Sella wie? Mit Verhauern auf den 1. Turm

Schlechte Vorbereitung und Zeitdruck sind schlechte Begleiter auf einer Klettertour. Der 1. Sellaturm sollte unser gemütlicher Auftakt in den gemeinsamen Kletterurlaub werden. Alles fing schon damit an, dass Wolfgangs Zug fast eine Stunde Verspätung hatte. Dann kam die erneute Auffahrt von Brixen zum Sellajoch hinzu. Zur Hochsaison muss man hier auch mehr Zeit einplanen. Ja und das Topo haben wir ja im Kopf ...

Nach dem ersten 3m Wandl (III, schwierigste Stelle) durch eine Rinne zu einem Steinmandl. Dann unter einem Wandl durch zu einer gelben Nische. Ja, genau das haben wir vorgefunden. Warum ist hier eigentlich keiner unterwegs? Den Aufschwung nehme ich mutig. Das soll ein IIer sein? Hmm, eher ein unterer IIIer.
Nach zwölf ausgesetzten Metern ohne Zwischensicherung, treffe ich auf zwei entgegenkommende Kletterer. "Ach, hier gehts zum Piz de Ciavezes?!" Wolfgang und ich bestaunen die gewaltige Südwand und schauen den Bergsteigern auf dem Normalweg zum 1. Sellaturm zu.

Die Korrektur unseres Verhauers kostet Zeit und Nerven. Wie nahe doch völliger Bruch und exzellenter fester Fels beieinander liegen können. Wir erreichen den Normalweg wieder etwas oberhalb der Sanduhr über der gelben Nische. Der Rest ist leicht. Auf dem Rückweg prägen wir uns alles nochmals ein. Nach der Bergtour ist schließlich vor der Bergtour. Morgen wollen wir auf den zweiten Turm...

Es gibt wie immer aauch wieder Fotos.