Am Karfreitag ist alles verboten! Hornburg und Auerberg

In Bayern ist am Karfreitag alles verboten. Keine Party, kein Tanz, keine Musik, ja nicht einmal das P1 darf öffnen. Eigentlich ist mir das tatsächlich egal. Dennoch möchte ich mich dem allgemeinen Verbotsfeiertag gerne anschließen und mir auch etwas verbieten. Kaffee? Essen? Wein? Schokolade? Hmm, alles sehr schwierig. Da habe ich eine Idee: Heute verbiete ich mir frühes Aufstehen und Bergtouren mit mehr als 800Hm. Glücklich über meinen faulen Kompromiss breche ich denn auch erst gegen Mittag in Richtung Ostallgäu auf.

Zuerst soll es auf die Hornburg gehen. Nein, das ist keine echte Burg, sondern ein Aussichtsgupf in der Schlösserregion.
Am Drehhüttenparkplatz ist es aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit leider zu voll. Warum parken hier eigentlich so viele Autos aus Sonneberg in Thüringen? Keine Ahnung, aber ich muss ja ohnehin ein Stockwerk tiefer parken. Hoffentlich übertrete ich damit später nicht mein privates Höhenmeterverbot...

Als ich an so einem Nummerschild (SOG) vorbei komme, wage ich einen heimlichen Seitenblick. Bayerisches Wappen? .......Wei....l......heim......-.......Scho..........ga.....u.......  Aha, also doch keine kollektive Invasion aus Sonneberg. Hatte mich doch schon über den recht einheimischen Fahrstil gewundert....

Jetzt, aber weiter zur Hornburg. Die ist auch bald, nach weniger als einer Stunde, recht unspektakulär erreicht. Das Drahtseil muss man nicht erwähnen, oder muss man doch? Schade, die Sonne versteckt sich. Aber der Blick auf die Königsschlösser ist ungetrübt. Ein stiller Ort ist das hier. Nur selten verirren sich Wanderer von der Rohrkopfhüttenautobahn hierher. Aus dem Tal dringt einiges Geräusch hier hinauf. Ach ja, hinab ins Tal muss ich auch noch. Die Hornburg ist schnell umrundet. Frühlingsgewächse bevölkern noch kaum die Wiesen in der Höhe und den Niederungen. Der Frühling lässt sich heuer viel Zeit...

Nun sind noch ein paar Höhenmeter übrig. Was damit anfangen, um die Grenze zum eigenen Verbot auszuloten? Ah, jetzt, ja, auf der Rückfahrt doch schnell noch beim Auerberg vorbeischauen. Dort wollte ich ohnehin schon seit langem potenzielle Spechtelplätze für das Astrohobby auskundschaften. Das ist zwar am Tag eher unvorteilhaft. Man könnte halt die schöne Aussicht vom Kirchturm aus genießen...

Was soll ich sagen, genauso spontan wie der Entschluss für den Auerberg war auch die spontane Baustelle auf dem Gipfel. Nix mit Kirche und Ausblick. Menno, sogar Kirche ist heute verboten!
Der Ausblick vom Buffernandl ist dagegen unverbaut. Die Sonne ist doch noch herausgekommen. Der Alpenbogen streckt sich vor dem Betrachter von Ost über Süd nach West aus. Man rekelt sich selber in der Sonne. Nur im Westen tauchen die ersten Vorboten der Schlechtwetterfront auf. Es ist Zeit zu gehen, um dabei dann doch noch einen guten, möglichen Beobachtungsplatz für klare Neumondnächte zu finden...

Wie immer gibts ... aber das ist ja längst bekannt.