Gletscherspitza

Der Name tönt ja dramatisch und könnte der Titel eines österreichischen Heimatromans sein. Die Wirklichkeit ist prosaischer, es ist einfach eine kleine Felsspitze, die etwas aus der eindrücklichen NW-Flanke der Bietschhorn-Nesthornkette heraustritt. Und vom Gletscher ist nicht mehr viel zu sehen.
Ideale OeV-Tour, wer das erste Poschi nimmt, kann 7.30 h losmarschieren. Es ist kalt, es luftet und der ganze Aufstieg liegt im Schatten. Auf der Strasse bis vor der Brücke über die Lonza, hier rechts und schräg über das riesige Delta nach E ansteigen, bis zum grossen Loibinbach, wo der gäbigste Aufstieg ist. Hier hats auch eine Spur, wenn sie nicht grad verluftet ist, sie geht aber nur bis zur Hälfte, dann muss ich selber schauen, etwa 20 cm Neuschnee. Schliesslich gehts in diese Mulde, die früher den Gletscher beherbergte, bis zum Sättelchen hinter der Gletscherspitza, den eigentlichen "Gipfel" lass ich aus, der wäre noch etwas mühsam und exponiert. Bei der Abfahrt hats meistens wunderbaren Pulver, nur dort, wo die Sonne gewirkt hat, ists etwas deckelig, aber noch gut fahrbar.
Unten im Tal beginnt sich der Himmel zu überziehen, es ist aber immer noch sonnig. Das sieht ganz anders aus in Kandersteg: graue Suppe, leichter Schneefall. Ich war heute auf der richtigen Seite