mir gefallen auch sehr die ursprünglichen Dörfer in dieser wunderschönen Gegend. Beste Grüße!


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