Winterbesuch auf dem Schafberg


Publiziert von Zoraya , 28. Januar 2018 um 22:24.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:28 Januar 2018
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Wahrscheinlich ist der Schafberg einer der Gipfel, welcher ich am häufigsten besucht habe. Im Sommer ist er ein typischer "Mitbringsel-Berg". Vom Galenstock, Tiefenstock, Gletschhorn zur Albert-Heim-Hütte und über den Schafberg hinunter nach Tiefenbach. Oder ein Schlecht-Wetter-Berg. Als die Hütte vor vielen Jahren noch von Armin Rey geführt wurde und ich dort aushelfen durfte, war der Schafberg quasi meine Spielwiese. Nur im Winter war ich noch nie oben. Bis heute. 

Es war wieder einmal einer dieser Tage. Sonntag, perfektes Wetter, relativ sichere und (halbwegs) gute Verhältnisse. Solche Tage wollen ausgenutzt sein. Von vielen. Von seeehr vielen. Um 08.00 Uhr war der Parkplatz an der Furkapassstrasse voll. Wir konnten uns gerade noch irgendwo hineinzwängen. Als ich dann Richtung Furka hinaufschaute, begrüsste ich voller Freude die schier 100 Tourengänger am Berg. Nicht. Nun es war zu erwarten und ich gehörte ja selbst dazu. Also Tourenski montiert und ab auf die Passstrasse. Der Weg lag zwar noch im Schatten, trotzdem war es unglaublich warm. Schon kurze Zeit später lief ich in leichter Jacke und ohne Handschuhe. Hallo Frühling! Jetzt schon? Relativ schnell erreichten wir das Hotel "Galenstock". Einsam und verlassen stand es dort. Im vielen Schnee. Ein Hammerbild! Wir hielten uns links und stiegen auf zum Tätsch. Dort wird von den Betreibern des Hotel Tiefenbachs eine kleine Schneebar geführt. Coole Idee. Wir pausierten kurz auf dem Tätsch und nahmen den letzten Aufstieg zum Schafberg in Angriff. Ähnlich liefen wir dem Hüttenweg zur Albert-Heim Hütte entlang. Über mehrere Hügelaufschwünge erreicht man die Seitenflanke des Schafberges. Ab dort in ziemlich direkter Linie zum Gipfel. Während unserem Aufstieg verteilten sich die Tourengänger erstaunlich gut. Kein Stau, zum Teil sogar fast alleine. Auf dem Schafberg allerdings pausierten dann doch gegen 30-40 Personen. Da uns dieser Massenauflauf zu viel war, entschieden wir, unsere Pause auf den Vorgipfel zu verlegen (Grosser Steinmann), welcher nur von 5 weiteren Personen besucht war. 
Die Abfahrt: Die Wärme, der Föhn, der Regen...die 3 Feinde des Winters haben die massiven Schneefälle der letzten Tage zerstört. Zwar wurde dadurch die Lawinengefahr gebändigt, dem Neuschnee ging es aber gewaltig an den Kragen. Im oberen Teil bis zum Tätsch war die Abfahrt super. Vom Tätsch bis zum Hotel Galenstock mutierte der Schnee immer mehr zur Deckelabfahrt. Wir wichen ab und zu auf die Passstrasse aus, welche aber ziemlich spassig zu fahren war. Ab Hotel Galenstock fanden wir, zu unserem erstaunen, noch ein paar sehr schöne Pulverhänge. Die letzten Höhenmeter absolvierten wir dann wiederum auf der Passstrasse. Eine beeindruckend riesige Lawine rollte einige Tage zuvor über die Strasse. Zufrieden, stolz und doch etwas müde erreichten wir wieder unser Auto.

Eine Skitour zum Schafberg bietet ein wunderschönes Panorama. Auch wenn die Verhältnisse vielleicht nicht immer perfekt sind, wird die Tour zumindest mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Für mich bedeutet dieses Gebiet Heimat, für andere hoffentlich ein lohnendes Ziel, welches gerne wieder besucht wird. Ich jedenfalls habe den Tag sehr genossen und fand es spannend, meine ehemalige Spielwiese mal im Winter zu besuchen. 



Tourengänger: Zoraya


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