Gipfel an der Jägerbauernalm (1544 m): "Hennaköpfl", P. 1568, P. 1588, P. 1559 & Nagelspitz (1554 m)


Publiziert von Vielhygler , 24. Juni 2018 um 23:29.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:17 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Der P. ist nur eine kleine Parkbucht an der Spitzingstraße, aber direkt nach dem Gesperrt-Schild ist etwas oberhalb ein weiterer, größerer P. vorhanden. Dort keine Verbotsschilder. Kostenlos.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Bewirtschaftet und gastfrei ist die Jägerbauernalm. Gegen eine Spende gibt es auch Getränke...
Kartennummer:DAV 7/1 Tegernsee-Schliersee (2004) und DAV BY 15 Mangfallgebirge Mitte (2009) sowie Bayernatlas Online

Kleine Erkundung an der Jägerbauern-Alm. Dorthin auf dem beschilderten Wanderweg Nr. 642 von der Spitzingstraße.

Wenn man in die Nähe der Alm kommt, fällt sofort eines auf: es sind zwei Jägerkampgipfel und es gibt auch zwei Nordgrate.

Vom "West-Jägerkamp" (1748 m), dessen höchsten Gipfelpunkt man von den Almflächen nicht sehen kann, fällt ein (zunächst etwas nach Westen ausgebuchteter) Nordgrat zu den Almflächen der Jägerbauernalm ab.
Dort, wo ich im Anstieg von der Spitzingsstraße den Almboden erreiche, zweigt nach rechts zu diesem Nordgrat ein Pfad aufsteigend ab. Dieser ist in der Natur ganz deutlich zu erkennen und auch in der AV  7/1 Tegernsee (2004) sowie der AV- BY 15 (2009) bis zum Gipfel verzeichnet. Das ist interessant, sollte heute aber keine Rolle spielen.

Von der Alm gut zu sehen: der Nordgrat des "Ost-Jägerkamps" (1746 m). Sein Verlauf im ersten Abschnitt:
Jägerkamp (1746 m) - P. 1568 (direkt oberhalb der Jägerbauernalm)  und der von der Alm aus nicht zu sehende, etwas höhere  P. 1588, ein latschiger Felsriegel weiter nördlich .

Auf der Karte gut zu sehen: Nach dem Felsriegel P. 1588 teilt sich der Nordgrat des "Ost-Jägerkamps" und zerspleißt in zwei zum Tal der Aurach hinabziehende Grate:

Der Südwestgrat hat dann folgenden Verlauf: 
P. 1588 - P. 1559 (eine Grasrampe) - P.1228 (lt. Karte oberhalb einiger Felsen). Der Grat endet etwa bei einem Wasserhäusl nahe der Spitzingstraße.

Fehlt noch der Nordostgrat. Sein Verlauf:
P. 1588 - Nagelspitz (1554 m) - Talwand 1222 m). Dieser Grat endet oberhalb der Häuser von Aurach.


Ich wollte die Jägerbauernalm einmal wieder sehen und eine kleine Gipfel-Erkundung im Gebiet nördlich der Alm machen. Dazu Bemerkungen:

Nett und freundlich ist sie, die die Jägerbauern-Alm. Das Kreuz des östlichen Gipfelpunkts (1746 m) des Jägerkamps ist von der Terrasse aus (knapp) zu sehen. Ebenso der schöne Nordgrat, der von ihm absteigend östlich der Alm abflacht und im weiteren Verlauf über den Zwischenhubbel P. 1568 oberhalb der Alm dann noch einmal zum P. 1588 mit anschließender Gratverzweigung (von der Alm nicht zu sehen) aufsteigt.

Ein frisch geschorenes Alpacca-Lama lebt auf der Alm. Ein ideales Tier für eine Alm: Liefert Wolle, spuckt aber die Gäste nicht an.

Die kleine Tour:

Zunächst geht es auf einen freien Buckel nordwestlich der Alm. Das ist der "Hüttengipfel" mit Stange mit Fahne. Aber ob der Name "Hennaköpfl", so soll der Buckel laut Wirtin heißen, stimmt?

Dann gehe ich zu einem Wiesensattel nordöstlich vom "Hennaköpfl" hinab. Hier Stangen mit Windfahnen für Paraglider. Direkt und wieder nordöstlich des Sattels folgt der grasige Hubbel P. 1568 mit einem weiteren Windzeichen für diejenigen Glider, die sich nach Osten in die Tiefe stürzen (sagt die Hüttenwirtin). Am P. 1568 bin ich schon am Nordgrat des "Ostjägerkamps" angekommen.

Der weitere Gratverlauf ist vom P. 1568 gut zu sehen: Zunächst zieht er auf dem besagten Nordgrat noch einmal hinauf - latschigen Felsriegel P. 1588, von wo sich der Grat dann abfallend verzweigen wird. Auch die etwas versteckt stehende, felsige Nagelspitze (1554 m) auf dem südöstlichen Gratrücken kann ich vom P. 1568 schon sehen. Ebenso den P. 1559 auf dem südwestlichen Gratrücken.

Zu letzterem gehe ich zuerst. in wenigen Schritten über Wiesen hinüber. Der  P. 1559 ist eine schöne, weit in den Nordwesten der Alm vorgeschobene und sehr aussichtsreiche Wiesenrampe auf dem vom P. 1588 abfallenden Nordwestgrat. Ein guter Brotzeitplatz mit Feuerstelle und Vermessungsstein.

Als nächstes folgt der höchste Punkt der heutigen Erkundung: der P. 1588, ein zunächst etwas unwirtlich aussehender Fels-Latschen-Riegel. Doch die "Besteigung" des P. 1588 ist von Norden ganz einfach. Von der kleinen Senke aus sind es nur ein paar Schritte durch Latschengassen (3 Minuten) hinauf. Die Aussicht ist gut, weil die am Gipfel stehenden Latschen sehr niedrig sind (endlich legen sie sich mal, die Föhren!) Aber man steht doch auf den Ästen schwankend, gemütlich ist es jedenfalls nicht da oben.

Zuletzt geht es noch zur Nagelspitz (1554 m) hinunter, zu der vom P. 1588 direkt am Nordostgrat (oder links unterhalb) ein an wenigen Stellen etwas verwachsener Pfad hinabführt. Die netten felsigen Platten zum Gipfel hinauf nimmt man dann in ein paar Schritten von rechts (Osten), am Grat selbst ist es etwas luftig. Ein schöner kleiner Gipfel!

Schlußbemerkung:

In Brombas Bergseiten gibt es einen interessanten Bericht auf den P. 1588 (im Bayernatlas P. 1586) mit schönen Bildern, unter anderem von der Hachelspitz und Blumen, Schmetterlingen usw...offenbar ist der Verfasser am P. 1588 dann in einen üblen Latschenkampf geraten, schade, es wäre viel einfacher gegangen.
Die Benennung des P. 1588 (AV-Karte) bzw. P. 1586 (Bayernatlas) als "Hagenberg" kann ich allerdings in diesem Bericht nicht nachvollziehen. Im Bayernatlas und auf der Karte liegt der Schriftzug "Hagenberg" weit unterhalb, auf 1050 m Höhe knapp oberhalb der Spitzingstraße und parallel zu den Höhenlinien: mit Hagenberg ist hier wohl eher der ansteigende Berghang benannt und kein Gipfel?
Es war Sonntag und ich habe Einheimische auf der Alm gefragt, darunter auch Mitglieder eines Skiclubs, die die Alm im Winter nutzen und die haben keinen Namen für den Latschenfels P. 1588 gewußt...

Tourengänger: Vielhygler


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»