Feforkampen


Publiziert von schimi , 11. März 2019 um 16:04.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum: 8 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:ca. 14 km
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Nach unserem Flug nach Oslo und einer mehrstündigen Busfahrt kommen wir am späten Abend in unserem Hotel in Fefor an. Schon während der Busfahrt werden wir uns bewusst, dass wir sehr weit nördlich unserer Heimat sind, denn es wird einfach nicht dunkler während der langen Fahrt.

Nach einem leckeren Abendessen im Hotel gehen wir nach draußen, um die Umgebung des Hotels zu erkunden. Es ist bereits nach 22 Uhr, als wir in den Abend hinaustreten. Die Sonne steht tief. Ein herrliches Licht taucht die Landschaft in warme Farben. Unser altehrwürdiges Hotel liegt etwa 50 Höhenmeter oberhalb des Feforvatnet, logisch, dass wir zum See hinabgehen möchten, um dessen Ufer zu erkunden.

Wir sind begeistert von der schönen und extrem weitläufigen Landschaft. Der See ruht still und nur ein ganz leichtes Kräuseln sehen wir an seiner Oberfläche. Mit dem schwachen Wind, der über die Landschaft streicht, ist es doch ein klein wenig kälter, als wir beim Hinaustreten in das warme Licht vermutet hatten. Wir bleiben deshalb nicht sehr lange am See. Nach ein paar Fotos gehen wir wieder hoch zum Hotel, um von der Terrasse noch ein wenig die Blicke schweifen zu lassen.
Erst gegen 23 Uhr gehen wir auf unser Zimmer und es immer noch nicht dunkel.



Unser erster Morgen in Norwegen begrüßt uns mit wolkenlosem Himmel. Gleich nach einem herrlichen Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Hausberg des Hotels dem Feforkampen. Nicht wirklich ein echter Berg, so wie wir das aus den Alpen kennen. Vielmehr ein großer Hügel mit 250 Metern Höhenunterschied und einem Felsköpfl oben drauf.

Der Aufstieg bis zu dem Felsköpfl ist recht schnell erledigt. Zunächst geht es über eine Schotterstraße leicht bergauf, dann wechseln wir auf eine geschundene steile mit Geröll und Steinen gespickte Wiese, denn der Feforkampen wird im Winter als Skipiste genutzt. Oben wird es dann flacher, bevor ein Schlussanstieg von 15 Höhenmetern in einfachstem Felsgelände den würzigen Abschluss bildet. Von Südosten kommend kann man die Route kaum verfehlen, denn sie ist schon von weitem sichtbar und folgt auch dem Terrain mit den wenigsten Schwierigkeiten.

So kurz und einfach der Aufstieg auch war. Er verschafft uns die wenigen Höhenmeter die notwendig sind, damit wir einen sensationell weiten Blick haben, und zwar so weit, wie man ihn in den Alpen gar nicht kennt. In alle Richtungen haben wir eine Sicht, die auch in 50 Kilometern Entfernung noch vollkommen klar und detailreich ist. Im Norden sehen wir die Berge des Rondane Nationalparks im Westen den Jotunheimen Nationalpark. Nach Osten und Süden sehen wir nur die Unendlichkeit Südnorwegens.

Wir verlassen unsere Aussichtswarte in südwestliche Richtung und steigen auf einem schmalen Pfad bergab bis wir die Schotterstraße an anderer Stelle wieder erreichen. Damit es auch eine etwas längere Tour wird und nicht nur ein Spaziergang wenden wir uns nun nicht nach Südosten wo unser Hotel liegt, sondern nach Nordwesten, um noch eine große Schleife anzuhängen.

Fast schon weglos auf einem winzig schmalen Saumpfad wandern wir auf herrlich weichem Boden entlang des kleinen Sees, der hier zwischen dem Feforkampen und dem kleineren Veslkampen liegt. Die Vegetation ist reich an Moosen und Flechten, der Untergrund ein klein wenig moorig-weich. Wir sehen einige Moltebeeren, aus dem gerne Marmelade gemacht wird. Es sind aber nur wenige schon voll ausgereift.

Ein paar Minuten nach dem See führt unsere Spur dann leicht bergab um den Feforkampen herum. Im weiteren Verlauf wird der Weg dann ein wenig steiler bis wir wieder auf einen Fahrweg gelangen. Diesem folgen wir nach links und weiter bergab. Nach längerem Schlendern und Plaudern auf breitem Wege ist es vorbei mit gemütlich. Wir biegen links ab und es geht auch gleich wieder nach oben, um wieder die Höhe unseres Hotels zu erklimmen.

Die Landschaft ist eindeutig von Gletschern geformt. Alle Strukturen, die vielen kleinen Seen, die Felsen und alles andere erstrecken sich von Nordwest nach Südost. Und so folgt auch unser Weg dieser Richtung, weil so die Höhenunterschiede am kleinsten sind. Wir kommen an einem Baum vorbei, der in etwa zwei Metern Höhe auf einer Seite komplett ohne Rinde ist. Heftig tiefe Kratzspuren und viel ausgetretenes Harz. Auch nach längerer Diskussion kommen wir zu dem Schluss, dass es sich nur um Kratzspuren eines Bären handeln kann.

Kurz vor "unserem" See dem Feforvatnet schwenkt der Weg zuerst nach Westen und dann weiter nach Norden. Wir sind wieder auf einem Fahrweg, umrunden die nördliche Seehälfte und sind eine halbe Stunde später wieder an unserem schönen Hotel.


Tourengänger: schimi


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Ruten · schimi

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