Total versöllerte Grattour...


Publiziert von Manu81 , 26. Juni 2018 um 22:55.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:22 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 1150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto zum Parkplatz an der Söllereckbahn.

Von der Söllereckbahn, vorbei am Söllerhaus zunächst aufs Söllereck. Dann Zwischenabstieg zur Sölleralpe, Wiederaufstieg zum Söllerkopf-Westgipfel und Gratübergang zum Söllerkopf-Hauptgipfel. Alles klar? Obs an mangelnder Kreativität in der Namensfindung lag, liebe Allgäuer? ;-)

Die Grattour von der Söllereckbahn Richtung Fellhorn ist viel beschrieben und noch viel mehr begangen - hier braucht´s keine weiteren Ausführungen. Daher nur kurz zum Abstecher auf das Söllereck: Einen durchgehenden Weg bzw. eine Trittspur gibt es mittlerweile sowohl von Südwesten über den Grat, als auch über den Südost-Hang nicht mehr. Mein Aufstieg erfolgt demnach weitestgehend weglos, auf Viehgangeln und zwischendurch auch immer wieder auf Pfadspuren. 

Ich steige also kurz nach Verlassen des Waldes nach  rechts hoch über eine Viehweide. Immerwieder bieten sich gute Pfadspuren/Viehgangeln und das ist auch gut so: es blühen derzeit viele wilde Orchideen (Knabenkräuter), Arnika, Teufelskralle, Malven und  vieles mehr. Da wär´s wirklich ein Verbrechen, diese Pracht zu "betreten". Über freies Gelände erreicht man dann schnell das Gipfelplateau des Söllerecks (1.706 m), markiert nur mit einem Grenzstein. Von dort aus führt ein Pfad nach Süden, jedoch abfallend in Richtung Sölleralpe (1.522 m). Nach etwa der Hälfte des Weges zur Sölleralpe frage ich mich, ob nicht eine Variante mit weniger Höhenverlust machbar ist. Bescheuerte Idee...

Ich steige also wieder weglos auf einem sehr steilen und schuttigen Rücken bis kurz vor den Grat. Wühle mich dann durch´s Grünerlengebüsch und wundere mich, dass es auf und jenseits des Grates ebenso undurchdringlich ist. Allmählich dämmert mir, dass das eine ziemlich blödsinnige Aktion war. Also wieder runter, über steiles, nasses Gras. Und ich bin dann doch froh, recht zügig wieder in flacheres Gelände zu kommen. Ich steige dann brav zur Sölleralpe ab, und von dort wieder über den Wanderweg zum Grat auf und weiter zum Westlichen Söllerkopf (1.925 m).

Jetzt kommt der spaßige Teil der Tour. Ein traumhafter, ausgesetzter und aussichtsreicher Übergang zum Hauptgipfel des Söllerkopfes (1.940 m). Insgesamt sind (aus der Erinnerung) etwa 5 "Zacken" zu überschreiten, bis der Höchste erreicht ist. Teilweise sind die Zacken harmlos, teilweise aber doch auch recht schmal und ein bisschen ausgesetzt. Es ist ein durchgängiger, schmaler Pfad vorhanden, der derzeit aber durch hohes Gras und Stauden ziemlich stark zugewuchert ist. Alles in allem schon eine Steigerung der Schwierigkeiten im Vergleich zur bisherigen Gratwanderung. Aber: die Schwierigkeiten führen dazu, dass man hier doch deutlich einsamer unterwegs ist als am Vorgipfel... Allles in allem gibt es meiner Ansicht nach schon einige Stellen T4/T4+. Die ausgesetzten Passagen sollten vor allem bei nassem Gras nicht unterschätzt werden!

Und dann die Rückkehr zu ebenjenigem Vorgipfel. Stimmengewirr.
"Sie wissen schon, dass das sehr gefährlich ist, ja?"
"Nein Marvin, Du läufst da nicht rüber. Wir sind nicht so verrückt."
Und das Beste: "Den Übergang zum Söller E C K habe ich mir einfacher vorgestellt, aber gut. Versuchen wir´s?"

Aber so sehr mich die Turnschuhtouristen amüsieren, muss ich doch an meine eigene Schwachsinnsaktion grademal eine Stunde zuvor denken. Also: Klappe halten, und erstmal selber besser machen ;-)

Fazit: schöne Tour, leider nur mit einem kurzen Highlight. Der Gratübergang vom westlichen zum östlichen Söllerkopf ist hin und zurück leider nur wenige Minuten lang. Dennoch lohnend!

Tourengänger: Manu81


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