Kurzbericht 

Doldenhorn


Publiziert von Dolmar , 13. Mai 2018 um 13:19.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 5 Mai 2018
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 2440 m
Abstieg: 2440 m

Es ist die Zeit gekommen, wo die Stirnlampe wieder für länger des Morgens in Gebrauch kommt.
Ob der frühe Vogel je Erfolg mit der Jagd hatte oder er selbst dadurch nicht Opfer wurde sei allerlei.
Für mich hieß es zu frühester Stund raus aus dem Schlafsack. 
Gar kein Problem, nicht die frühe Stund scheut vor dem verlassen dessen, sondern die im Winter oft allzu niederen Temperaturen lassen diesen ersten Akt am Morgen zur Qual werden. Nun heute morgen um 2:45 Uhr
ist es warm und entsprechen gut geht es aus dem Sacke.

Start mit aufgebundenen Ski um 3:15 Uhr zuerst auf dem Fahrweg dann auf der Skipiste bis mal wieder erkannt wird, falsch gelaufen, da hätte die Stirnlampe wohl etwas mehr ausleuchten sollen, jedenfalls ist mir der Abzweig nach rechts nicht aufgefallen. Somit mal wieder ein kleinen Verhauer produziert welcher aber des Nachts von niemand gesehen wurde, obschon eine 3/4 h vor mir ein Tourenpaar aufgebrochen war.
Nun auch ich finde dann mal den rechten Weg und zur Bestätigung das Hinweisschild das es hier zur Doldenhornhütte gehe.
Durch den Wald und den unteren Steilaufschwung geht es "aper" prima hinauf, und auch im weiteren Verlauf des Weges ist es gefühlt angenehmer ohne Schnee zu gehen als mit. Etwa auf Höhe 1750m beginnt Schnee zu liegen, im Lichten Wald darf dann mit Ski weiter aufgestiegen werden. Wer die Tour an einem Tage machen möchte muss nicht zwingend zur Doldenhornhütte, vielmehr kann direkt über P.2004 zum rechten Rand der Staubbachrus angestiegen werden. Nun steil die Rampe hinauf zu P.2202.
Die anzupeilende Steilrinne rechts des Gletscherbruchs sticht sofort ins Auge und somit auch der weitere Wegverlauf. Durch die Rinne hindurch mit aufgebundenen Ski danach ein schwenk nach links auf den Doldenhorngletscher, so wird elegant der Gletscherbruch umgangen.  Der Gletscher ist gut eingeschneit, von Spalten ist anfangs nix zu sehen, Etwas unerwartet treffe ich hier nun auf zunehmend Pulverschnee.
Was die Spurerei anstrengend macht zumal auch schon die Höhe selbst und die bereits zurückgelegten Höhenmeter zu schaffen machen. Ja wieder mal führe ich an, wollte ich doch so lange Anstiege nicht mehr machen und kann es doch nicht lassen. Bald schon nach einem weiteren Steilen Aufschwung etwa auf Höhe 3100m werde ich eingeholt. Nein es purzeln keine Tränen, vielmehr freue ich mich an der Spurarbeit des anderen, welcher sich durch einen guten 1/2 Meter Pulverschnee durchpflügt, dabei auch noch die Spalten gut um schifft. Ich selbst merke die Höhe und die Höhenmeter zusehends es schlaucht mich gewaltig und darf sagen, das ohne die Spurarbeit ich wohl an den Rand der Kräfte gekommen wäre.
Am Sattel angekommen ist wieder für mich die Zeit zum Vorneweg gehen, Spuren gekommen.
In einem üblen Bruchharsch stapfe ich sehr langsam dem Gipfel entgegen. Zwei Spitzkehren unter dem Top gebe ich nochmals die Führung ab und stehe dann ziemlich ausgepumpt nach 6:15 h am Gipfel des Doldenhorn.

Die Aussicht ist hervorragend, es ist warm und windstill, was will man mehr. So stelle ich mir die Gipfelpause idealerweise vor. Nach einer 1/2 Std. beginnt schon die Abfahrt um 10:00 Uhr über Anfangs ganz schwer zu fahrenden Bruchharsch, ein 3-4 cm starker Deckel der nicht trägt machen das hier zur waren Kraftanstrengung. Nach dem Sattel geht es in den schönen tiefen Pulverschnee über, hier herrlich in diesem hinunter bis zum Ende des Doldenhorngletschers.
Die Aufstiegsrinne ist noch knüppelhart aber fahrbar und gleich darunter beginnt super toller Sulz der fast bis ganz auf Höhe der Hütte prima fahrbar bleibt. 
In Sumpf und Pappschnee im Wald hinab bis eben das weiße nicht mehr da ist.
Das morgentliche hinauftragen der Sportgeräte hat nun denn den umgekehrten Verlauf. Nach einer guten 1h sind diese wieder bei der Talstation. Beeindruckend ist noch bei Tageslicht der untere Steilabbruch und dessen Weg hindurch, was des morgens so ja gar nicht wahr genommen wird.
Ziemlich bestens zufrieden mit der Tour relaxe ich noch ein wenig im Domizil Passat, dabei werden die Klamotten und anderes getrocknet, vor allem aber auch noch überlegt wo morgen der Schnee unter die Ski kommt.   

 

Tourengänger: Dolmar


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